Kapitel 66

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Stille.

Wieso antwortet er denn nicht? Oh Gott, am Ende findet er so etwas kindisch.
Ich drehe mich zu ihm und sehe ihn fragend an. Monoton blickt er mir schon fast in meine Seele. "Du siehst so süß aus, wenn du so begeistert von etwas sprichst. Das Funkeln deiner Augen in Kombination mit deinem Grinsen, ist atemberaubend", meint Jack mit einem kleinen Schmunzeln.

Ehm was? Ich bin so überfordert, dass ich nur ein "Danke" stottern kann. Hat er das gerade wirklich gesagt?
Der Junge neben mir streckt seine Hand in meine Richtung aus und greift nach meinem Kinn. Was ist sein Ziel? Ich spüre, wie ich in seine Richtung gezogen werde und sofort weiß ich, was gleich passieren wird.

Ich mache nicht die geringsten Anstalten, um mich dagegen zu wehren. Mein Herz schlägt immer schneller und springt mir schon förmlich aus der Brust.

Sein Blick wandert abwechselnd von meinen Augen zu meinen Lippen. Ich hab das Gefühl, gleich vor Aufregung zu explodieren.
Nun trennt uns nur noch ein kleiner Spalt. Plötzlich hört Jack auf, mich in seine Richtung zu ziehen.

Küss mich doch endlich. Ich halte es nicht mehr aus. Dieses Verlangen, ihn endlich wieder zu spüren, wächst mit jeder Sekunde.
Soll ich einfach den letzten Schritt machen?

Auf einmal presst er seine Lippen schon fast brutal auf meine, wodurch ich geschockt meine Augen aufreiße. Ein Schwarm voller Schmetterlingen verbreitet sich in meinem Bauch. Schnell fange ich mich und erwidere den Kuss, welcher ein paar Sekunden später intensiver wird.

Von meinem Kinn wandert seine Hand an meinen Nacken, um mich noch näher bei ihm zu haben. Durch diese Geste kann ich mir ein leises Stöhnen nicht verkneifen. Wie peinlich. Er denkt jetzt bestimmt, dass ich deswegen richtig geil bin.

Aber na ja... Es macht mich schon ziemlich an, auch wenn ich das eigentlich nicht zugeben möchte. Jack wirkt einfach so anziehend auf mich. Ich kann das nicht einmal erklären. Ich will ihn. Noch nie wollte ich jemanden so sehr wie ihn. Er bringt mich noch um den Verstand.

"Joulie! Jack! Wo seid ihr denn?", ertönt die Stimme von Mrs. Jones. Plötzlich schlagen wir beide unsere Augen auf und lösen uns sofort voneinander. Verdammt. Wieso müssen wir aber auch immer unterbrochen werden?

Der Junge neben mir steht schnell auf und hält nach seiner Familie Ausschau. "Ja wir sind hier!", ruft er und winkt drei Menschen, von denen man allerdings nur die Umrisse sieht, zu.

Nun stehe auch ich auf und versuche mit meiner Hand den Dreck von meinem Hintern zu putzen. Ich hoffe, es ist kein bleibender Schaden entstanden, schließlich will ich keinen Ärger mit Maddy haben.

Zusammen laufen wir den anderen entgegen. "Joulie ist alles in Ordnung? Gehts dir nicht gut?", fragt Mrs. Jones besorgt. "Ach ehm ja alles gut", lüge ich. Hoffentlich sieht man mir nicht mehr an, dass meine Augen gerade noch angeschwollen waren. Aber da keine weiteren Fragen kommen, muss ich dem nach wahrscheinlich keine Sorgen haben.

"Wir haben ja echt einen wirklich schönen Sternenhimmel", bemerkt Mr. Jones,"Schade, dass man wahrscheinlich keine Sternschnuppen sehen wird".
Nach diesem Satz sehen Jack und ich uns an. Wir beide müssen leicht lächeln.

Zusammen machen wir uns wieder auf den Heimweg. Zum Glück. Nach diesem Abend bin ich wirklich völlig kaputt. Ich will einfach nur noch duschen und dann tot in mein Bett fallen.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt