Kapitel 49

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Als wir das Restaurant verlassen, schnappt Maddy sich sofort meinen Arm und zieht mich an ihre Seite. "Wieso hast du ihn denn eine halbe Ewigkeit angeglotzt?", fragt sie mich. Einen Moment bin ich still, da ich ihre Frage sehr paranoid und spießig finde. Ich habe ihn doch nur angesehen, mehr nicht. Was ist daran so schlimm?

Wahrscheinlich hat sie immer noch Angst, dass zwischen uns etwas läuft.
"Ich hab nur nachgedacht und gar nicht bemerkt, dass ich deinen Bruder ansehe", lache ich und zu meinem Glück scheint sie diese Aussage zu glauben.

Eine Stunde später sitze ich ganz ungeduldig in meinem Zimmer. Ich kann auf meinem Bett gar nicht still sitzen bleiben. Was hat Jack vor?
Immer wieder wandert mein aufgeregter Blick zu der Uhr, deren Zeiger sich nur minimal auf der Oberfläche bewegen.

Mit einem lauten Seufzer lasse ich mich auf die Matratze falle und starre die Decke an. Was wäre, wenn ich nicht in den Garten komme, sondern einfach hierbleibe? Wäre er enttäuscht oder sogar sauer?

Um mich die nächste halbe Stunde abzulenken, versuche ich es mit lesen. Doch auch dies scheint nicht wirklich zu klappen. Ich kann mich kaum konzentrieren und die Uhr wirkt trotzdem wie ein Magnet für meine Augen.

Nachdem ich die quälend lachen Minuten ausgehalten habe, schleiche ich mich endlich aus meinem Zimmer. Mucksmäuschenstill tapse ich auf Zehenspitzen durch den Gang und die Treppe hinunter. Hoffentlich schlafen alle und bemerken mich nicht. Wenn nicht, könnte ich sagen, dass ich durstig war und mir in der Küche ein Glas Wasser holen wollte.

Verdammt, ich hab ja gar keine Socken an, geschweige denn Schuhe für Außen. Na super, hoffentlich ist das Gras nicht feucht. Kurze Zeit später husche ich über die Wiese, auf den Pool zu, welcher relativ mittig im Garten steht. Wo bleibt Jack denn? Ich kann ihn nirgends sehen. Hat er etwa unsere Verabredung vergessen?

Eine leichte Brise weht durch meine Haare und lässt einzelne Strähnen nach hinten fliegen. Ich spüre, wie sich eine unangenehme Gänsehaut auf meiner Haut ausbreitet und sofort verschränke ich die Arme vor meiner Brust. Wenn Jack nicht gleich auftaucht, gehe ich wieder in mein Zimmer.

Mein Blick wandert nach oben zum Himmel hinauf und beobachtet die wunderschönen Sternen. Sie ergeben ein perfektes Gesamtbild. Plötzlich legt sich etwas eiskaltes um meinen Hals, wodurch ich erschrocken zusammen zucke.

"Shh keine Angst mon chérie. Ich bin es doch nur", raunt mir Jack von hinten ins Ohr. Meine Hand legt sich auf mein Dekolleté und ertastet den Gegenstand, der auf meiner Haut liegt.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt