Kapital 97

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Jolies Sicht:

"Maddy! Was ziehst du an?", schreie ich zu meiner Freundin durch die Zimmertür. "Komm rein!", ertönt ihre Stimme. Gestresst trete ich in den Raum und sofort fällt mir der Klamottenhaufen auf dem Boden auf. Oh. "Ich finde nichts", jammert mein Gegenüber und lässt die Schultern sinken. "Wir müssen in 30 Minuten los", erinnere ich sie. "Ja, jetzt stress mich doch nicht. Du bist genauso weit", bekomme ich als Antwort.

"Wieso macht ihr so ein Theater? Ihr habt doch eh Jacken an, so kalt, wie es draußen ist", taucht hinter mir eine männliche Stimme auf. Als ich mich umdrehe, lehnt Jack mit verschränkten Armen im Türrahmen. "Typisch Mann. Du verstehst das nicht", entgegnet meine Freundin ihm und wirft eines der vielen Oberteile nach ihrem Bruder. Lachend verschwindet er. Erst jetzt bemerke ich, dass ich wie automatisch die Luft angehalten habe, seitdem Jack anwesend war. Oh Gott. Ich sollte mich wirklich besser unter Kontrolle haben.

"Ehm kann ich das kirschrote enge Oberteil haben?", frage ich schnell. Lachend funkelt Maddy mich an. "Nur, wenn ich dein schwarzes haben kann?". Einverstanden nicke ich.  "Ja und wo ist es?", frage ich nach. "Keine Ahnung. Liegt bestimmt irgendwo auf dem Boden, Viel Spaß beim Suchen", lacht sie und zwinkert mir zu. Seufzend bücke ich mich.

Gute 20 Minuten später als geplant, verlassen wir das Haus. Jack ist schon lange vor uns los, da er noch mit Logan vortrinken wollte. Gut, dass es nicht weit zu der Feier ist. Schon vom Weiten kann man die Musik hören. Auch, wenn ich nicht genau weiß wieso, bin ich etwas aufgeregt. Vielleicht, weil es eine neue Erfahrung ist. Vielleicht auch, weil ich hoffe, ein wenig Zeit mit Jack zu verbringen. "Hey Leute", begrüßt uns Alison, welche bereits leicht nach Alkohol riecht. Wir umarmen sie und folgen ihr zu unseren Freunden.

Ich beschließe mir ebenfalls etwas zu trinken zu holen und mich der Masse an Jugendlichen anzuschließen, welche fröhlich tanzen. Nach kurzer Zeit sehe ich auch die anderen, wie sie sich ein paar Meter vor mir im Takt bewegen. Mein Blick fällt zu Alison und Maddy. Beide tanzen überraschend nah aneinander. Ich kann mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen.

Plötzlich spüre ich, wie eine Hand langsam über meinen Arsch gleitet. Erschrocken drehe ich mich um und bereite mich innerlich schon auf eine Auseinandersetzung vor. Doch ich blicke in die berüchtigten blauen Augen, in welche ich mich sofort verliere. Alles in mir zieht sich zusammen. Er zwinkert mir zu und geht an mir vorbei. Im gleichen Moment übermannt mich eine Welle voller Sehnsucht. Ich wünschte Jack könnte hier bei mir bleiben und eng mit mir tanzen.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt