Kapitel 27

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Es ist Montag und das heißt der Letzte vor den Ferien, aber auch der Tag, der sehr peinlich für unseren Verlierer wird. Ich bin extra früh aufgestanden, damit ich Jack wecken kann. Mit dem roten Kleid im Arm gehe ich auf das Zimmer zu und reiße die Tür auf. Dann laufe ich auf die Vorhänge zu und ziehe diese mit einem Ruck auf. Hinter mir ertönt ein gequältes Brummen, weswegen ich von einem bis zum anderen Ohr schadenfroh grinse.

"Aufstehen, du Faulpelz. Heute ist DEIN Tag", träller ich schon fast. "Halt die Klappe, du...", antwortet mir der Miesepeter, doch stoppt mittendrin. Neugierig hebe ich eine Augenbraue an und drehe mich zu ihm um. "Wie bitte?".

"Mhh nichts", brummt er närrisch. Selbstgefällig lächel ich ihn wieder an. Das wird die Rache für die ganzen Schikanen der letzten Wochen. "Also hier ist dein Outfit für heute. Willst du auch einen BH?", frage ich Jack spottend. Er verdreht die Augen, steht auf und reißt mir das Kleid förmlich aus der Hand.

Der Junge entfernt sich von mir und zieht sich sein T-shirt über den Kopf. Sofort wandern meine Augen zu seinen Oberkörper und ich laufe rot an. Touché. "Sabber nicht gleich. Willst du auch da bleiben, wenn ich meine Boxershorts ausziehe?", fragt er mich grimmig. Ich bekomme kein Wort heraus, weswegen ich mich einfach wegdrehe und aus dem Zimmer marschiere. Hinter mir höre ich ein leises Lachen.

Beim Frühstück ist Jack nicht anwesend, denn wahrscheinlich ist es ihm zu peinlich, in dem Kleid vor der Familie aufzukreuzen. Verständlich.

Als alle fertig sind, fahren Maddy und ich zur Schule. Wir gehen zu unseren Schließfächern, um die Bücher für die nächsten zwei Stunden herauszuholen. Auf einmal ertönt um uns herum ein immer lauter werdendes Tuscheln.
Verwirrt drehe ich mich um und versuche den Verursacher durch die Menschenmassen zu entdecken.

Etwas Rotes zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Jack zieht es wirklich durch. Irgendwie hatte ich bedenken bei der Sache. Respekt. Das Kleid bedeckt gerade so seinen Schritt, wobei man seine trainieren Beine allerdings gut erkennen kann. Eigentlich ist das Gesamtbild wirklich zum totlachen, aber die Bereiche, die man dadurch genauer sehen kann, lösen ein komisches Gefühl in mir aus.

Die Mädchen um mich herum kichern und reden über Jacks Muskeln. Sie finden ihn trotzdem heiß. Am liebsten würde ich ihnen die Augen ausstechen. Etwas Wut steigt in mir auf. Ich will irgendwie nicht, dass so viele was von ihm wollen.

Mit einem strahlenden Lächeln kommt Jack auf mich zu gelaufen. Mein Atem verschnellert sich. Er sieht mir direkt in die Augen. Ich mache mich bereit für ein Gespräch oder so etwas, aber der Junge läuft an mir vorbei und auf seine Freunde zu.

Was war das denn jetzt?

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt