Kapitel 12

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Nachdem ich das Telefonat beendet habe, ist es schon Essenszeit, weswegen ich die Treppen hinunter gehe. Ich betrete das Zimmer, doch es ist komplett leer. Vielleicht bin ich doch noch etwas zu früh. Ich setze mich einfach schon mal an den Tisch und warte. Die Tür wird vorsichtig geöffnet und herein kommt Jack, welcher Kopfhörer trägt. Oh man, der hat mir jetzt noch gefehlt. Er scheint mich gar nicht zu bemerken. Leicht bewegt sich der Junge zur Musik und summt mit.

Doch dann startet er ein Solo, welches etwas zu hoch und etwas zu schief ist. Sofort fange ich an zu lachen und krieg mich gar nicht mehr ein. Er zuckt zusammen und sieht verlegen zu mir herüber. Jack presst seine Lippen aufeinander und legt die Kopfhörer ab. "Lach nicht so dumm", meint er genervt. "Du wärst doch ein toller Kandidat bei AGT. Versuchs doch mal, du Quietscheentchen", spotte ich weiter. Wahrscheinlich bin ich schon ganz rot angelaufen vor lachen.

Nun kommen weitere Mitglieder der Familie in das Zimmer und setzen sich ebenfalls an den Tisch. Das Essen wird serviert und gierig schiebe ich mir einen Löffel nach dem anderen in den Mund. Nach einiger Zeit sind alle fertig, unterhalten sich aber noch, weswegen alle sitzen bleiben.
Ich blicke zu Jack und fange seinen Blick. Mir fällt die Szene von vorhin wieder ein und sofort fange ich an ihm stumm nach zu äffen. Er verzieht seine Augen zu Schlitzen und es ist deutlich erkennbar, dass er seinen Kiefer aufeinanderpresst.
Das nenn ich Karma. Oder Rache? Na ja egal, mir gefällt es.
Dieser eingebildete Schnösel hat es ja wohl eindeutig verdient.

Nachdem die Gespräche beendet wurden, sind alle wieder aufgestanden und gegangen. Morgen ist keine Schule, da heute Freitag ist. Plötzlich klopft es an der Tür und Maddy streckt ihren Kopf durch den Spalt. "Du hast doch sicherlich nichts vor oder?", fragt sie mit einem besonderen Unterton. Was hat sie jetzt schon wieder vor? Mit einem misstrauischen Blick schüttel ich langsam meinen Kopf. "Super, wir gehen nämlich aus", meint das Mädchen mit den roten Wellen und betritt das Zimmer.

Oh Gott. Wirklich? In ihren Händen hält sie zwei Kleider. "Welches willst du?", fragt Maddy mich. Ich bin komplett überfordert, doch entscheide mit für das Dunkelrote. Insgeheim finde ich beide toll, aber meine Freundin hat das andere schon so verliebt angesehen, da konnte ich ihr das Kleid ja nicht wegnehmen. Wir machen uns also fertig und steigen mal wieder in das überteuerte Auto.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt