Kapitel 47

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Nachdem wir gegessen habe, verspüre ich ein nervtötendes Gefühl, weswegen ich das Badezimmer aufsuche. Kurze Zeit später richte ich meine Haare noch einmal vor dem Spiegel und verlasse den Raum wieder.

Die Musik wird lauter, je näher ich der kleinen Tanzfläche komme. Weitere Paare sind dazugestoßen und bewegen sich zum Takt der Musik. Verträumt bleibe ich am Rand stehen und sehe ihnen zu.

Auf einmal verspüre ich ein sanftes Tippen auf meiner Schulter und als ich mich umdrehe, ist es der Kellner von vorhin. "So sehnsüchtig, wie du guckst könnte man meinen, dass du auch gerne tanzen würdest", meint er mit einem bezaubernden Lächeln.

Ich muss leicht kichern, doch stimme seiner Behauptung schlussendlich zu. Plötzlich hält er mir seine Hand hin und fragt: "Darf ich um diesen Tanz bitten my lady?".
Nach kurzem Überlegen bejahe ich seine Frage und schon werde ich zu den anderen Paaren gezogen.

Seine andere Hand legt er an meine Taille, während ich meine auf seine Schulter lege. Langsam fangen wir an einen Walzer zu tanzen und schon nach kurzer Zeit spüre ich einen brennenden Blick auf meinem Rücken.
Vorsichtig sehe ich mich um und bleibe bei Jacks zornigen Augen hängen.

Oh weh. Das wird nicht gut enden. Böse funkelt er uns an und selbst ein Blinder würde erkennen, dass dieser Typ beinahe vor Wut platzt.
Es ist wie, als würde der Ausdruck in seinen Augen mich anschreien und abertausende Male ermahnen. Immer und immer wieder das Gleiche. Ob es mir Spaß machen würde, ihn so zu provozieren? Wieso ich nur so naiv bin? Vor allem, dass ich es besser wissen müsste.

Nervös beiße ich mir auf die Lippen und versuche meine Anspannung vor meinem Tanzpartner zu verbergen. "Wie heißt du eigentlich?", frage ich ihn. Von oben sieht der Kellner zu mir herab und lächelt wieder so liebevoll.
"Mein Name ist Dean und deiner?".
Diesen Namen hab ich ja noch nie gehört. Ob viele Menschen hier so heißen? Na ja, ist eigentlich auch egal. Jedenfalls gefällt mir der Name, er klingt wirklich süß.

"Joulie. Joulie Dupont", antworte ich meiner neuen Bekanntschaft. "Oh eine Französin?", hakt Dean nach. "Ehm ja, ich mache hier gerade von der Schule ein Auslandsjahr", erkläre ich ihm. Verständnisvoll nickt er wieder.

Auf einmal spüre ich eine weitere Präsenz und drehe meinen Kopf in die andere Richtung. Jack steht dicht neben uns und mustert vor allem Dean ununterbrochen. Oh Gott. Ich hatte ihn doch nur ein paar Sekunden aus den Augen verloren.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt