𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒

Kapitel 52

Am nächsten Morgen stehen wir beide vor allen anderen auf, damit ich unbemerkt wieder in meinem Zimmer verschwinden kann. Mit einem langanhaltenden Kuss werde ich verabschiedet und schon husche ich über den Gang auf meine Tür zu.

Als ich endlich in Sicherheit bin, lasse ich mich erst mal auf mein Bett fallen und gehe in Gedanken noch mal die ganze gemeinsame Zeit durch. Verträumt spiele ich mit der Kette und lächel verliebt vor mich hin.

Bin ich das wirklich? Verliebt? Hat es mich wirklich erwischt? Verdammt. Das wird noch ein riesen Drama geben. Vor allem mit Maddy und eh mist Samuel. Wie mach ich das nur? Es wundert mich, dass es Jack nicht interessiert, ob ich gerade in einer Beziehung bin.

Ein kurzes Geräusch ertönt auf meinem Nachttisch und ich richte mich auf. Der Bildschirm meines Handys leuchtet hell auf. Ich nehme es in die Hand und tippe auf die Nachricht, welche gerade eben reinkam.

...
Jack: "Die Nacht war wunderschön"
...

Wieder muss ich lächeln. Wer hätte gedacht, dass ich eines Tages mal etwas mit dem Bruder meiner Freundin am laufen hätte? Es ist immer wieder aufs Neue interessant zu sehen, was das Schicksal mit uns vor hat.

Da es schließlich noch relativ früh ist, versuche ich noch einmal die Augen zu schließen und noch ein oder zwei Stunden Schlaf zu bekommen.

Irgendwann werde ich allerdings durch ein Brummen neben meinem Kopf geweckt, wodurch ich hochschrecke. Eine neue Nachricht. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen, in der Hoffnung das Jack mir wieder etwas Süßes geschrieben hat.

Ein Klick und schon öffnet sich der Chat. Jedoch nicht der, den ich erwartet hatte.

...
Samuel: "Hey mon chérie. Traurige Neuigkeiten: Bello ist gerade gestorben"
...

Warte, was? Ein kleiner Stich durchfährt mein Herz. Ich fühle mich komplett überrumpelt. Sein Hund war doch noch gar nicht so alt.
Früher sind wir oft zu dritt am See entlang gelaufen und haben mit dem kleinen Vierbeiner gespielt. Bei einem Picknick auf einer Lichtung hat er immer versucht die Bienen zu schnappen und ist dabei wie verrückt über die Wiese gehüpft.
Dank ihm hatten wir viele lustige Momente, in denen wunschlos glücklich waren.

Ich überlege kurz, was nun mein nächster Schritt sein soll, doch entscheide mich dann dazu, ihn anzurufen. Samuel hat Bello sehr geliebt. Er wird am Boden zerstört sein.

Mehrere Stunden telefonieren wir und ich schaffe es wirklich, ihn ein bleiben Bisschen aufzumuntern. Ab und zu weint er leise. Eine Eigenschaft, die ich ebenfalls immer an ihm geschätzt habe. Samuel zeigt seine Gefühle und versucht nicht immer stark zu sein, so wie andere Jungs.