Kapitel 101

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"Joulie, verdammte Scheiße, mir ist kotzübel!", jammert Maddy. "Reiß dich gefälligst zusammen! Es ist zu spät, um jetzt zu kneifen", entgegne ich ihr. "Meine Knie fühlen sich an wie Wackelpudding. Alison hat mich vollkommen überrascht", plappert meine Freundin hastig weiter.

"Jetzt halt endlich still, sonst wird das nichts mehr mit deiner Frisur! Ich hab schon vier Mal neu angefangen, weil du so zappelst", meine ich genervt. "Außerdem, wieso überrascht dich die Einladung? In den letzten zwei Monaten habt ihr doch immer wieder geflirtet", frage ich nach. "Deswegen ja, unser Kuss ist schon so lange her und es kam nichts von ihr außer Geflirte".
"Beruhig dich einfach, es wird sicherlich toll. Von diesem Abend wirst du ganz bestimmt noch in drei Jahren schwärmen", versuche ich sie zu besänftigen, doch als Antwort bekomme ich nur ein unsicheres "Mhm".

Ungefähr eine Stunde später sitzt meine Freundin ungeduldig auf ihrem Bett. Sie sieht immer noch aus wie ein Häufchen Elend. In genau 28 Minuten muss Maddy das Haus verlassen, um pünktlich am Theater anzukommen. Das weiß ich so genau, weil meine Freundin alle paar Sekunden auf die Uhr sieht und mich immer aktualisiert. Ihr Date ist nicht nur für sie ein Vorteil.

Endlich haben Jack und ich auch ein paar Stunden nur für uns. Wir haben beschlossen, dass wir zu unserem Stammrestaurant gehen. Seit unserer Verabredung damals, gehen wir alle paar Wochen dort essen. Es ist wie eine kleine Tradition.

Allerdings wird es sehr stressig, mich innerhalb von einer halben Stunde fertigzumachen. Schließlich kann ich erst beginnen, wenn Maddy gegangen ist.

"Noch 10 Minuten", meint meine Freundin. Mit einem Lachen auf den Lippen schüttel ich meinen Kopf. "Meinst du, ich sollte doch schon mal los? Vielleicht werde ich irgendwo aufgehalten und verspäte mich", schlägt sie vor. Noch bevor ich antworten kann, steht Maddy schlagartig auf. "Ja, ich denke, ich gehe los. Lieber bin ich zu erst am Theater".

Ich begleite meine Freundin noch mit runter zur Tür und spreche ihr Mut zu. "Wenn etwas sein sollte, dann ruf mich an oder schreib mir. Zur Not rufe ich dich heulend an und sage, dass du ganz schnell zu mir kommen musst", meine ich lachend. "Jaja, danke. Mach du dich nur darüber lustig", schmollt Maddy. Doch schon nach wenigen Sekunden muss sie ebenfalls lachen.

Maddy öffnet die Tür und bevor sie verschwindet, wünsche ich ihr noch einmal alles Gute.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt