Kapitel 92

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Als die Lichter wieder angehen, seufze ich zufrieden und strecke meinen gesamten Körper. Nach zwei Stunden in diesem Sessel hat sich wirklich jeder meiner Muskeln verkrampft. Der Film war einfach klasse. Aufregend. Lustig. Romantisch. Ich liebe ihn. Wenn er als DVD erhältlich ist, werde ich ihn mir sofort kaufen. 

Mit einem breiten Lächeln drehe ich mich zu Jack und sofort klappt mein Kiefer hinunter. Er ist eingeschlafen? Wirklich? Vorsichtig stoße ich ihm mit meinem Ellenbogen, wodurch mein Partner hochschreckt. "Na Dornröschen? Hast du etwas Schönes geträumt?", frage ich Jack, welcher nur peinlich berührt die Lippen aufeinander presst. Lachend schüttel ich meinen Kopf. Als wir alles zusammen gepackt haben, verlassen wir den Saal.

Ich möchte schon wieder zur Bushaltestelle laufen, damit wir zurück zur Villa fahren können. Doch Jack nimmt meine Hand und zieht mich zu sich. "Ich habe noch eine kleine Überraschung für dich", deutet der Junge mit einem vielsagenden Grinsen an. Wir gehen durch ein paar Gassen, in denen sich einige kleine Geschäfte befinden. Fasziniert sehe ich durch die Schaufenster. Es ist wie, als hätten wir einen Zeitsprung in die Vergangenheit gemacht. Altmodisches Geschirr, geschnitzte Holzfiguren und selbst gemachte Topfladen. Bezaubernd.

Nach kurzer Zeit bleiben wir vor einem Etablissement stehen. Wir gehen hinein und sofort hebt eine ältere Dame ihren Kopf hinter einem kleinen Tresen hinauf und rückt ihre Brille zurecht. "Ah sehr schön. Guten Abend, was kann ich für euch beide tun?", meint sie mit einem freundlichen Lächeln. "Hallo, ich habe ein Zimmer gebucht. Auf den Namen Jones", entgegnet Jack ihr. "Natürlich. Hier eure Schlüssel. Die Treppe hinauf und das dritte Zimmer auf der rechten Seite", erklärt die Frau uns und wendet sich wieder einem Buch zu.

Mein Partner sperrt die Zimmertür auf und tritt hinein. Es ist keine riesengroße Luxussuite. Stattdessen ist es ein süßer kleiner Raum mit einem Doppelbett und einem Bad, welches gerade einmal zwei Meter groß ist. Passend zum Stil der vielen Geschäfte, ist auch hier alles eher altmodisch eingerichtet. Wirklich sehr niedlich. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas heutzutage noch gibt. "Also, wir haben nur ein paar Stunden. Ich dachte, wir könnten es uns ein wenig gemütlich haben und kuscheln. Schließlich geht so etwas bei uns daheim nicht so einfach", meint Jack. Erfreut lächel ich und nicke zufrieden. Wir ziehen unsere Jacken aus und legen uns in das Bett.

Während ich auf seinem Brustkorb liege, sehe ich mich weiter um. Ein Plattenspieler. Schnell gehe ich auf das Gerät zu, um zu sehen, ob eine Platte darin liegt. Tatsache. Wenige Minuten später fängt die Musik an zu spielen.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt