Kapitel 2

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Mein Wecker klingelt um Punkt 8.00 Uhr. Während ich verzweifelt versuche den Wecker auszuschalten, in dem ich einfach draufhaue, krieche ich mit dem Kopf unter die Bettdecke. Doch als ich endlich meinen Wecker ausbekommen habe und mich wieder in mein Bett gekuschelt habe, kommt meine Mutter und reißt mir einfach die Decke runter.

'Mom! Warum quälst du mich so?'

'Komm jetzt mein Schatz, du musst dich beeilen es ist schon spät.' Meine Mutter geht aus dem Zimmer.

Ich brumme vor mich hin und schleppe mich in das Bad, dort schminke ich mich kurz mit Mascara und heute auch roten Lippenstift. Dann richte ich meine Haare, die mir knapp bis zum Bauchnabel gehen.

Ich zieh mir frische Unterwäsche und meine Schuluniform an.Den grau - dunkelblau karierten Rock ziehe ich bis zum Bauchnabel hinauf, die hellblaue Bluse stecke ich dort hinein und das dunkelblaue Halsband binde ich mir um. Dazu ziehe ich noch die graue Strickjacke an. Graue Kniestrümpfe und ich bin fertig.

In der Küche sitzen schon meine Eltern an den Barhockern, trinken Kaffee und lesen Zeitung. Zur Begrüßung bekomme ich bloß ein Nicken von meinem Vater und meine Mutter stellt mir einen Kaffee hin und lächelt.

Toller Morgen. Ich trinke meinen Kaffee und schlinge einen Apfel hinunter. Dann packe ich meine schwarze Tasche mit den Schulsachen und ziehe mir hohe schwarze Schuhe an.

Ich lasse mich heute von meinem Dad in die Schule fahren. Meistens fahre ich allerdings mit Finn oder Nate, früher auch mit Lukas. Sie alle sind schon achtzehn, nur ich bin noch süße siebzehn.

-

Als ich in der Schule ankomme, ist es schon ziemlich spät und ich laufe so schnell wie möglich zu meinem Englischkurs bei Mr. Shepperd.

Gerade vor dem Klingeln schaffe ich es in die Klasse und setzte mich in die letzte Reihe neben Nate. Während Mr. Shepperd über Shakespeare erzählt, unterhalte ich mich mit Nate über sein neues Mädchen.

'Also? Wie war es jetzt erzähl schon!' 

'Wir waren Eis essen und hatten viel Spaß. Am Ende hab ich sie dann bis nach Hause begleitet und.. Ich hab sie geküsst, nur kurz aber es war echt...'

'Ms. West und Mr. Eastwood könnten sie ihre privaten Gespräche bitte außerhalb meines Unterrichts fortführen? Ich wäre ihnen sehr verbunden.' unterbricht uns Mr. Shepperd.

Während der restlichen Stunde und in meinem Spanischkurs passiert nichts erwähnenswertes.

Als es endlich zur ersten kurzen Pause klingelt, springe ich auf und gehe in die Cafeteria, wo ich schon meine Jungs an unserem Stammtisch erblicke. Ich winke ihnen zu und hol mir einen Kaffee, doch als ich auf dem Weg zu ihrem Tisch bin, stellt sich mit Vanessa in den Weg.

'Was willst du Vanessa?' frage ich laut, sodass alle auf uns aufmerksam werden.

'Ich will, dass du verschwindest, wir brauchen hier keine Schlampen.'

'Was machst du dann hier?' Ich grinse hinterhältig.

Sie verdreht die Augen und stöckelt auf ihren Schuhen, die meinen ziemlich ähnlich sehen, davon.

Als ich mich zu den Jungs setzte, meint Finn: 'Da hat dir aber wer, schon wieder deine Schuhe nachgekauft. Wie peinlich!'

'Och Finn, ich finde es wirklich toll wie du dich für Damenschuhe interessierst.' Ich kneife ihm in seine Wange und er zieht einen Schmollmund. Alle lachen und erst jetzt fällt mir auf, dass Nate fehlt.

'Wo ist eigentlich Nate?' frage ich und puste mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

'Der ist mit dieser Sophie verschwunden.'

Ich ziehe eine Augenbraue hoch. ' Sophie also? Hm, kenne ich nicht oder?'

'Ich glaube nicht' Lukas seufzt. "Aber was haltet ihr davon am Freitag auf eine Party zu gehen? Ich glaube Jack schmeißt da seine alljährliche Geburtstagsparty.' Er hebt seine Augenbrauen und grinst.

'Klar, ich bin dabei!' Henry nickt und grinst.

'Ich auch.', sagt Finn und sieht mich nun bittend an.

'Okay, wir waren schon lange nicht mehr zusammen feiern. Glaubt ihr Nate kommt mit?'

'Er muss, sonst soll er eben diese Sophie auch mitschleppen. Ich frag ihn später.' Lukas grinst und steht auf. 'Aber erstmal muss ich jetzt Mathe durchstehen. Wir sehen uns in der Mittagspause.'

Ich lache und mache mich zusammen mit Finn zu unserem Geschichtskurs.

In der Mittagspause überreden wir Nate zu der Party.

Als ich um 16.10 Uhr nach Hause kommen, ist wie zu erwarten niemand dort. Ich ziehe mir in meinem Zimmer Sportsachen an und beschließe joggen zu gehen.

Am Abend esse ich mit meinen Eltern zusammen und gehe nach dem Duschen ins Bett, da ich echt unglaublich müde bin. Die Hausaufgaben habe ich schon gemacht.

Lange kann ich nicht einschlafen, weil ich die ganze Zeit an Nate und diese Sophie denken muss. Ich finde es wirklich toll, dass Nate endlich jemanden gefunden hat, doch ich habe das Gefühl, dass ich nun als seine beste Freundin nicht mehr viel Anspruch auf seine Gegenwart habe.

Nach langer Zeit des Grübelns falle ich endlich in einen traumlosen, unruhigen Schlaf.

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