Sky

Kapitel 23

Durch die Sonnenstrahlen, die durch die großen Fenster in das Zimmer strahlen, werde ich geweckt. Verschlafen halte ich mir eine Hand vors Gesicht und drehe mich um. Aus den Augenwinkeln kann ich Chase in seinem Bett schlafen sehen. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Es ist schon so lange her, knappe drei Monate, seitdem wir das letzte Mal hier waren.

Ich fühle nach meinem Handy und stoße dabei fast die hübsche Blumenvase auf dem Nachttisch um. Als ich es endlich in der Hand halte, gucke ich nach der Uhrzeit. Es ist gerade mal 8.00 Uhr, somit habe ich noch eine Stunde Zeit um mich für den Brunch vorzubereiten. Danach checke ich die neuesten Nachrichten. Eine von Nate und eine von Will.

Von: Nate

Hey, 
Hab mitbekommen, dass du das Wochenende im Anwesen deiner Großeltern verbringst. Richte deinem Grandpa doch bitte liebe Grüße und Alles Gute von mir aus.
Und noch was: Sophie hat da was angedeutet - ich glaube du musst mir was erzählen! ;)

XX Nate

Wie süß! Er hat an den Geburtstag von Grandpa gedacht. Und Sophie wird ihre gerechte Strafe schon noch erleben, obwohl es sowieso höchste Zeit wird meine besten Freunde einzuweihen, falls sie es nicht schon vorher von Will wissen. Das bezweifle ich allerdings. Lächelnd antworte ich ihm.

An: Nate

Hey, Nate
Klar mach ich gerne, er wird sich sehr freuen ;)
Und naja, ich schätze deine Freundin hat recht.. Allerdings hat das noch Zeit bis ich zurückkomme, bis dahin wirst du wohl warten müssen. Und richte Sophie doch bitte aus, dass sie noch von mir hört :D

XX Sky

Schnell scrolle ich weiter und finde Wills Nachricht, in der er mir ein schönes Wochende wünscht und schreibt, wie sehr er mich vermisst. Er ist aber auch wirklich so lieb! Auch ihm antworte ich kurz. Dann seufze ich leise, lege mein Handy wieder weg und streiche mir mit der Hand übers Gesicht.

Langsam richte ich mich auf und schlage die kuschelige Bettdecke zurück. Ich tapse ins Badezimmer und stelle mich erstmals unter die Dusche und wasche meine Haare. Ich wickle mich in ein Handtuch und stelle ich vor den Spiegel. Schnell wende ich mich wieder ab und ziehe frische Unterwäsche und einen niedlichen Morgenmantel an. Die Haare rubble ich mit einem Handtuch etwas trockener und binde sie dann zu einem unordentlichen Dutt zusammen.

Dann laufe ich wieder ins Zimmer um meinen schnarchnasigen Bruder zu wecken. Dieser gibt nur komische Laute von sich als ich ihn rüttle. Na gut, er hat es nicht anders gewollt. Mit aller Kraft schubse ich den schweren Klops vom Bett. Kurz darauf ertönt ein Schmerzenslaut. Ich kann mir das Lachen kaum verkneifen.

Plötzlich setzt Chase sich auf und sieht mich böse an. 'Das wirst du bereuen!'

'Oh, nein. Ich hab solche Angst.' kichere ich.

Doch als er aufsteht und langsam auf mich zu geht, vergeht mir mein Kichern wieder. Schnell flüchte ich auf mein Bett und hopse dort herum, während Chase davor steht und mich mit bösen Blicken zu ermorden versucht. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Doch kurze Zeit später grinst er, als er sich eines meiner Beine schnappt und sich gleichzeitig auf mein Bett schwingt. Nun liege ich unter ihm und kann mich kaum bewegen.

'Du.. Bist soo.. S.. Schwer.'

'Och nein, Schwesterherz. Willst du dich nicht entschuldigen?' Mit einem hinterhältigen Grinsen beugt er sich langsam über mich um... Um mich dann heftig durchzukitzeln. Oh man, er weiß genau, wie kitzlig ich bin. Halb lachend und halb flehend rufe ich: 'Chase, hör.. auf! ...Bitte.'

'Tut mir leid, aber ich habe keine Entschuldigung gehört.'

'Es.. Tut mir.. Leid.' quetsche ich hervor und bitte um Gnade.

'Was tut dir den Leid?' Unbarmherzig kitzelt mich der Vollidiot einfach weiter.

'Dass.. dass ich.. dich vom Bett.. geschubst.. habe.'

Urplötzlich hört das Kitzeln auf und Chase steht fröhlich lächelnd auf. 'Na dann, ich geh duschen.' Er verschwindet im Bad, während ich noch völlig erschöpft auf meinem Bett liege.

Schließlich stehe ich auf und streife mir ein hellblaues Rüschenkleidchen an. Ich setzte mich an den kleinen Schminktisch und vervollständige das Outfit mit hellblauen Ohrringen und einem hübschen Armband. Meine Haare stecke ich, als sie endlich trocken sind, nach oben und schminke mich noch leicht. Wenig später kommt auch schon mein großer Bruder alias Mr.-Ich-kitzle-ja-so-gern-meine-kleine-Schwester-beinahe-zu-Tode alias Chase frischgeduscht und angezogen aus dem Badezimmer. Für seine Schnelligkeit kann ich ihn nur bewundern.

Als ich sehe, dass es schon beinahe 9.00 Uhr ist, beeile ich mich in die taubengrauen Rüschensöcken und hellblaue Mary Janes zu schlüpfen. Ich schnappe mir das Geschenk für unsren Grandpa (sein Lieblingsbuch als Erstausgabe) und rufe nach Chase.

Kurz darauf steigen mein Bruder und ich dir Treppen zur großen Eingangshalle hinunter. Dort befinden sich schon einige unserer Verwandten und ein Fotograf. Meine Großmutter versucht gerade die gesamte Verwandtschaft zu versammeln um ein Familienfoto zu machen. Meine Mutter nimmt mir das Geschenk aus der Hand, um es zu den anderen Geschenken zu legen. Schnell drückt sie mir noch einen Kuss auf die Wange und schiebt mich weiter zu Grandma. Seitdem ich hier bin habe ich Grandma noch nicht gesehen, was mich auch nicht gerade wundert. Durch die Gala heute Abend und das ganze Tratra hat sie ganz schön zu tun.

Sie schenkt mir einen kurzen Blick. 'Skylinn, diese Schuhe sind schrecklich, stell dich doch bitte etwas nach hinten.' dann schubst sie mich sanft zu der Aufstellung. Jap, so ist sie meine Grandma. Streng, perfektionistisch und immer etwas zu bemängeln.

Seufzend stelle ich mich zwischen Sofia und Catherine, welche ich mit einer kurzen Umarmung begrüße. Nachdem alle an Ort und Stelle sind, machen wir einige Fotos. Und dann - endlich - als es schon scheint, dass ich beinahe verhungere, dürfen wir uns in das Esszimmer setzten. Als dann endlich mein Großvater auftaucht, stimmt die ganze Familie ein fröhliches Happy Birthday to you an und alle fallen ihm um den Hals, um ihm zu gratulieren. Natürlich mache ich das auch und richte ihm auch Gratulation und alles Liebe von Nate aus. Darüber freut er sich sehr.

Kurz darauf kommt auch schon das Essen. Hier gibt es einfach alles. Frische Brötchen in allen Variationen, jegliche Sorten von Marmeladen, Käse, Wurst, frisches Obst, Joghurt, Crossaints und vieles, vieles mehr. Glücklich über das ganze Essen, stopfe ich so viel in mich rein, wie möglich.

Lachend stupst David mich an. 'Na, kleine. Hat da jemand Hunger?'

'Isch nütz da gute Essn hal' ausch.' murmle ich mit vollem Mund.

Er verdreht bloß die Augen und stiebizt mir eine meiner köstlichen Traube. Ich haue ihm auf die Schulter und esse weiter.