Epilog

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8 Jahre später

'Ich fass es einfach nicht! Wie können die es wagen? Ich bin doch nicht schwanger. Seh' ich schwanger aus? Bin ich etwa fett? Will, willst du den nichts dazu sagen?' Wütend schmeiße ich die Klatschzeitung auf den Boden und verschränke meine Arme. Die Beine auf Wills Schoß abgelegt, sitze ich so auf dem beigen Sofa.

'Liebste, du bist doch nicht dick. Du bist wunderschön, das weißt du doch. Die Presse schreibt was sie will und wundert sich vermutlich über unsere Verlobung.' Sanft streicht er mir über den Arm, ein kleines Lächeln im Gesicht.

'Sie wundern sich? Ist es denn so abwegig sich zu verloben? Nach acht Jahren Beziehung? Wir haben beide das Studium abgeschlossen, du wirst bald die Firma deines Vaters übernehmen und ich in die Kanzlei meiner Eltern eintreten. Das ist doch normal!' Ich schnaube und lege meinen Kopf an Wills Schulter und betrachtete den funkelnden Diamandring. Meinen Verlobungsring.

'Natürlich ist das normal. Aber die Klatschpresse braucht eben etwas über das sie schreiben können. Und was geht da besser, als eine Verlobung in der West - Familie?'

'Ich find das trotzdem ungerecht, uns so in den Schmutz zu ziehen.' murmle ich kuschle mich weiter an die Schulter meines Verlobten.

'Natürlich. Ich werde auch gleich meinen Assisstenten damit beauftragen sich bei der Presseagentur zu beschweren.'

'Danke.'

'Alles wie du es willst.'

Etwas beruhigt setze ich mich auf und lasse meinen Blick durch unser neues Appartment schweifen. Für die Einweihungsfeier ist alles vorbereitet, einige der Angestelltn huschen noch herum, um die letzten Feinschliffe vorzunehmen.

'Ich muss mich umziehen, bis gleich.' Mühsam stehe ich auf, nicht ohne Will einen Kuss aufzudrücken. Ich verschwinde in unser Schlafzimmer, und ziehe mir ein schickes Coktailkleid an. Schnell noch schlüpfe ich in meine Schuhe und lege etwas Schmuck um. Als ich fertig bin, gehe ich wieder in das geräumige Wohnzimmer. Meine Eltern sind schon da und ich begrüße sie überschwänglich.

Nach und nach kommen auch die anderen Gäste. Wills Eltern, unsere Geschwister, einige Bekannte, Nachbarn und natürlich unsere Freunde.

Noch immer sind wir gut befreundet, auch wenn es jetzt schwieriger ist, als damals. Nachdem sich Vanessa und Finn und auch bald darauf Nate und Sophie getrennt haben, herrschen einige Spannungen in unserer Gruppe. Lukas, der im Abschlussjahr nach Kanada gegangen ist, hat dort auch seine jetzige Frau Sarah kennengelernt und ist dort hingezogen. Auch Vanessa hat nach ihrem Abschluss erst mal das weite gesucht und in den USA Musik studiert. Mittlerweile ist sie eine mehr oder weniger bekannte Pianistin. Sophie und Nate sind zusammen auf eine  Weltreise gegangen, bei ihrer Rückkehr haben sich ihre Wege jedoch getrennt. Nate beschäftigt sich nun mit der Börse, während Sophie sich ganz in ihr Psychologiestudium gestürzt hat. Finn hat bald nach dem frühzeitigen Tod seines Vaters, das Jurastudium abgebrochen und die Firma seines Vaters übernommen. Henry hingegen hat seinen Traum zur Wirklichkeit gemacht und ist in die Wissenschaft gegangen.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Will an seinem Glas antippt, um die Gäste zu beruhigen. 'Schön, dass ihr alle erschienen seit. Wie ihr wahrscheinlich wisst, feiern wir heute nicht nur den Einzug in diese tolle Wohnung, sondern auch unsere Verlobung.' Er wendet sich an mich und lächelt sanft. 'Ich bin überglücklich diese bezaubernde Frau meine Verlobte nennen zu können und mit ihr den Rest meines Lebens verbringen zu dürfen. Aber nun genug der Worte und einen Toast auf meine wundervolle Verlobte.' Er lacht. 'Ich kann es einfach nicht oft genug sagen.'

Lächelnd nehme ich seine Hand und versuche nicht in Tränen auszubrechen. 'Ich liebe dich' flüstert er und nimmt mich in den Arm, während sich die Gäste wieder langsam verstreuen.
'Ich liebe dich auch.'

Und das tue ich wirklich. In all den Jahren unserer Beziehung habe ich erkannt, was Liebe wirklich ist. Liebe ist Schmerz, Liebe ist Glück, Liebe ist kompliziert und trotzdem hält man daran fest, egal wie sehr es schmerzt. Denn Liebe ist wie eine Droge, berauschend und unkontrollierbar. Es sind nicht die Schmetterlinge im Bauch oder Erregung, die Liebe ausmachen. Nein, Liebe ist so viel mehr. Liebe ist wenn man eine Person ansieht und weiß, dass es nichts wichtigeres auf der Welt gibt. Liebe ist das Lächeln, das einem auf das Gesicht gezaubert wird, nur durch die Anwesenheit dieser einen Person. Und Liebe ist, wenn man bereit ist, sich selbst zu opfern, zurückzustecken damit es dieser einen Person gut geht. Man tut alles für einen geliebten Menschen, um ihn glücklich zu machen.

Es ist schwierig diese eine Person zu finden. Achtmilliarden Menschen überall verteilt auf der Welt.

Doch ich haben ihn gefunden. Meinen einen Lieblingsmenschen. Und ich habe mich sofort in ihn verliebt, halsüberkopf und unwiederruflich.

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