Kapitel 26

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Es ist Montag, Tag unsrer Abreise. Wie immer ist die Zeit auf Grandpas Anwesen rasend schnell vergangen. Verschlafen strecke ich mich erstmal und reibe mir über die Augen. Ein Gähnen überkommt mich und ich halte mir die Hand vor.

Aus den Augenwinkeln kann ich Chase erkennen, der sich auch langsam bewegt. Durch einen Blick auf mein iPhone stelle ich fest, dass es kurz nach 11 Uhr ist.

Seufzend setzte ich mich auf und beschließe den Tag mit einer heißen Dusche zu beginnen. Draußend scheint es kalt zu sein.

Nach einem kurzen Blick in den Spiegel schminke ich mich in sekundenschnelle mit Mascara, Concealer und etwas Lippenbalsam, da diese etwas trocken sind. Nachdem ich mir frische Unterwäsche angezogen habe und meine Haare zu einer niedlichen Flechtfrisur geflochten habe, überlasse ich das Badezimmer meinem übernachtigen Bruder.

Lächelnd nehme ich sein brummen zur Kentniss und begrüße ihn ebenfalls, allerdingsdings mit einem fröhlichen Guten Morgen. Nach einer Durchwühlung meines Koffers schlüpfe ich in hellblaue Strumpfhosen, einen Marineblauen Rock und einen weißen kurzen Pullover. Schnell hänge ich mir noch saphirblaue Ohrringe an und blicke mich anschließend zufrieden im Spiegel an. Als schließlich auch endlich Chase wach genug ist, um mit nach unten zu gehen, ziehe ich mir noch marineblaue Mary Janes an.

Im Speißesaal angekommen, sitzt dort schon unsere gesamte Verwandtschaft zum Lunch. Lächelnd begrüße ich meine Eltern und Großeltern mit einem Kuss auf die Wange und lasse mich anschließend auf den freien Stuhl neben Sofia plumsen.

'Na, habt ihr gut geschlafen?' Zwinkernd sieht David zu mir und Chase.

'Immer doch.' Erwiedere ich schmunzelnd und stecke mir eine Weintraube in den Mund.

Nach dem Lunch gehen wir wieder auf unsere Zimmer um die Koffer zu packen. In Winseseile hab ich alles gepackt, da ich meinen Koffer nicht wirklich ausgepackt habe. Da mir noch etwas Zeit bleibt, während Chase seine Sachen zusammensammelt, streiche ich meine Nägel dunkelblau an. Ich freue mich wieder auf zu Hause. Auf meine Freunde, auf Grandma Annie und mein eigenes Zimmer. Obwohl ich Chase natürlich immer vermisse, wenn er in Oxford ist, ist es rtwas anderes sich mit ihm ein Zimmer zu teilen.. Sei es auch bloß für drei Tage. Aber seine Unordnung ist kaum auszuhalten.

'Ich bin fertig.'

'Ja, gut. Warte kurz.' Schnell verschließe ich das Nagellackfläschchen und packe es in meine Handtasche.

'Soll ich deinen Koffer auch hinunterbringen?'

'Das wäre lieb von dir, allerliebster Bruder.'

Chase schenkt mir ein Grinsen und schnappt sich anschließend die beiden Koffer. 'Was machen wir jetzt eingentlich noch bis zu unserer Abfahrt?'

'Ich hab keine Ahnung.' murmle ich und stapfe hinter ihm die breite Treppe hinunter.

Ein Butler nimmt Chase die Koffer aus der Hand und trägt sie nach draußen zu unserem Auto. Währenddessen begegnen wir Tante Maddy. 'Ah! Sky, Chase da seit ihr ja. David sucht nach euch, ihr sollt in das Musikzimmer kommen, warum auch immer.'

'Danke Tante Maddy.' sagt mein Bruder und schenkt ihr ein Lächeln, als er mich mit sich in Richtung Musikzimmer zieht.

'Ach und kommt ja pünktlich zum Essen. Punkt sechs Uhr, habt ihr gehört?' ruft sie uns hinterher.

Im Musikzimmer erwarten uns schon David, Jane, Sofia, Chiara, Catherine und Charlotte. Und obwohl ich Chiara nicht wirklich ausstehen kann, ist sie dennoch meine Kusine und auch sie begrüße ich mit einer Umarmung.

'Wir wollen ins Kino in der Stadt, kommt ihr mit?' fragt Charlotte mit ihrem immerwährenden Grinsen im Gesicht.

'Klar, wann soll das sein?'

'Jetzt gleich. Wir fahren mit zwei Autos. Ich fahr mit einem und wer noch?' David sieht in die Runde. Schließlich meldet sich Jane freiwillig, da Chase mit David fahren will.

Also stürmen wir alle nach draußen in die Gaderobe um uns unsere Mäntel, usw. anzuziehen. Ich schlüpfe in den hellblauen, ponchoartigen Mantel und streife mir noch dunkelgraue, bis zum Ellbogen reichende, Handschuhe an. Mit einer ebenso dunkelgrauen Mütze schütze ich meinen Kopf vor der Kälte. Nachdem ich mir meine Tasche gepackt habe, laufe ich schnell in den Salon um den Erwachsenen bescheid zu geben.

Als auch die anderen fertig sind, treten wir aus dem Haus in die frische Luft. Langsam bemerkt man den Anfang des Winters, denn es ist eisig kalt und auf dem Boden gibt es schon erste Anzeichen für Frost. Der Wind pfeift uns um die Ohren und Charlotte und ich versuchen uns engumschlungen zu Janes Auto hinzubegeben. Ihr knallrotes Ferrari Cabrio, jetzt allerdings mit Dach, sticht kaum aus den vielen anderen protzigen Autos heraus.

Mit Jane fahren Sofia, Charlotte und ich, während David meinen lieben Bruder Chase, Catherine und Chiara in seinem dunkelblauen Aston Martin mitnimmt.
Leise Musik tönt aus den Lautsprechern und Charlotte plappert vor sich hin, ohne dass jemand sie aufhalten kann.

Nach ca. einer halben Stunde kommen wir in der kleinen Stadt. Obwohl es gerade mal 15 Uhr sein kann, ist es schon fast finster, da der Himmel von Wolken bedeckt ist. Das kleine Kino ist selten gut besucht, so ist es auch heute. Schon desöfteren waren wir hier, erst mit unsren Eltern und dann bloß noch wir.

'Welchen Film wollt ihr euch ansehen?' Fragend sehe ich die anderen an.

'Wie wärs mit.. Mission Impossible?' fragt David. Mit erhobenen Augenbrauen sehen in alle an, naja bis auf Chase, der begeistert nickt. Schnell hebt er die Hände. 'Okay, schon gut.. Dann sucht ihr aus.'

Nach kurzem Blick auf das Kinoprogramm entscheiden wir uns einstimmig (Naja nicht ganz.. Chase und David sind nicht wirklich dafür, aber ihre Stimmen zählen für uns nicht.) für Papertowns. Nachdem wir uns Popkorn und Co. besorgt haben lassen wir uns in die gemütlichen roten Sessel fallen.

Nachdem wunderbaren Film fahren wir wieder nach Hause. Dort gibt es erstmal Dinner. Wie immer ist das Essen vorzüglich und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Beim Beenden des Essens bleiben alle noch ein wenig sitzen um sich weiter zu unterhalten.

Doch gegen 20 Uhr sind schließlich alle abfahrbereit und das Abschiednehmen beginnt. Denn unsere Verwandtschaft ist auf ganz Großbritannien verteilt. David und seine Familie wohnen sogar in Dublin, Irland und die Zwillinge und ihre Familie wohnen in den Vereinigten Staaten, San Francisco.

Zuerst verabschiede ich mich bei Chiara, Sarah, Tante Veronika und Onkel Cedric. Tante Veronika ist wie immer etwas eigensinnig und sieht mich etwas herablassend an, warum auch immer. Onkel Cedric hingegen ist super nett und lächelt mich entschuldigend an.

Als nächstes verabschiede ich mich von den Zwillingen, bei Charlotte fällt mir der Abschied besonders schwer. Aber auch Teresa, Penelope und Josefine sind so zuckersüß, dass ich sie nur ungern missen will. Deren Eltern Tante Elisabeth und Onkel Alexander winken mir nur kurz zu, da sie noch in andertweitige Gespräche verwickelt sind.

Bei Tante Maddy werde ich sofort in ihre Arme geschlossen und kaum noch losgelassen, während Onkel Charles mir ein Grinsen schenkt. Die kleine Victoria will mich kaum noch loslassen und ähnlich ist es auch bei David, der sich allerdings nach kurzer Zeit wieder fasst und mir mit einem Augenzwinkern verbietet, Unfug zu treiben.

Onkel James schließt mich nur eine kurze Zeit in die Arme und gibt mich anschließend an Jane und Sofia weiter, welche ich beide unglaublich vermissen werde.

Als letztes verabschiede ich mich noch von meinen Großeltern, die beiden wohnen zwar ebenfalls in London, jedoch bekomme ich sie nicht öfter zu Gesicht, als all die anderen. 'Skylinn, mein Mädchen pass auf dich auf.' sagt mein Granpa und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Meine Großmutter hingegen streicht mir nur kurz über den Arm und sagt, sie würde sich freuen mich an Weihnachten wieder zu sehen.

Als sich schließlich alle verabschiedet haben, steige ich in Dads Bentley und wünsche mir das die Fahrt so schnell wie möglich vorbei geht. Zum Glück sinke ich während der Fahrt in einen tiefen Schlaf und träume von Will und mir.

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