Sky

Kapitel 15

Nach dem erreignisreichen Wochenende hatte der gestrige Montag eine beruhigende Wirkung.

Ich war nicht zur Schule gegangen, da meine Mom mich mit zum Shoppen genommen hat. Sie hatte sich extra freigenommen und so haben wir den ganzen Tag in exklusiven Geschäften verbracht. Später sind wir noch in ein Café gegangen und haben uns dort ausführlich unterhalten. Es war total schön. Am Ende des Tages hatte ich also zwei neue Kleider, eines davon für Weihnachten in Belgravia, und ein Paar neue Schuhe.

Doch dafür war es heute eine große Überwindung aus dem Bett zu kommen. Ich war viel zu spät dran und hatte deshalb auch keine Zeit etwas zu frühstücken.

So sitze ich jetzt mit leerem Magen im Unterricht und versuche mich auf die Tafel zu konzentrieren. Das ist allerdings nicht so leicht, denn alle paar Minuten schweift mein Blick zu Will, der nur zwei Bänke neben mir sitzt. Ob er wohl immer noch böse auf mich ist? Schnell schüttle ich den Kopf, um diesen Gedanken zu unterdrücken.

Nach zwei zäh vergangenen Stunden läutet es endlich zur kurzen Pause. Die Schüler stürmen aus den Klassen und ich habe große Mühe mich auch aus dem Raum zu bewegen, da jemand die Tür blockiert.

Ich atme erleichtert auf, als ich endlich aus den Massen meiner Schulkameraden entkomme. Ich will mich gerade auf dem Weg in die Cafeteria machen als ich von jemanden an einen Spind gezogen werde. Dabei erschrecke ich so sehr, dass ich einen komischen Laut von mir gebe. Ich will den Übeltäter gerade anschnauzen, als ich sehe wer es ist; Will.

Verwundert blicke ich in seine waldgrünen Augen mit den goldenen Sprenkeln darin. 'Was... Was willst du?' Nervös schlucke ich.

'Reden.'

Fragend sehe ich ihn an. Reden? Über was will er den reden?

'Hör zu Sky. Es tut mir leid, dass ich mich so benommen habe. Ich war einfach überrascht. Aber als Finn mich gestern nochmal zur Seite nahm, um mit mir zu reden verstand ich es. Wirklich, es war nicht deine Absicht und ich glaube jeder andere hätte dasselbe getan. Und ehrlich gesagt, war es auch irgendwie schlimm für mich, dass du mal was mit Lukas und mit Finn hattest. Ich glaube ich war einfach eifersüchtig. Du verbringst viel Zeit mit ihnen und.. Ach es tut mir einfach leid.'

Mit großen Augen sehe ich ihn an. Er ist nicht mehr böse? ER entschuldigt sich? Er ist eifersüchtig auf Finn und Lukas? Oh.. Ich muss mich schrecklich zusammenreißen, um nicht vor Freude loszuheulen. Ich schniefe und leider kann ich nicht alle Tränen zurückhalten. Verdammt was ist los mit mir? Wieso heul ich in letzter Zeit eigentlich so viel?

Schockiert sieht er mich an. 'Oh mein Gott. Hab ich was falsches gesagt? Es tut mir so leid Sky.'

Ich schüttle nur den Kopf und versuche ein Lächeln. 'Tut mir leid.. Es.. Du.. Ich hab keine Ahnung, wieso ich heule.'

Er lächelt, sodass man seine Grübchen sehen kann, dann nimmt er mich fest in den Arm. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und langsam versiegen meine Tränen. Ich schließe die Augen und rieche seinen unglaublichen Duft. Ich hör sein Herz schlagen, es schlägt genauso schnell wie meines. Langsam hebe ich den Kopf und sehe ihn lächelnd an, er lächelt zurück und wischt meine Tränen weg.

Als es klingelt küsst er meine Wange und flüstert mir ins Ohr: 'Du bist heute wieder so wunderschön.' Dann dreht er sich um und geht. Ich sehe ihm wie erstarrt hinterher. Mein Herz schlägt doppelt so schnell als normal. Oh, was machst du nur mit mir, William?

Ich werde aus meiner Trance gerissen, als ein Zweitklässler mich anrempelt. Schnell hole ich meine anderen Bücher und gehe in das nächste Klassenzimmer.

In der großen Pause spielt Henry mit seinem Essen und wird dann von der Cafeteriafrau verdonnert, am Nachmittag her zu kommen, um alles zu säubern. Wir alle bekommen einen Lachkrampf, als er versucht mit dieser zu diskutieren und dabei kläglich scheitert. Sophie und Nate flirten unverschämt, Lukas spielt an seinem Handy, Vanessa unterhält sich mit Finn und Will und ich lächeln uns immer wieder verhalten zu, doch dann nimmt er plötzlich unter dem Tisch meine Hand. Mein Herz schlägt schneller und ich verkrampfe mich total. Er beugt sich über mich und flüstert grinsend in mein Ohr: 'Nervös?' dabei streift sein Atem meine Wange und ich schlucke schwer. Dann schüttle ich langsam meinen Kopf.

Sein Grinsen wird breiter und er streicht mir mit einer Hand eine Strähne zurück, mit der andere Hand hält er immer noch meine, fest umklammert unter dem Tisch.
Ich sehe ihn an und versuche verzweifelt meinen Atem zu beruhigen.

'Hey, Sky! Bist du dabei?'

Schnell drehe ich mich zu der Stimme. 'W-.. Was?'

'Ob du dabei bist?' Finn sieht mich komisch an.

'Wo-.. Wobei denn?' Alle sehen mich an.

'Na an Silvester? Hast du deine Eltern schon gefragt?'

'Ach, das! Ja, meine Mutter ist einverstanden.'

'Okay, dann ist also jeder dabei?' Alle nicken.

'Gut, ich sag euch dann noch Bescheid.' erklärt Will grinsend und zwinkert mir zu.

Ich werde rot im Gesicht und senke meinen Kopf. Oh mein Gott, wie peinlich ist das denn? Wieso reagiere ich so auf ihn?

Als die Pause zu Ende ist, drückt Will noch kurz meine Hand und geht dann in seine Klasse. Ich atme einmal tief durch und mach dann dasselbe.

-

Nach der Schule fährt Nate mich nach Hause, da Will heute eine Stunde früher aus hatte. Irgendetwas liegt im auf den Herzen, doch ich frage nicht nach, er wird es mir auch so sagen. Eine Stille breitet sich aus.

'Du magst ihn sehr, nicht war?' bricht er schließlich die Stille.

'W-.. Wen meinst du?'

'Das weißt du genau, Will natürlich.'

Ich seufze laut. 'Ja.. Ja das tue ich.'

'Sky, das ist okay, ja? Lass dich nur nicht verarschen. Will ist ein guter Kerl, aber seine Absichten sind nicht immer durchschaubar. Pass einfach auf okay?'

'Ja.' flüstere ich leise. Nate hält an und nimmt mich in den Arm.

'Ich komm heute Nachmittag rüber, ja? Dann machen wir Pancakes und schauen uns Breaking Bad an. So wie früher.' Ich lächle bei dem Gedanken. Breaking Bad anzuschauen ist mittlerweile eine Tradition.

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Am Nachmittag kommt Nate und wir machen all das, was wir früher gemacht haben. Wir essen Pancakes und trinken dazu kalte Milch, wir schauen Akward und Nate macht ständig Witze um mich zum Lachen zu bringen. Es ist genauso wie früher und erst jetzt fällt mir auf, wie sehr ich in vermisst habe.

Als es schon spät ist verabschieden wir uns mit einer langen Umarmung. 'War schön heute, Prinzessin. Ich habe dich vermisst.'

'Ja, das war es. Ich dich auch Nate.'

Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und geht nach Hause.

Dann seufze ich, gehe duschen und wasche meine Haare. Anschließend schlüpfe ich in mein Bett und glücklich schlafe ich ein.

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Hatte in den letzten Tagen leider kein Internet mehr, dafür gibs heute vier Kapitel ;)

Freue mich auf Kommentare und Votes! :D