Kapitel 39

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Am nächsten Morgen, es ist Mittwoch, ein Tag vor Silvester, wecken mich helle Sonnenstrahlen, welche durch das Fenster scheinen. Ein Arm ist um mich gelegt und jemand liegt ganz nah hinter mir. Vorsichtig drehe ich mich um zu sehen, wer es ist. Als ich sehe, dass dieser jemand Will ist, erstarre ich. Mir fällt alles wieder ein, das Haus in den Hamptons, das Zimmer mit Will, der Abend mit meinen Freunden, die Aussage von Will..

Mein Herz schlägt schneller und ich starre Will weiter hin an. Er ist so schön, wenn er schläft. Seine hellbraunen Haare stehen in alle Richtungen, die langen dunklen Wimpern werfen Schatten auf seine Wangenknochen, sein Mund ist leicht geöffnet, wodurch sein heißer Atem auf die nackte Haut an meinem Hals trifft. Ich schließe kurz die Augen, versuche mich dann aber zusammenreißen. Ich hole tief Luft und schäle mich aus seiner Umarmung und der Bettdecke. Erst jetzt kann ich erkennen, dass er kein T - shirt trägt. Ich bleibe noch kurz stehen und starre auf seinen Oberkörper, so sch-

Ich werde aus meiner Starre gerissen, als Will sich etwas bewegt und sich den Polster auf den Kopf presst. Schnell drehe ich mich um und haste ins Badezimmer. Dort schließe ich die Tür und bleibe schweratment, an der Tür gelehnt stehen. Oh Gott. Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt! Er hat dich verarscht, er hat eine Freundin, er ist hässlich, ganz doll hässlich.. Ich stürze zum Waschbecken und schaufle mir Wasser ins Gesicht. Konzentrier dich, Sky. Ich atme tief aus und starre in den Spiegel. Dann fahre ich mir durch die Haare und ziehe mich rasch aus, bevor ich in die Dusche steige. In Windeseile wasche ich meine Haare und föhne sie anschließend. Ich binde sie schnell zu einem hohen Zopf zusammen und ziehe mir dann wieder den Pijama an, etwas anderes habe ich in der Eile nicht mit in das Bad genommen. Als ich damit fertig bin, putze ich mir die Zähne und gehe dann zurück in das Zimmer.

Dort sitzt Will auf dem Bett, immer noch ohne Shirt, und blickt zu mir auf. 'Morgen.'

'Guten morgen, du kannst jetzt ins Bad.'

Er nickt, steht auf und geht an mir vorbei ins Badezimmer.

Ich seufze und sehe mich um, dann schnappe ich mir meinen Koffer und suche mir etwas passendes zum Anziehen raus. Ein hellblaues Kleid, mit einem wunderschönen Muster, graue Strümpfe und schwarze High - Heels. An dem Spiegel schminke ich mich leicht und bin gerade gleichzeitig fertig mit Will, der fertig angezogen aus dem Bad kommt. Sein Blick streift mich und ich folge ihm, als er aus dem Zimmer geht.

In der Küche sitzen schon die anderen am Esstisch versammelt, alle eine Tasse Kaffe in den Händen und in ein Gespräch vertieft. Ich begrüße alle mit einem fröhlichen Guten Morgen und hole mir auch rasch einen Kaffe, bevor ich mich auf einen der Stühle fallen lassen.

'Was wollt ihr heute unternehmen?'

'Wie wärs wenn wir jetzt noch am Vormittag einen kleinen Spa Tag machen, ihr Jungs könnt währenddessen machen was ihr wollt.' schlägt Sophie grinsend vor.

Die Jungs verdrehen die Augen, Vanessa und ich sind allerdings sofort damit einverstanden.

'Wir können uns dann ja zu Mittag irgendwo zum Essen treffen.'

Weil alle einverstanden sind, setzen wir den Plan auch in die Tat um. Eine Stunde später liegen wir Mädels also in einem Spa, nicht weit entfernt von Wills Haus, und lassen uns gerade am Rücken massieren.

'Also wie war es heute Nacht?' Fragend und grinsend sehen mich die beiden an.

'Äh.. Was soll denn bitte die Frage? Wir haben kaum miteinander geredet.. aber am Morgen.. also naja da bin ich aufgewacht und Will war an mich gekuschelt.'

'Oh mein Gott.' Ich bekomme geschockte Blicke von beiden Seiten. 'Ist das dein Ernst? Wie süß. Vielleicht mag er dich immer noch!'

Ich zucke mit den Schultern und schließe meine Augen, während die beiden pausenlos auf mich einreden.

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Einige Stunden später sitzen wir alle wieder versammelt im Haus. Zu Mittag waren wir in einem schicken Restaurant essen, dann waren wir noch etwas im Ort herumgebummelt und nachhause gefahren. So wie die meisten der anderen hatte ich mich umgezogen. In einem weißen Strickpullover und schwarze enge Jeans gekuschelt, sitze ich auf einem der Sofa und starre wie gebannt auf das Feuer im Kamin. Seufzend öffne ich meine Haare, da meine Kopfhaut mit der Zeit zu schmerzen beginnt, und nehme die Flasche Bier entgegen, welche Henry mir reicht. Ich starre auf die Flasche. Eigentlich mag ich gar kein Bier, aber jedesmal wenn ich mit meinen Freunden unterwegs bin, trinke ich trotzdem.

Nachdem einige der anderen (Henry und Lukas) schon einige Flaschen geleert haben, werden sie ganz aufgeweckt und wollen unbedingt etwas spielen. Ich, die ich immer noch an meiner ersten Flasche nippe, bin davon weniger begeistert.

Schließlich sind auch die anderen überzeugt und entscheiden sich für Flaschendrehen mit Wahrheit oder Pflicht. Ich verdrehe die Augen, kann mir allerdings ein Grinsen nicht verkneifen. So sitzen wir kurze Zeit später in einem Kreis auf dem Boden, in unserer Mitte befindet sich eine leere Flasche.

Henry dreht die Flasche und sie hält bei Sophie an. Sie wählt Pflicht und muss daraufhin einen Becher Zahnspülung trinken. Währenddessen beobachten wir sie alle haarscharf, während sie das ganze in einem Zug leert und anschließend das Gesicht zu einer Grimasse verzieht. 'Bäähh..' schreit sie und versteckt das Gesicht in ihren Händen. Wir alle fangen an zu lachen, dann wird nochmal gedreht. Die, die Pflicht wählen, müssen supereklige oder dumme Aufgaben bewältigen und die, die Wahrheit wählen müssen peinliche und sehr intime Fragen beantworten. Z.B. weiß ich jetzt grausame Details aus Finns und Vanessa Sexleben. Ich schüttle den Kopf, um das gerade darin abspielende Kopfkino zu beenden. Bis jetzt war jeder schon einmal dran, einige sogar schon zweimal.

Ich hatte Pflicht genommen und hatte daraufhin Sophie küssen gemusst, was eigentlich noch ganz erträglich war und auf jeden Fall tausend mal besser, als das Gurkenwasser von eingelegten Gurken zu trinken, wie es Nates Aufgabe war. Sophie weigert sich seitdem konstant ihn zu küssen.

Jedenfalls haben wir alle einen rießen Spaß und verhalten uns wie dreijährige Kinder. Doch dann bleibt die Flasche wieder bei mir stehen..

'Wahrheit.' wähle ich, da Henry, der vor mir dran war eine superscharfe Chili essen musste.

Die anderen sind alle am Überlegen, als Lukas mich plötzlich anstarrt und mir eine Frage stellt.

'Hattest du schon mal Sex?'

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