Kapitel 4

72 3 0
                                    

Als wir vor dem Haus ankommen, hören wir schon die laute Musik. Dutzende Betrunkene befinden sich im Garten, kotzend, rauchend oder eben knutschend.

Wir steigen aus und als wir auf dem Weg zu dem großen Haus sind, werde ich schon von einem Betrunken angemacht. 'Hey Süße! Komm doch mal her.' Seine ekligen Hände versuchen mich festzuhalten, doch Finn zieht ihn von mir weg und wirft ihm einen Killerblick zu.

Lukas der noch immer in totaler Partystimmung ist, jauchzt und stößt die Tür auf, welche in das Haus führt.

Im Inneren geht es noch schlimmer zu. Überall sind schmusende Paare, manche tanzen auf der provisorischen Tanzfläche, andere Spielen in einem Kreis Flaschendrehen.

Wir drängeln uns durch die Massen von Jugendlichen in die Küche, wo die Getränke bereit stehen. Lukas nimmt sich vier Becher und schüttet in alle eine Mischung aus Cola und irgendetwas alkoholischem. Dann verteilt er sie an Finn, Henry und mich. Wir stoßen gerade an, als Nate hereinkommt, mit einem braunhaarigen Mädchen an der Hand. Sophie.

Sie lächelt uns schüchtern an und fährt sich durch das lange Haar. Dann begrüßt sie alle mit Küsschen rechts - Küsschen links. Als sie jedoch an mir ankommt sieht sie mich fast ängstlich an und blickt verlegen zu Nate.

Ich runzle meine Stirn. Hä? Was sollte denn das? Hat sie Angst vor mir? Während ich ihn verwirrt anblicke, ignoriert er es.

Okay. Bevor ich länger darüber nachdenken kann, wird mir wieder ein Becher in die Hand gedrückt.

Nach drei weiteren Bechern ist mir schon etwas schwindelig. Normalerweise trinke ich nicht mehr so viel. Auch die anderen stehen nicht mehr ganz gerade. Plötzlich zieht uns Lukas hinaus aus der Küche, auf die Tanzfläche.

Wir alle tanzen als gäbe es kein Morgen. Es muss echt komisch aussehen, wie wir hier alle herumzappeln und hüpfen. Ich kann mich kaum noch vor Lachen halten als Henry versucht eine elegante Drehung zu machen, statt dessen aber auf dem Hintern am Boden landet.

Nach zwei weitern Liedern, verziehe ich mich in den Garten, da ich dringend eine Abkühlung brauche. Nate kommt mit Sophie hinterher, doch er entschuldigt sich gleich wieder, da er auf die Toilette muss.

Sophie stellt sich neben mich und ein unangenehmes Schweigen entsteht. Schließlich durchbricht sie dieses mit einem kindlichen Kichern. Da ist wohl noch jemand betrunken.

Doch als ich sie verwirrt ansehe, lacht sie noch mehr. Als sie sich endlich wieder beruhigt hat, sieht sie mich an. 'Oh Gott. Es tut mir so schrecklich leid.' schon wieder kichert sie. Hä? Hab ich was verpasst? Plötzlich wird sie wieder ernst. 'Was ich sagen wollte. Es ist nur so, ich habe ziemlich viel über dich gehört und ich hatte irgendwie Angst vor dir. Aber das ist ja sowas von unsinnig.'

'Lass mich raten. Schlampe, Drogenabhängig, Aggressiv?' frage ich sie nun lachend.

Sie nickt und versucht ihren Lachkrampf unter Kontrolle zu bekommen. 'So ähnlich. Aber.. Haha.. Das ist sowas von dumm, du bist bloß so verdammt hübsch! Kein Wunder, dass alle Mädchen dich hassen, du könntest jeden Jungen bekommen. Die sind alle bloß eifersüchtig, ich sag es dir.'

'Ach was. Weißt du was witzig ist?' ich versuche mein Kichern zu unterdrücken, allerdings ist der Alkohol, dabei keine große Hilfe. 'Ich hab noch nie Drogen genommen, ich hatte noch nie Sex und hab noch nie jemanden geschlagen, bis auf meinen großen Bruder, sollte dies zählen.'

Sie sieht mich mit großen Augen an und fängt dann wieder an zu lachen.

Doch dann kommt Nate und sieht uns komisch an. 'Wisst ihr eigentlich wie behindert ihr ausseht, wenn ihr hier so herumkichert?'

Das bringt Sophie und mich noch mehr zum Lachen und Nate seufzt verzweifelt. Er fährt sich durch die Haare und sagt dann: 'Kommt, ich bring euch nach Hause. Ihr könnt beide bei mir schlafen, meine Eltern sind nicht zu Hause.'

'Das ist ja soo nett von dir Nate. Du weißt ja wie meine Eltern bei solchen Sachen sind und -...' ,plappere ich, doch Sophie unterbricht mich mit einem Nuscheln.'Psscht. Wir müssen leise sein.'

'Wieso?' fragt Nate.

'Ich weiß es nicht.' Und schon wieder fängt sie an zu kichern, ich steige allerdings bald ein.

Nate verdreht bloß die Augen und setzt uns in sein Auto. Nachdem er uns angeschnallt hat, fährt er los. Ich lehne mich an Sophie, denn plötzlich bin ich schrecklich müde und kann meine Augen kaum noch offen halten. Sophie scheint es ähnlich zu gehen.

Ich bekomme nur noch mit, wie mich jemand hochhebt und in ein Bett trägt, mich zudeckt und mir einen Kuss auf die Stirn gibt.

Am nächsten Morgen werde ich dadurch wach, da sich jemand an mich kuschelt und mich zu erdrücken droht. Ich öffne meine Augen und blicke in ein Gesicht voller Sommersprossen. Dunkelbraune Augen blicken mich verwirrt an.

Gleichzeitig setzten wir uns erschrocken auf. Doch dann fällt es mir wieder ein. Die Party, tanzen, Sophie und Nate, der uns nach Hause gebracht hat. Er hat uns wohl beide in sein Bett gebracht.

Auch Sophie scheint es wieder einzufallen. Sie lächelt mich freundlich an und versucht sich die zerzausten Haare glatt zu streichen. Während sie ihre welligen Haare zu einem Zopf bindet, sagt sie: 'Also, war wohl eine lustige Nacht.'

Ich grinse . 'Oh ja.'

'Ach verdammt. Wie kann man schon am Morgen so perfekt aussehen wie du? Das ist doch nicht möglich. Gib es zu, du warst vorhin im Badezimmer um dich zu schminken!' sie sieht mich prüfend an.

'Klar, das mach ich immer. Ich stehe zehn Minuten vorher auf um mich zu schminken, obwohl ich noch länger schlafen könnte.' Ich verdrehe gespielt die Augen und grinse sie an.

Ich stehe auf und als ich den Spiegel sehe, kann ich nicht anders als sie zu schütteln. 'Bist du krank? Ich sehe aus wie ein überfahrenes Streifenhörnchen!'

Sie fängt an zu grinsen. 'Selbst als überfahrenes Streifenhörnchen bist du noch super hübsch.' Dann stellt sie sich neben mich und fängt an zu prusten. 'Ach du meine Güte! Wir sehen beide aus wie überfahrene Streifenhörnchen.' Wir lachen wieder los.

Doch sie hat recht. Unsere Schminke ist verwischt und hat schwarze Streifen in unsere Gesichter gezaubert. Während ihre Haare jedoch in einem Zopf sind, stehen meine mir wild vom Kopf ab. Ich folge ihrem Beispiel und binde auch meine Haare zusammen.

Nate kommt ins Zimmer sieht uns etwas komisch an, wie wir hier so vor dem Spiegel stehen, und sagt dann: 'In zehn Minuten gibt es Frühstück.' Dann schließt er wieder die Tür.

Sophie und ich verziehen uns kurz ins Badezimmer um uns die Schminke aus dem Gesicht zu waschen und uns etwas frisch zu machen, dann machen wir uns auf den Weg in die Küche, wo uns schon Nate und eine rierige Menge Pancakes erwartet.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ich hoffe es gefällt euch. Meinungen und Fragen in den Kommentaren sind erwünscht. :)

SkyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt