Kapitel 5

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Nach dem ausgiebigen Frühstück mit Sophie und Nate, unterhalten wir uns noch ziemlich lange. Als es allerdings schon fast Mittag ist, packe ich meine Sachen und warte auf Nate, der versprochen hat mich nach Hause zu begleiten. Sophie, ist gerade in der Dusche und wird wohl noch länger bleiben.

Doch, da ich meine Eltern seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe, muss ich wohl nach Hause.

Als Nate endlich nach unten kommt, zieht er seine Jacke an und gemeinsam machen wir uns auf dem Weg. Nach etwa einer Minuten sind wir da, doch Nate ist ziemlich überfürsorglich und will mich immer in Sicherheit wissen. Zum Abschied umarmt er mich fest und ich gebe ihm ein Küsschen auf die Wange.

Dann gehe ich durch das Tor zu unserem Haus. Als ich eintrete rieche ich schon den Duft von frischgekochtem Essen. Meine Mutter ist die beste Köchin, die es gibt, auch wenn sie nicht oft kocht. Das macht ansonsten unsere Haushälterin.

Fröhlich gestimmt, ziehe ich meine Schuhe und Jacke aus und laufe in mein Zimmer. Nachdem ich eine ausgiebige Dusche genommen habe, ziehe ich mir etwas gemütliches an und binde meine Haare zu einem schnellen Dutt. Dann laufe ich in das Esszimmer, wo schon meine Eltern sitzen und das Essen auf dem Tisch steht. Mein Bruder lehnt am Türrahmen und grinst mich an.

'Chase!' ,rufe ich und umarme ihn heftig. 'Ich dachte du kommst dieses Wochenende nicht, da du soviel Stress hast?'

'Hey Kleines, ich wollte trotzdem meine Familie sehen. Allerdings fahre ich schon morgen früh wieder.'

'Kommt jetzt Kinder, das Essen ist fertig.' unterbricht uns unsere Mutter.

Wir setzen uns an den Tisch, während des Essens unterhalten sich unsere Eltern allerdings wie meistens über ihre Arbeit und beachten Chase und mich nicht weiter. Wir haben in der Zwischenzeit jedoch sehr viel nachzuholen, da ich meinen großen Bruder schon seit knapp zwei Wochen nicht mehr gesehen habe. Wir unterhalten uns und albern etwas herum.

Nach dem Essen beschließen Chase und ich uns einen Film anzusehen. Während wir uns im Wohnzimmer einen Horrorfilm angucken, verschwinden unsere Eltern wie so oft in ihrem Arbeitszimmer.

Währenddessen merke ich erst, wie sehr Chase mir gefehlt hat. Er ist nicht nur mein großer Bruder, der mich immer beschützt, er ist auch noch einer meiner besten Freunde. Ich rede mit ihm über alles und er mit mir.

Nachdem wir den Film fertig gesehen haben, beschließen wir etwas nach draußen zu gehen. Es ist ziemlich kalt für Oktober, doch das macht uns nichts aus.

Nachdem ich mir also einen weinroten rock und einen senfgelben Pullover und dazu meinen Mantel und Schuhe angezogen habe, gehen wir nach draußen.

Die Bäume beugen sich unter der Kraft des Windes. Der Boden ist bedeckt von roten, gelben und braunen Blättern. Obwohl die Sonne scheint, ist es ziemlich kalt.

Chase und ich machen uns auf dem Weg zum Hyde Park. Dort laufen wir noch ein bisschen durch die Gegend bis wir zu dem Platz von Finn, Henry, Lukas, Nate und mir kommen.

Finn, Lukas und Henry sitzen dort auf einer der Bänke und albern herum. Als sie jedoch meinen Bruder und mich sehen, stehen Finn und Henry auf und begrüßen meinen Bruder mit einem Handschlag und mich mit einer Umarmung. Lukas rutscht nervös auf der Bank herum und wagt es nicht mal meinen Bruder anzusehen.

Lukas ist mein Ex und ich denke, dass er weiß, dass mein Bruder ziemlich überfürsorglich ist. Ich muss grinsen, als ich daran denke, dass Lukas Angst davor hat von meinem Bruder verhauen zu werden.

Doch Chase nickt Lukas bloß zu und setzt sich neben die beiden anderen Jungs.

'Na vielen Dank auch! Wo soll ich den jetzt sitzen?' schmolle ich, denn die vier Jungs besetzten die gesamte Bank.

'Komm her, Kleines.' lacht Chase und hebt mich auf seinem Schoß.

'So klein bin ich gar nicht!'

'Doch.'

'Stimmt gar nicht.'

'Doch.'

'Hör auf!' rufe ich und verschränke meine Arme vor der Brust.

Doch Chase lacht bloß und unterhält sich schließlich mit den anderen Jungs. Er kennt sie, schließlich sind sie meine besten Freunde und bis letztes Jahr war auch er noch an unserer Schule.

Chase war dort sehr beliebt, alle kannten ihn und wollten sein wie er. Schließlich war er Captain der Schulmannschaft in Fußball, Schülersprecher und Vorsitzender des Wissenschaftsclubs. Alle Mädchen rannten ihm hinterher, denn er (und das muss sogar ich als seine Schwester zugeben) sieht echt gut aus mit seinen dunkelblonden Haaren und den gleichen himmelblauen Augen, wie ich. Er ist groß und auch noch muskulös, sehr intelligent, sportlich und super nett zu jedem. Alle mochten ihn, sogar die Lehrer. Mich kannte man anfangs bloß, als seine kleine Schwester, doch nach einiger Zeit änderte sich das. Ich wurde nicht dadurch bekannt, dass ich Mitglied im Wissenschaftsclub war, oder dass ich Captain der Cheerleader war. Nein, sondern durch meine ständigen Parties, die vielen Jungs und meine Streitereien mit Vanessa.

Ich bleibe still und betrachte den kleinen Teich. Da ich so in meinen eigenen Gedanken versunken bin, bemerke ich gar nicht, dass die anderen schon aufgestanden sind und Chase mich in die Seite piekst. Ich stoße seine Hand weg und stehe auf.

'Wir gehen nach Hause.' sagt Finn und umarmt mich. Auch die anderen verabschieden sich.

'Ciao Sky, bis Montag! Chase, war schön dich zu sehen.' ruft Henry noch und die drei verschwinden langsam hinter den Bäumen.

'Gehen wir auch nach Hause?' frage ich.

'Ja, es wird langsam kalt.'

'Gut, ich will jetzt nämlich eine heiße Schokolade mit Marshmallows und wer kann die besser als du?'

'Niemand natürlich.' Chase lacht.

So machen wir uns auf dem Weg nach Hause.

'Mh, die ist sowas von lecker.' 

'Ich weiß.' Chase grinst mich frech an, doch ich zeige ihm bloß die Zunge und stopfe mir noch einen Schokokeks in den Mund, den ich mit einem Schluck heißer Schokolade hinunterspüle.

Chase sieht mich kopfschüttelnd an. 'Ich verstehe echt nicht, wie du so viel essen und trotzdem so dünn sein kannst.'

'Ach ja? Das sagst gerade du?' ich ziehe meine Augenbraue nach oben und sehe in schmunzelnd an.

'Ja, aber du bist ein Mädchen!'

'Macht das einen Unterschied?'

'Keine Ahnung.' Wir prusten gleichzeitig los und halten uns die Bäuche.

Als ich später am Abend in meinem Bett liege, denke ich an diesen schönen Nachmittag zurück und schlafe schließlich zufrieden und glücklich ein. Ich habe meinen großen Bruder wirklich vermisst.

-

Die Verabschiedung am nächsten Morgen von Chase fällt mir schwer und da meine Eltern nicht zu Hause sind und es draußen stürmt und regnet kann ich auch nichts unternehmen. Die Jungs bleiben heute zu Hause bei ihren Familien.

So verbringe ich den restlichen Tag mit meinen Freunden aus Breaking Bad und meinem anderen Freund namens Bett.

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Hoffe, euch gefällts. ;)

SkyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt