Sky

Kapitel 30

Sonntag Morgen. Gut gelaunt strecke ich mich. Es ist gerade mal 9 Uhr. Ich gähne laut und bleibe noch etwas liegen. Veträumt starre ich an die Decke und denke an die vergangenen zwei Tage. Ein riesen grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Oh, mann.. Ich bin ja sowas von verliebt in ihn.

Kurze Zeit später, schaffe ich es endlich aufzustehen. Ich tapse die Treppe hinunter und hole mir erst einmal einen Kaffee. Dazu esse ich eine Schüssel Cornflakes. Dann lasse ich mich auf dem Sofa im Wohnzimmer nieder und schalte den Fernseher an. Ich zappe durch die Kanäle bis ich einen halbwegs interessanten Film gefunden habe. Kurz vor dem Ende des Films klingelt mein Handy. Hm? Wer ist das denn jetzt?

Stirnrunzelnd gehe ich ran. 'Hallo?'

'Sky! Hi, hier ist Finn. Du musst so schnell du kannst her kommen, bitte!' Aus dem Lautsprecher ertönt Finns panische Stimme. Was zum Teufel ist denn los?

'Finn? Was ist denn l-'

'Komm bitte einfach her! So schnell du kamnst.'

'Warte, wohin soll ich kommen?' Verwirrt stehe ich von dem gemütlichen Sofa auf.

'Zu mir.' Dann legt er auf. Was soll dass denn?!

Ich seufze und laufe hoch in mein Zimmer. Dort ziehe ich mir in Windeseile eine schwarze Hose und einen bordauxroten Pullover an. Schnell binde ich noch meine Haare zusammen und ziehe mir im Laufen meine hohen Stifletten an. Ich schlüpfe in den grauen Mantel, binde mir meinen Schal um und schnappe meine Tasche. Als ich die Tür öffne, fällt mir erst auf, dass es in Strömen regnet. Ach, verdammt. Wenn ich den nächsten Bus nehme, brauche ich zu lange.. Also zu fuß, bis zu Finn ist es nämlich nicht so weit. Verzweifelt suche ich nach einem Regenschirm, als ich allerdings keinen finde, schnaufe ich gereizt und stürme ohne Regenschutz aus dem Haus.

Was für ein Fehler das war, wird mir erst klar, als ich eine Straße weiter, schon bis zu den Knochen durchnässt bin. Meine Zähne klappern und am liebsten würde ich jetzt zu Hause in meinem Bett liegen. Doch Finn braucht mich jetzt und es nicht mehr weit. Schon kurze Zeit später erkenne ich das große Haus, in dem Finn mit seinen Eltern wohnt. Ich hetzte weiter und schließlich laufe ich durch den Vorgarten und klingel an die Tür.

Sofort wird die Tür aufgerissen und Finn sieht mich panisch. 'Gut, dass du da bist. Ich muss mit dir reden.'

Verwirrt trete ich ein und streife Mantel und Schuhe ab. Zähneklappernd und total durchnässt stehe ich vor ihm. Doch er scheint dies nicht zu bemerken. Er schaut total aufgelöst aus. Erst jetzt merke ich, dass er nur in Boxershorts vor mir steht und seine Haare extrem verwuschelt sind - so als hätte er gerade..

'Finn was zum Teufel ist los?!'

Erst jetzt scheint er mich wieder zu bemerken. 'Komm gehen wir in mein Zimmer.' murmelt er und zieht mich die Treppe hoch. Sein Zimmer ist furchtbar unordentlich - etwas, dass bei Finn schier unmöglich ist. Bei ihm ist alles immer in perfekter Ordnung. Doch heute.. Sein Bett ist nicht gemacht, die Schranktüren stehen offen und... Ist das dort auf dem Boden etwa ein Bh?

Finn setzt sich auf das Bett und starrt an mir vorbei. Ich setzte mich neben ihn und hebe den dunkelroten Bh auf. 'Gehört der etwa dir?' versuche ich ihn aufzumuntern. Doch er reagiert nicht.

'Ich hab Mist gebaut.' murmelt er.

'Du.. Warum hast du Mist gebaut?' frage ich besorgt und lege den Bh neben mich hin, während ich ihm eine Hand auf den Rücken lege.

'Ich..' Er schließt die Augen. 'Du weißt doch.. Vanessa und ich mussten doch gestern nachsitzen..'

'Ja. Klar ihr wolltet uns nicht sagen warum.'