Kapitel 94

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Was anderes hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Das war für ein siebenjähriges Mädchen echt zu viel, aber auch wir bissen uns daran die Zähne aus. ,,Das geht leider nicht.", antwortete dann der andere. Auch dieser war sehr uneinfühlsam. ,,Sie müssen dir kleine aber auch verstehen. Wir sind momentan die Personen, denen sie vertraut.", warf Melli ein. Die Beamten nickten. ,,Hallo, ich bin Frau Mut vom Jugendamt."

***MELLI'S SICHT***

Frau Mut war anscheinend auch nicht sehr nett und einfühlsam. Am liebsten hätte ich Anna einfach nicht gehen lassen, aber ich hatte keine andere Wahl. Anna wehrte sich zuerst mit Händen und Füßen, bis sie verstand, dass es keinen Zweck hatte.

,,Die kleine schafft das schon.", versuchte Tom mich mich aufzumuntern. ,,Ich weiß.", gab ich kaum hörbar zurück. Ich ließ mich rückwärts auf's Bett fallen und kuschelte mich in die Decke. Zum Glück konnte ich nach wenigen Sekunden einschlafen.

Wie am Vortag, machte ich mich vor der Arbeit auf den Weg zum Krankenhaus. Wieder saß ich neben Jana, hielt ihre Hand und redete mit ihr. Ab und zu strich ich über ihre Stirn und ihre langen Haare. Unwillkürlich liefen Tränen meine Wangen runter und tropfen auf ihr Gesicht. Daraufhin zuckten ihre Augenlider. Sofort holte ich einen Arzt. Er gab grünes Licht und holte sie aus dem Koma. Vor Freude hatte ich total die Zeit vergessen. Vor einer Stunde hätte ich beim Dienst erscheinen müssen, stattdessen blieb ich weiterhin bei Jana.

Meine Vergangenheit auf der ÜberholspurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt