Kapitel 18

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Wir redeten lange. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich wieder so gut mit meinem kleinen Bruder verstehen könnte, aber er hatte sich geändert.

Er war clean und hatte mit diesen Leuten, die ihm das angetan hatten nix mehr zutun und er hatte Ziele, er wollte Kindergärtner werden, obwohl er Kinder immer verabscheute. Ich war stolz auf ihn, dass er sich so geändert hatte und dass er sich endlich Ziele setzte, aber am tollsten fand ich, dass er den Mut hatte zu mir zu kommen.

Den restlichen Tag alberten wir nur rum und ich merkte nicht, dass Tom plötzlich weg war.

,,Wo ist denn eigentlich dein Freund hin?", fragte Jakob. Ich sprang auf und rief nach ihm, aber er gab keine Antwort. Dann schnappte ich mir mein Handy und wählte seine Nummer, doch auch das half nichts, denn ich hörte sein Handy klingeln und es lag mutterseelenallein auf dem Bett. Sofort zog ich meine Schuhe an und lief ohne Plan raus.

Jakob kam sofort hinter mir her. Ich suchte sein Auto, weil ich dachte er wäre weggefahren, aber es stand noch da. Ich rannte das Rheinufer entlang, doch sah ihn nirgends. Dann rannte ich zu seinem Lieblingscafé, doch auch dort war er nicht. Ich suchte ihn überall, aber er blieb verschwunden. ,,Er ist bestimmt schon längst wieder Zuhause.", versuchte mich mein Bruder zu beruhigen. Ich war skeptisch und antwortete:,,Glaub ich nicht. Ihm ist viel zuzutrauen. Ich trau ihm sogar zu, dass er sich im Schokoladenmuseum in den Schokobrunnen legt." Dann war es leise, bis ich anfing zu schreien.

Meine Vergangenheit auf der ÜberholspurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt