Meine Vergangenheit auf der Überholspur

Kapitel 71

***TOM'S SICHT***

Es vergingen weitere Sekunden, Minuten und Stunden. Jana und Melli hatten sich schon in die Rettungsdecke, die wir zufällig dabei hatten, eingekuschelt. Langsam wurde auch mir kalt und ich fragte zitternd:,,Darf ich zu euch unter die Decke?" Sie willigten ein und ich kuschelte mich fest an Melli. Dann schwiegen wir wieder lange, bis Jana irgendwann das Schweigen brach:,,Können wir nicht wenigstens reden? Oder singen oder sonst irgendwas machen?" ,,Ich kenn ein Lied und das geht...", fing ich an zu singen, doch wurde sofort von Melli unterbrochen:,,Na super, jetzt hab ich ein Ohrwurm." Sie seufzte und legte ihren Kopf auf meine Schulter. Wieder herrschte ein Schweigen, doch dann fing Jana an das Lied zu singen und hörte nicht mehr auf, bis wir irgendwann anfingen zu lachen. Das war in dieser Situation zwar sehr unangebracht, aber man sollte immer aus allem das beste machen, denn jedes Lachen könnte unser letzte sein.

Mittlerweile wusste ich nicht mehr ob es Tag oder Nacht war, also blickte ich auf mein Handy. Es war 3:00 Uhr. Bei dem Blick auf mein Handy kam mir die Idee Musik anzumachen. Als ich die Musik anmachte und keine Reaktionen von Jana und Melli kamen, merkte ich, dass sie eingeschlafen waren. Ich versuchte auch zu schlafen, doch es gelang mir nicht. Normalerweise beruhigte die Musik mich immer, doch diesmal klappte es nicht. Ich hatte zu große Angst um mein Leben. Jetzt wo alles perfekt war, durfte es nicht vorbei gehen. Ich hatte endlich meine Traumfrau gefunden, die ich heiraten wollte und mit der ich Kinder bekommen wollte. Ich fing an leise vor mich her zu Summen und dann zu singen:,,Baby, so wie es ist, ist es perfekt..." ,,Das wird ein Hit.", dachte ich und lächelte leicht.

Einige Minuten sagte ich nichts und bewegte mich nicht. Dann fing ich wieder an zu singen:,,Du stehst wirklich gut aus, eigentlich bist du genau mein Typ. Deine wunderschönen Augen, hab sogar deine kleinen Füße lieb..." Ich sang weiter und weiter und weiter, bis das Lied zuende war. Und dann, endlich, nach so langem Warten, tat sich was. Zum Glück hatte ich nicht aufgegeben und gehofft, dass dieser Moment kommen wird.