Kapitel 86

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Nachdem ich sie im Krankenhaus nicht antraf, überlegte ich wo sie noch sein könnte. Jana war ihre einzigste Freundin. Sonst hing sie immer mit mir und meinen Kumpels ab, aber zu denen würde sie nicht gehn. Völlig planlos lief ich durch die Altstadt. ,,Tom? Hi, wie geht's meiner Schwester?", fragte Jakob, der plötzlich hinter mir stand. ,,Scheiße. Du musst mir helfen. Ich weiß nicht wo sie ist. Jana wurde angegriffen und liegt im Krankenhaus, aber da ist Melli nicht. Ich hab wirklich keine Ahnung, wo ich noch suchen soll.", platze es aus mir raus. Der Schick war ihm deutlich anzusehen. ,,Bei uns gibt es so einen Hochsitz. Da ist sie immer hin, wenn es ihr schlecht ging. Ihr damaliger Freund hat da immer für sie gesungen.", brachte er schließlich hervor. ,,Ich weiß wo sie ist.", schrie ich und rannte los. Jakob kam hinter mir her. ,,Ich hab ihr mal auf einer Wiese auf der anderen Rheinseite ein Lied, das ich für sie geschrieben hab, vorgesungen.", fuhr ich fort. Wir rannten so schnell es ging. Wenig später waren wir endlich angekommen. Dort fand ich sie auch endlich. Sie betrachtete den Reihn und spielte mit den Grashalmen. Ich kam von hinten und nahm sie in den Arm. Sie zuckte kurz zusammen. ,,Was machst du denn? Du hättest mir wenigstens bescheid sagen können, ich mach mir doch Sorgen.", flüsterte ich in ihr Ohr. Sie schien mich zu ignorieren, zumindest antwortete sie nicht. ,,Melli!", ertönte Jakob's Stimme. Sie drehte sich um und lächelte ihm zu. Ein bisschen verarscht kam ich mir schon vor, aber ich konnte es ihr natürlich auch nicht übel nehmen.

Meine Vergangenheit auf der ÜberholspurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt