Kapitel 99

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,,Melli, hol mich bitte hier raus. Die sind alle richtig dumm hier, ich schwöre. Dann musste der Opi da drüben gestern unbedingt diesen Musikantenstadl Scheiß im TV gucken. Ich hatte die Musik auf vollster Lautstärke, aber ich hab das trotzdem noch gehört, weil der fast taub ist. Außerdem sieht das Essen aus, als hätten die das aus dem Müll gefischt." ,,Guten Tag erstmal. Sei froh, dass es nicht danach schmeckt", gab ich Jana zurück, als ich in ihr Zimmer kam. ,,Denkst du... da schmeckt selbst Sperma besser." ,,Oh Gott, du Arme. Hast du schon mit dem Arzt gesprochen?", fragte ich. ,,Ja, ich dürfte auf eigene Verantwortung hier raus, aber sollte mich dann viel schonen.", antwortete sie und rollte die Schmolllippe aus. ,,Jetzt muss ich zur Arbeit. Ich ruf Tom an, der kann dich dann gleich abholen." Ich schaute noch einmal auf die Uhr und ging. Als ich an der Tür angekommen war rief Jana wieder nach mir. Ich drehte mich um und sah sie verwirrt an. ,,Deine Tasche." ,,Zum Glück ist dein Kopf angewachsen." Ich musste lachen und fuhr dann sofort auf die Arbeit.

Als ich zuhause ankam, hatte Jana es sich schon auf der Couch bequem gemacht. Sie konnte sich nicht mehr an das erinnern, was passiert war. Ich hatte ihr zwar schon mal grob alles erzählt, aber jetzt wollte sie jedes Detail wissen. Also fing ich an zu reden. Am liebsten hätte ich alles sofort wieder vergessen, aber es war in meinem Kopf fest verankert, sodass ich mich an wirklich jedes Detail erinnern konnte.

Als ich alles erzählt hatte, platze Tom durch die Tür. ,,Ich hab gekocht, wollt ihr auch was haben?" ,,Pass auf Jana, das schmeckt wahrscheinlich so wie im Krankenhaus.", scherzte ich, um die Stimmung zu bessern. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen, bevor wir aufstanden, um in die Küche zu gehn.

Meine Vergangenheit auf der ÜberholspurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt