Kapitel 95

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,,Ich wusste es.", ertönte eine Stimme hinter mir. ,,Ich hab dem Chef gesagt, dass du bei mir bist." Ich drehte mich um. Im Türrahmen stand Luke und sah mich mit einem frechen Grinsen an. Schnell verabschiedete ich mich von Jana und stieg mit Luke in den Streifenwagen.

,,Was ist los?" Luke hatte tatsächlich bemerkt, dass mir was auf der Seele brannte. Aber wahrscheinlich sah das sogar ein blinder mit Krückstock. ,,Kannst du dich noch an das Disziplinarverfahren gegen mich erinnern?", setzte ich an. ,,Ja, zum Glück wurde das eingestellt. Das ist doch Schnee von gestern oder wird das etwa wieder aufgerollt?" ,,Nein, das nicht. Aber Anna, das kleine Mädchen, stand gestern mit einem fetten Veilchen vor meiner Tür. Sie sagte, ihr Vater hätte sie geschlagen. Der kam dann auch noch und als Tom ihn nicht reinlassen wollte, hat der ihm in den Unterleib getreten. Dann kamen halt wieder Kollegen, richtige Arschlöcher, ich schwörs dir. Danach eine Tussi vom Jugendamt und diese hat Anna dann auch mitgenommen.", antwortete ich. Keine Antwort. Stattdessen ein neuer Einsatz. Diebstahl an einem Kiosk, also ein Routineeinsatz. ,,13/25 rollt!", sprach ich in das Funkgerät. Vorort erwartete uns ein typisches Spektakel. Drei Jugendliche die Whisky, Wodka und Kippen geklaut haben. Das übliche folgte. Der Ladenbesitzer ist so aufgebracht, dass er einem einfach nur tierisch auf den Keks geht und nervende Schaulustige. Verstanden hatte ich noch nie, was an einem Polizeiauto so spannend ist. ,,Gibst du die Nahbereichsfahndung raus?", wurde ich von Luke aus meinen Gedanken gerissen. ,,Ja, mach ich." Ich entfernt mich ein paar Meter und zog die Handquetsche aus meiner Tasche. Ein paar Minuten später war der Einsatz für uns auch schon wieder abgeharkt und wir setzen unsere Streife fort.
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Die 'Handquetsche' ist übrigens das Handfunkgeräte...

Meine Vergangenheit auf der ÜberholspurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt