Kapitel 67

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Tom kam in's Zimmer, doch ich bemerkte ihn erst, als er sagte:,,Ich wusste nicht, dass du Gitarre spielen kannst." Mit Tränen in den Augen schaute ich zu ihm auf. Er kam zu mir und legte seinen Arm um meine Schultern. ,,Was ist los?", fragte er leise. Ich hatte bis jetzt mit keinem darüber geredet und wollte es eigentlich auch nie, doch es brach einfach alles aus mir raus:,,Vor ungefähr 10 Jahren haben Jana und ich mit unseren damaligen Freunden in einer Band gespielt. Ich hab E-Gitarre gespielt, Jana Schlagzeug, ihr Freund Timo Bass und mein Freund Leon war der Sänger. Er war meine große Liebe, doch ein Auftritt zerstört mein Leben. Wir haben 'I want it all' von Queen gespielt. Er ist über das Kabel von meiner Gitarre gestolpert und mit dem Kopf auf den Monitor geknallt. Genickbruch, er war sofort tot. Seitdem hab ich keine Giatrre mehr angefasst. Ich hab mir die Schuld dafür gegeben, obwohl ich nichts dafür konnte. Das ist lange her, zum Glück. Außerdem war ich im zweiten Monat schwanger, aber ich hab abgetrieben. Wir haben uns so gefreut, aber ohne ihn hat das alles keinen Sinn mehr gemacht. Damals wollte ich mich sogar umbringen, ich dachte, dass ich ohne ihn nicht mehr leben kann. Jetzt weiß ich, dank dir, dass es doch geht." Tom sagte nichts. Er nahm mich einfach in den Arm und drückte mich fest an seine Brust. Es tat so so gut seine Nähe, seine Wärme und vorallem seinen ruhigen Herzschlag zu spüren. Dann vergrub er seinen Kopf in meinen Haaren, sodass ich seinen warmen Atem spüren konnte. Minutenlang umarmten wir uns innig, bis Tom sich von mir trennte und mich sanft küsste. Wir sahen uns tief in die Augen. Diesen wunderschönen braunen Teddyaugen konnte ich noch nie widerstehen, auch wenn sie mich an Leon erinnerten, doch er hätte bestimmt gewollt, dass ich wieder glücklich werde.

Meine Vergangenheit auf der ÜberholspurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt