Positiv oder negativ?

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POV Brittany

Schon zwei Wochen kämpfte ich mit Übelkeit, Müdigkeit und ich wunderte mich über meine Laune. Normalerweise war ich tatsächlich ähnlich wie Chloe, immer gut drauf und total offen für alles, nur in letzter Zeit halt nicht. Tyler war erst der Meinung ich würde zurück in eine Depression fallen, vielleicht weil sich bis dahin unser Kinderwunsch nicht erfüllt hat. Allerdings hatte ich an diesem Tag ausnahmsweise gute Laune, denn meine Nichte kam endlich her und blieb auch die nächsten drei Monate bei mir. Das letzte mal hatte ich Marin vor knapp einem Jahr gesehen und es tat mir echt weh, denn wir hatten eine echt spezielle Verbindung zueinander. Mal abgesehen von ihr gab es noch zwei andere Nichten und einen Neffen, ich liebte sie alle, aber Marin war irgendwie schon immer weder Mutter- noch Vaterkind, sondern ein naja.. Tantenkind? Gibt es dieses Wort? Jedenfalls waren wir schon fast mehr wie Geschwister und ich war ihre Vertrauensperson No1, was ich auch liebte. Gespannt kam ich am Flughafen an und suchte ihre Flugnummer, welche dann auch nach zehn Minuten angezeigt wurde. Als ich dann am richtigen Ausgang stand, kam mir die Wartezeit immer noch ewig vor, vielleicht lag das auch einfach daran dass ich mich so auf sie freute. Ich versuchte mir das warten mit dem Handy etwas kürzer zu gestalten, bis mich eine ältere Dame nach einer Richtung fragte in die sie musste. Sie bedankte sich ganz lieb und dann tippte mir jemand auf die Schulter. "Oh hey! Na endlich!", sagte ich fröhlich und schloss meine Nichte in eine feste Umarmung. "Ich hab dich so vermisst!", nuschelte Marin in die Umarmung und drückte mich ebenfalls feste. "Ich denke wir haben zuhause viel zu besprechen, aber vorher müssen wir uns noch ganz kurz mit Lindsey treffen, sie musste mir was besorgen", flossen die Worte nur so aus mir raus und ich nahm ihre Koffer. "Alles klar", kicherte Marin, doch als wir im Auto saßen wurde sie neugierig. "Was musste Lindsey denn besorgen, was du nicht selber besorgen kannst?", fragte sie dann verwundert und ich wusste nicht so recht wie ich ihr das erklären sollte. "Siehst du dann spätestens zuhause", erwiderte ich knapp, ich wusste wie sehr sie sowas hasste. Wieder eine Sache, die wir gemeinsam hatten, wir waren beide extrem ungeduldig wenn es um sowas ging.

Auf der Fahrt zum Café drehten wir die Musik laut auf und benahmen uns wie kleine Kinder, aber mal ehrlich, es gibt nichts besseres als ausgelassen im Auto zu singen. Als wir dann auf dem Parkplatz ankamen war noch keine Spur von Lindsey zu sehen, ich hatte es ja auch gaaar nicht eilig damit. "Wollen wir hier was trinken oder hast du's eilig nach Hause zu fahren?", fragte ich dann Marin als ich Lindsey eine Nachricht schrieb. "Ich hab noch gar kein Bargeld geholt", erwiderte sie dann woraufhin ich sie zweifelnd ansah. "Hab ich dich gefragt ob du Geld hast oder ob du was trinken willst?", lachte ich sie an und wir stiegen aus. "Mal ehrlich, musstest du jemals etwas zahlen wenn ich dabei war?", erinnerte ich sie, woraufhin wir lachten. Da wir keine Geduld mehr hatten setzten wir uns schonmal in das kleine Café und bestellten unsere Getränke, allerdings mussten wir nicht mehr lange warten. Noch bevor unsere Getränke kamen, tauchte meine beste Freundin doch noch auf. "Tut mir leid, ich wusste nicht genau welche zu wolltest also hab ich die digitalen geholt und direkt einen zweier Pack, sicher ist sicher", entschuldigte sie sich und drückte mir die Tüte von Walgreens in die Hand, während Marin versuchte herauszufinden worum es ging. So sah sie zumindest aus. "Danke, was schulde ich dir?", fragte ich Lindsey dann, doch sie gab mir nur eine Geste die sagte es sei okay. "Jetzt will ich aber wirklich wissen was das ist", sagte Marin neugierig und versuchte einen Blick in die Tüte zu werfen. "Zeig ich dir zuhause, du bist nicht sehr gut darin ruhig zu bleiben wenn es was neues gibt und ich will hier nicht auffallen", zwinkerte ich ihr zu und sie schmollte gespielt. Lindsey wunderte sich dass ich Marin nichts gesagt hatte, ich hatte niemandem außer ihr etwas gesagt. Nicht mit böser Absicht, aber einfach weil ich niemanden enttäuschen wollte falls sich mein Verdacht nicht bestätigt. Um vom Thema abzulenken wechselte ich das Thema auf den kommenden Dreh und den Film, wenigstens spielten beide mit und wir sprachen nicht mehr über den Inhalt der Tüte.

Als wir zuhause ankamen und ihre Koffer ins Gästezimmer gebracht hatten, dachte Marin wohl nicht mehr an das mysteriöse Mitbringsel und beschäftigte sich mit Charlie, meiner Hündin. Ich holte uns zwei Gläser Wasser und exte meins direkt. Nicht weil ich Durst hatte, sondern damit ich hoffentlich bald auf die Toilette musste. "Ich muss nochmal kurz hoch, du kennst dich ja aus", lächelte ich ihr nervös zu, schnappte mir die Tüte und ging ins Schlafzimmer. Bitte Glück, sei heute mal auf meiner Seite... Zwei Minuten später ging ich mit der Verpackung wieder runter und bat Marin auf die Couch, Zeit sie aufzuklären. "Du wolltest wissen was in der Tüte war?", fragte ich sie grinsend woraufhin sie nur nickte und ebenfalls Lächeln musste. Ich holte die Packung hinter meinem Rücken hervor und drückte sie ihr in die Hand. "Nicht aufmachen! Erst in ca. drei Minuten", ermahnte ich sie lachend, doch in ihrem Gesicht war nur die Überraschung abzulesen. "Echt jetzt? Du? OH MEIN GOTT DAS WÄRE DER WAHNSINN!", quietschte sie freudig und genau deswegen wollte ich im Café nichts sagen. "Entspann dich, noch wissen wir gar nichts" sagte ich ruhig, doch innerlich drehte ich durch. Ich beobachtete den Timer auf meinem Handy und von Sekunde zu Sekunde schlug mein Herz schneller. Schweigend saßen wir nun beide auf dem Sofa und warteten auf das Piepen, was auch endlich irgendwann kam. "Jeder einen und wir gucken auf drei?", fragte Marin grinsend und schnappte sich die Packung. "Von mir aus nimm dir einen, ich weiß nicht ob es wirklich schaffe zu gucken", erwiderte ich nervös und spürte Gänsehaut am ganzen Körper. Ist das Gefühl gut oder schlecht? Wir beide hatten jeweils ein Stäbchen in der Hand, doch keiner schaute bis jetzt nach. "Eins... Zwei...", fing meine Nichte dann an zu zählen und ich könnte schwören mein Puls lag bei 360. "Drei!", sagte sie dann laut und sah in ihre Hand, mein Körper wollte nicht so ganz mitmachen. "Los guck drauf!!! Bitte!", grinste sie von einem Ohr zum anderen nachdem sie schon drauf sah, was mir ja schon verraten hatte was mich jetzt erwartet. Es brauchte nur eine Millisekunde eines Blickes und meine Augen füllten sich mit Tränen, auf gute Weise. "Aww du bekommst ein Babyyyy! Und ich weiß es als erste", freute Marin sich laut und fiel mir um den Hals. Ich hingegen bekam kein Wort raus, eher Tränen, die aber gefüllt waren mit Glück und Freude.


Tell me it's...love! (Sendrick)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt