Tell me it's...love! (Sendrick)

Alte Freunde

POV Anna K

So langsam hatte ich das Gefühl dass unserer Beziehung dauernd Steine in den Weg gelegt werden, allerdings von uns selbst. Wir werden ständig auf eine Probe gestellt und obwohl wir es immer schafften, wusste ich nicht wie es diesmal enden würde. Es ging schließlich nicht um ein heimlich gekauftes Auto oder sowas, sondern um ein neues Leben. Ich wusste natürlich wie wichtig ihr das war und mir war bewusst dass sie das früher oder später durchziehen würde, aber nicht dass sie es heimlich macht ohne mir etwas zu sagen. Da schlafen unmöglich war in dieser Nacht, spazierte ich noch eine Weile durch die Gegend und genoss die Magie der Stadt. Ich liebte es wenn es ruhig war nachts, aber gerade in New York liebte ich den Trubel, es gehörte dazu. Nach einer Weile fand ich mich in einer kleinen Bar wieder, ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal wieso. Kaum hatte ich meinen Drink in der Hand, vibrierte mein Handy in meiner Hosentasche.

Babe❤[23.34Uhr]: Bitte lass uns morgen zusammen frühstücken.. Ich sag einfach ich wäre krank, dann hab ich den ganzen Tag Zeit. Ich liebe dich so sehr Schatz..😔❤

Ich hatte keine Ahnung was ich antworten sollte, also steckte ich mein Handy wieder weg. So sauer und enttäuscht ich auch war, fehlte Britt mir jetzt schon. Ich freute mich schon lange auf diese Woche, sie endlich wieder bei mir zu haben, auch wenn es nur Abends war. Nun saß ich alleine in einer Bar und überlegte ob ich am nächsten Tag nicht einfach wieder nach Hause sollte, mit einigen einsamen Drinks.

POV Brittany

Nachdem Anna meine Wohnung verließ, versuchte ich herauszufinden wo sie hinging. Natürlich hatte sie ihren Standort ausgeschaltet, also konnte ich das vergessen. Meine Nachricht hatte sie zwar gelesen, aber sie antwortete nicht darauf. Ich spürte wie ich zittriger wurde und sich die negativen Gedanken in meinem Kopf nach vorne schoben. Jetzt alleine zu sein könnte böse für mich enden, also musste ich jemanden erreichen. Als Anna auch meinen Anruf ignorierte, beschloss ich einfach Paul anzurufen. Er hatte eine junge Frau kennengelernt, die momentan ebenfalls in New York war und als Model arbeitete, also konnte er auch hier sein. "Hey, alles okay?", begrüßte er mich direkt und klang besorgt, wahrscheinlich wegen der Uhrzeit. "Flammen", schluchzte ich leise und legte auf. Wir kannten uns seit ich 13 Jahre alt war, er hatte meine ganze mentale Geschichte miterlebt und wir machten irgendwann dieses Codewort aus wenn ich jemanden brauchte. Wieso genau es Flammen wurde, konnte keiner von uns sagen, es war es einfach. Noch immer saß ich auf dem Boden, ich fand einfach keine Kraft darin aufzustehen. Nur wenige Minuten später blieb mir aber wohl keine andere Wahl, denn es klopfte durchgehend hinter mir. Dumpf hörte ich meinen Kumpel meinen Namen sagen, also stand ich auf und öffnete die Tür. Wie ein Zombie ließ ich die Türe aufgehen und bewegte mich in Richtung Couch, auf die mich auch fallen ließ. Solange ich jetzt nicht alleine war, fühlte ich mich schon sicherer. "Hier, trink etwas", hörte ich Paul ruhig und sah im Augenwinkel ein Glas Wasser, doch ich schüttelte nur den Kopf. Seufzend stellte er das Glas auf den Tisch und streichelte mir sanft über den Rücken. "Möchtest du drüber reden?", fragte er ruhig, aber ich schüttelte wieder den Kopf. Er wusste ja nicht einmal dass ich mit Anna zusammen war, geschweige denn von dem Kinderwunsch. Jetzt alles von vorne zu erzählen würde mich nur mehr Kraft kosten, aber vielleicht würde es helfen? Ich setzte mich auf, trank einen Schluck Wasser und lehnte mich an Paul. "Ich hab mich mit meiner Freundin gestritten..", nuschelte ich und ließ endlich eine Umarmung zu. Ich entspannte mich immer mehr und erzählte Paul schließlich Stück für Stück alles was er noch nicht wusste, bis zum heutigen Tag. Es war leichter wenn jemanden hat, der einen fest im Arm hält. "Also hast du den Test noch nicht gemacht?", fragte er ruhig und kraulte weiter meinen Rücken. Wieder schüttelte ich nur den Kopf. "Ich kann dich verstehen was Anna angeht, dass du sie dabei haben willst. Aber du solltest wissen ob du schwanger bist oder nicht, damit du weißt auf was du achten musst. Ich bin doch hier, du bist auf keinen Fall alleine und ich lass dich so auch nicht alleine hier. Mal abgesehen davon hat man die Chemie zwischen dir und Anna schon immer gemerkt, ihr rauft euch schon zusammen. Natürlich wird ein Baby viel verändern, aber ich bin mir sicher dass ihr euch einig werdet. Die Liebe findet immer einen Weg", versuchte Paul mich aufzumuntern, doch es wollte nicht so richtig funktionieren. "Ich hab sie gebeten zum Frühstück zu kommen, solange warte ich noch mit dem Test..", murmelte ich vor mich hin und warf einen Blick auf die Uhr. Es war mittlerweile knapp halb drei in der Früh, wenn meine Freundin zum Frühstücken kommen würde sollte ich wenigstens versuchen zu schlafen. "Ist gut, aber ich werde bleiben bis sie hier ist okay? Dass du das Codewort genutzt hast hat mir eine riesen Angst eingejagt. Aber du warst schon mit 13 ein starkes Kind, jetzt bist du eine vollkommen ausgewachsene und stärkere Löwin, verstanden?", flüsterte er mir zu und brachte mir einen Hauch eines schmunzeln ins Gesicht. Dadurch dass ich mich ein wenig entspannen konnte, spürte ich auch die Müdigkeit langsam aufkommen. Im Bad zog ich mich noch um, putzte mir die Zähne und ging wieder ins Schlafzimmer. Als ich auf meinem Nachttisch eine Tasse sah, warf ich einen fragenden Blick zu Paul. "Ich hab in deinem Küchenschrank einen Schlaf- und Nerventee gefunden. Dachte der hilft dir vielleicht", lächelte er und ich legte mich ins Bett. "Ich geh dann wieder rüber auf die Couch, schrei einfach wenn du was brauchst", deutete mein Kumpel an und wollte wieder ins Wohnzimmer rüber. "Du kannst auch hier schlafen, die Couch ist zum schlafen sowieso nicht bequem", erwiderte ich leicht lächelnd und klopfte auf die Seite neben mir. Ohne ein weiteres Wort legte er sich neben mich und wir nutzten die Zeit in der mich meinen Tee trank, um über alte Zeiten zu sprechen. Er war der einzige in meinem Umfeld zu dem ich noch Kontakt hatte seit ich 13 war. Wir sind quasi zusammen aufgewachsen, zumindest was unsere Karriere angeht. Es war schön mal wieder in die Vergangenheit einzutauchen und für wenige Augenblicke die negativen Dinge zu vergessen.