Ein besonderer Ort & die kleinen Momente

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POV Anna K

Ich war froh dass ich ehrlich zu Brittany war, mal angesehen davon, dass Lügen eh nie lange gut gehen. "Hast du's eilig?", fragte ich sie als wir alles geleert hatten und ich die Rechnung zahlte. "Ich muss erstmal gucken wo ich mit Marin jetzt schla-", setzte sie an bevor ich sie unterbrach. "Ihr könnt zu mir. Das Haus reicht für fünf und ich bin alleine, also...", bot ich Britt an und erntete ein dankbares Lächeln. "Dann hab ich's jetzt nicht so eilig, wieso?", fragte sie vorsichtig und schnappte sich genau wie ich ihre Handtasche. Schweigend hielt ich ihr die Beifahrertür meines Autos auf und sie setzte sich zögernd auf den Sitz. "Und wir fahren jetzt wohin?", kicherte Brittany unsicher während sie sich anschnallte. "Siehst du dann", erwiderte ich knapp lächelnd und konzentrierte mich aufs Fahren. Am Ziel angekommen war ich es diesmal die kichern musste, denn meine Freundin sah nicht sehr begeistert aus vom Sand und den Bergen um uns herum. "Vertrau mir", zwinkerte ich ihr zu und nahm ihre Hand. Skeptisch folgte sie mir bis wir endlich ganz oben ankamen. Ich beobachtete wie Brittany's Augen sich weiteten und sich ein Lächeln auf ihren Lippen bildete. "Wow..", staunte sie dann und ließ ihren Blick über die Stadt schweifen. Ich erwiderte ihr Lächeln und ging weiter zum Hollywood Schriftzug. "W.. Was machst du?", fragte sie verwirrt, aber kam mir hinterher. "Anna, das ist verboten!", erinnerte sie mich als ich über den Zaun klettern wollte. "Schon gut du Spießer", lachte ich ihr zu und setzte mich neben ihr auf eine Steinbank. Zögerlich setzte sich Brittany sich neben mich und genoss die Aussicht wie ich auch.

Wir saßen bestimmt schon eine Weile einfach so da, ohne viele Worte zu wechseln. Brittany hatte irgendwann ihren Kopf auf meine Schulter gelegt und ich genoss davon jede Sekunde. "Ich war noch nie hier oben", sagte sie irgendwann leise und ohne sie anzusehen, wusste ich dass sie lächelte. "Ich mag es hier. Es ist ruhig, die Aussicht ist schön und man kann dem ganzen Trubel da unten einfach mal zusehen anstatt mittendrin zu sein", fügte sie hinzu und ließ einen zufriedenen Seufzer raus. Wie immer wenn man Ruhe genießt, muss es natürlich immer etwas geben was stört. Naja, meistens das Handy. "Na super..", murmelte Brittany unsicher und drückte den Anrufer weg. "Wer war das?", fragte ich nach und holte eine Wasserflasche aus meiner Tasche. "Tyler's Bruder.. Oder Tyler aber mit dem Handy seines Bruders...", erwiderte sie leise und richtete ihren Blick auf den Boden. Ich sah wie sie begann an ihren Nägeln rumzuspielen und mit den Zähnen auf ihrer inneren Wange rum zu kauen. Als hätte ich es geahnt entflohen ihr einige Tränen die sie krampfhaft versuchte bei sich zu behalten. "Ist okay, lass es raus..", flüsterte ich ihr zu nachdem ich sie fest an mich drückte. Hoffentlich verpasst Michael ihm wirklich noch eine...

POV Brittany

Ich genoss jede Minute die wir einfach hier saßen und die Aussicht beobachteten. Kurz nachdem ich von Anna abließ erreichte mich eine Nachricht von Marin.

Marin🍯[13.28Uhr]: Kommst du heute noch zurück?🤔😂
Ich [13.29Uhr]: Ich komme gleich wieder😘

Die Nachricht von meinem Schwager ignorierte ich und packte mein Handy wieder weg. "Wollen wir zurück?", fragte ich Anna leicht lächelnd und stand schonmal auf. "Wie Sie wünschen, Madame", scherzte sie und brachte mich damit leicht zum Lachen. Im Auto kam mir der Gedanke, dass ich Tyler wohl oder übel nicht aus meinem Leben streichen kann. Immerhin werde ich ein Kind von ihm bekommen. Zögerlich entblockte ich seinen Account und schrieb ihm eine Nachricht.

Ich [13.56Uhr]: Ich hoffe die Zeit hat gereicht um dir selbst klar zu machen was du verbockt hast. Ich war heute morgen beim Frauenarzt und ich bin in der 11. Woche schwanger. Stehst du dazu und kümmerst dich um dein Kind oder bist du raus?
Tyler [14.02Uhr]: Könnten wir sowas bitte persönlich klären? Ich hab morgen nicht so viel zu tun. Essen gehen? Ich bring Charlie dann auch mit.
Ich [14.04Uhr]: Können wir machen. Sag mir einfach wann und wo.

Im gleichen Moment bereute ich es noch, dass ich einem Essen zugestimmt habe. Er kannte leider meine Schwachstellen und wusste genau welche Knöpfe er drücken musste damit er mich wieder um den Finger wickelte. "Alles okay?", riss mich Annas Stimme aus den Gedanken. "Tyler lädt mich morgen Abend zum Essen ein, dann reden wir über das Baby..", erwiderte ich leise und spürte quasi ihren Blick auf mir. "Soll ich mitkommen?", bot sie mir an und legte ihre Hand auf mein Bein. "Ich krieg das schon hin, aber danke", lächelte ich leicht und drückte ihre Hand.

Nachdem Anna mich wieder beim Café abgesetzt hatte fuhr ich in meinem Auto wieder zu Camp und nahm mir vor mit ihr zu sprechen. Es ist nicht fair dass sie nicht von mir und Michael weiß. "Hey, ihr wart aber lange frühstücken", zwinkerte Anna mir sofort zu als ich die Küche wieder betrat. Ich erzählte ihr von dem Ort und zeigte ihr den Mutterpass. Sie reagierte ähnlich wie Marin, doch ich musste die gute Stimmung leider kaputt machen. "Wo ist Michael?", fragte ich sie erst vorsichtig und folgte ihr mit einem Wasser auf die Terrasse. "Ach keine Ahnung, ich glaube der wollte irgendwo an einem Motorrad rumschrauben", erwiderte sie und setzte sich zu mir. "Also pass auf.. Er hat dich angelogen", begann ich mein Vorhaben und schaute in Annas verwundertes Gesicht. "Er hat dir wohl gesagt dass wir immer nur Freunde waren, mit naja... gewissen Vorzügen. Er dachte du wüsstest die Wahrheit und hat sich nichts dabei gedacht, aber mich hat es sehr verletzt. Wir waren mal zusammen, ehrlich gesagt zweimal. Das erste mal fast fünf Jahre und er war auch damals derjenige der mich dazu überredet hat mir Hilfe zu suchen. Wegen der Magersucht, den Depressionen und der Selbstverletzung. Also eigentlich hat er mir das Leben gerettet...", erklärte ich ihr während sich ihre Augen weiteten. "Wieso sagt er mir dann dass zwischen euch nie was festes war?", fragte Anna überrascht, doch ich zuckte nur die Schultern. "Also mich hat er damit schon etwas verletzt, er war immerhin meine erste große Liebe... Deswegen hab ich vorhin mit Kendrick gesprochen und ich werde erstmal ihr schlafen bis er sich entschuldigt..", sagte ich dann leise und war froh, dass sie mir nicht böse war. Selber Schuld, Michael...

Tell me it's...love! (Sendrick)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt