Überlegung

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POV Brittany

Sobald ich im Auto saß, fühlte ich mich richtig schlecht. Ich liebte Anna, ich verstand sie auch, aber ich hatte eine Riesen Angst dass uns dieses Thema auseinander bringen würde. Eigentlich wollte ich nach Hause, aber alleine zu sein würde mir in diesem Moment nicht gut tun. Besser hingegen wäre es, vielleicht mal mit jemandem drüber zu sprechen. Ohne groß darüber nachzudenken fand ich mich vor dem Haus meiner besten Freundin wieder, sie hatte immer einen guten Rat für jede Lebenslage. "Hey! Waren wir verabredet?", begrüßte sie mich grinsend und drückte mich fest. "Eigentlich nicht, aber ich könnte einen guten Rat gebrauchen..", nuschelte ich in die Umarmung und folgte Lindsey in den Garten, wo mein Patenkind mit ihrem Spielzeug beschäftigt war. "Schau mal wer uns so spontan besucht Emmy!", kündigte meine beste Freundin mich freudig an und keine fünf Sekunden später sprang die Kleine mir in den Arm. "Hallo mein Schatz, ich hab dich sooo vermisst", lächelte ich und drückte sie feste an mich. Emmy war mein erstes Patenkind und ich liebte sie unendlich. Wir hatten eine starke Bindung zueinander, was für die Zukunft gut sein könnte, falls es irgendwann mal etwas gibt, was man nicht unbedingt mit seiner Mutter besprechen möchte. Als Emmy mir alles von der letzten Zeit erzählt hatte, beschäftigte sie sich wieder mit ihren Spielsachen und ich setzte mich mit meiner besten Freundin in den Schatten. "Also... Wenn du so spontan auftauchst ist meistens etwas. Was bedrückt dich?", fragte Lindsey sofort vorsichtig nach und stellte mir ein Glas Wasser hin. "Ich hab über eine künstliche Befruchtung nachgedacht..", murmelte ich und nippte an dem Glas. "Wirklich? Das ist doch super!", freute sich meine beste Freundin, doch sie kannte ja den Knackpunkt noch nicht. "An sich ist das gut, klar. Ich hab mich so an den Gedanken gewöhnt Mutter zu werden, das ist immer noch etwas was ich gerne erleben möchte. Der Haken ist Anna..", deutete ich vorsichtig an und beobachtete Emmy. "Also dem nach zu urteilen was ich von ihr kenne, sind Kinder nicht so ihre Abteilung.. Sie geht gut mit Emmy um, aber ich denke sie schafft es keine halbe Stunde alleine mit einem Kind. Ist das das Problem?", fragte mich meine beste Freundin, doch ich starrte nur auf den Boden und nickte. "Süße ich verstehe dich, aber du kannst sie schlecht zu etwas zwingen. So lange seit ihr auch noch nicht zusammen..", sprach Lindsey mir ruhig zu und legte ihre Hand auf meine. "Aber meine Uhr tickt nun mal.. Ich bin 36, wenn nicht bald dann gar nicht mehr..", nuschelte ich enttäuscht und versuchte nicht zu weinen. "Pass auf, mach einen Termin und lass dich mal beraten wie das so abläuft, was das kostet, wie lange das dauert und sowas und während du für den Film in New York bist kannst du nochmal in Ruhe nachdenken. Vielleicht denkt Anna auch nach und ihr werdet euch einig. Nur weil sie keine Mutter sein will müsst ihr euch ja nicht trennen", erklärte sie mir ruhig während ich nur nickte. Die Idee war gar nicht so schlecht, dann schien das wohl mein Plan für die nächste Zeit.

POV Anna K

Als ich am Abend unter der Dusche stand hörte ich schon mein Handy mehrfach klingeln und gerade als ich wieder was an hatte, klingelte es an der Haustür. Leicht genervt ging ich runter um die Tür zu öffnen und in dem Moment verflog das genervte. "Hi..", sagte Brittany leise und schaute nervös nach unten. "Komm rein", erwiderte ich genauso leise und trat beiseite damit sie rein kommen konnte. Sie stellte ihre Handtasche ab, zog die Schuhe aus und setzte sich auf die Couch. Als ich sie fragte ob sie was trinken möchte, schüttelte sie auch nur den Kopf und spielte an ihren Ringen. "Ich hab nächste Woche einen Termin in der Kinderwunschklinik um mich mal zu informieren..", sagte Britt leise als ich mich neben sie setzte, schaute mich aber immer noch nicht an. "Bevor ich irgendwas dazu sage.. Als du vorhin gesagt hast, dass 'alleine' das Stichwort ist, hat sich das so angefühlt als würdest du mit mir Schluss machen", stellte ich indirekt meine Frage und versuchte meine Gefühle nicht zu zeigen. "Das ist mir so rausgerutscht.. Ich will dich nicht verlieren..", erklärte sie mit zittriger Stimme. Ich konnte sie absolut nicht weinen sehen, es brach mir jedes Mal das Herz. Eine kleine Träne rollte ihre Wange herunter und ich nahm sie sofort in den Arm. "Du wirst mich so schnell nicht los.. Aber wegen der Babysache-", setzte ich an, wurde aber unterbrochen. "Ich war bei Lindsey, sie meinte ich soll mir einfach mal so einen Infotermin machen und während ich in New York den Film drehe in Ruhe nachdenken.. Du musst keine Mutter sein wenn du das nicht willst.. Aber meine Freundin möchte ich nicht verlieren..", weinte sie leise und kreuzte unsere Finger. "Du bist vier Monate dort, wir denken einfach darüber nach süße..", erwiderte ich genauso leise und küsste ihren Kopf. "Ich liebe dich", flüsterte sie beinahe und schaute mich mit ihren verweinten Augen an. "Ich liebe dich auch", erwiderte ich und konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ich wischte ihr die Tränen weg und küsste sie sanft. Genau das, was ich den ganzen Tag über vermisst hatte.

"Weißt du schon wann genau du nach New York musst?", fragte ich meine Freundin als wir am Abend im Bad waren und uns Bettfertig machten. "Am 24., deswegen ist der Termin in der Klinik nächste Woche schon", erwiderte Britt mit der Zahnbürste im Mund und ich nickte nur. "Willst du alleine zu dem Termin?", fragte ich zurückhaltend während ich mich umzog. "Keine Ahnung, warum?", stellte sie verwirrt die Gegenfrage und legte sich zu mir ins Bett. "Wenn du nicht alleine gehen willst, könnte ich ja mitkommen.. Mir mal anhören was dich dann so erwartet", deutete ich an und sah zu, wie sie anfing zu lächeln. Irgendwie interessierte es mich schon wie das in so einer Klinik abläuft, wie hoch die Chance ist dass es funktioniert, was das ganze kostet und sowas. Aber ich wollte auch einfach eine Stütze für meine Freundin sein. "Was wird das?", grinste ich als Brittany anfing leichte Küsse an meinem Hals zu verteilen und ihre Hand unter mein Shirt schob. "Versöhnungssex?", kicherte sie und machte weiter. Alles klar, es gibt auch etwas Gutes am Streiten in einer Beziehung!

Tell me it's...love! (Sendrick)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt