Umzug

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POV Brittany

Endlich war der Tag, an dem ich aus diesem Haus rauskam und die Vergangenheit hinter mir lassen konnte. Als es schon das dritte mal klingelte löste ich mich widerwillig von Anna und ging nur im Morgenmantel zur Türe runter. "Was wollt ihr denn schon so früh hier?", begrüßte ich dann Chrissie und Kelley verwundert und ließ sie rein. "Wir wollen euch doch helfen. Wie ich sehe haben wir eher gestört", erwiderte Kelley zwinkernd und musterte meinen Seminackten Körper. "Allerdings, das habt ihr. Macht euch Kaffee, ich zieh mir was an", kicherte ich kopfschüttelnd und ging wieder zur Treppe. "Bringt ruhig zu Ende was ihr angefangen habt, wir haben Zeit", rief Chrissie noch lachend hinterher, während ich nach oben ging. Ehrlich gesagt machten meine Hormone mir echt zu schaffen seit einigen Tagen, vor allem die anhaltende Lust auf Sex und das grundlose heulen. Ich nervte mich quasi selbst und auch in das steigerte ich mich rein, ein Teufelskreis. Am Abend zuvor hab ich zum Beispiel geweint weil ich nicht wusste was ich essen wollte, klingt doch super oder? "Wehe das war jetzt nicht wichtig", grinste Anna, die noch immer im Bett saß als ich wieder ins Schlafzimmer kam. "Das kann man so oder so sehen", erwiderte ich kichernd und zog mir den Morgenmantel wieder aus um mich anzuziehen. "Wir haben einfach sehr motivierte Freunde die sich dachten es wäre eine super Idee um halb 9 auf der Matte zu stehen", fügte ich hinzu und zog mir die Unterwäsche an. "Ach man, dein schöner Körper...", schmollte Anna gespielt und stand ebenfalls auf, während ich schon eine Leggins und ein Oversized Shirt anhatte. "Hey, ich bin das Hormonknäuel. Eigentlich müsste ich jetzt wieder heulen", lachte ich kurz auf, küsste sie kurz und ging runter zu unseren Freundinnen. Die beiden saßen an der Kücheninsel und tranken ihren Kaffee während sie sich am Handy beschäftigten. "Ihr wart aber schnell", grinste Chrissie mir zu, als ich mir ebenfalls einen Kaffee machte. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und setzte mich zu den beiden. Nach ein wenig Smalltalk und weiteren unangenehmen Sprüchen kam auch Anna endlich die Treppe runter, machte sich ebenfalls einen Kaffee und setzte sich zu uns. Bis auf ein paar einzelne Klamotten und meinem Zeug im Badezimmer war alles schon so gut wie gepackt und wir hatten die letzten Tage genutzt um schon ein paar Kartons zu ihr zu bringen. Heute alles rüber zu schaffen sollte also eigentlich kein Problem sein. Sogar mein Bruder war angereist um mit zu helfen, auch wenn ich das für eine nicht so gute Idee hielt. Um nicht viel zu tragen sagte ich ihm dass ich wieder öfter Rückenschmerzen hatte um noch nichts von der Schwangerschaft erzählen zu müssen. Ich wollte es ihm so gerne sagen, aber nachdem was letztes mal passierte wollte ich diesmal wirklich lange warten damit. "Ist es jemals vorgekommen dass du mit jemandem zusammen gezogen bist bevor Mom und Dad die Person kennengelernt haben?", neckte mein Bruder und half mir das Bad auszuräumen. "Sie kennen Anna doch und sie mögen sie. Außerdem will ich endlich hier raus und mit Tyler abschließen", erwiderte ich und schloss den Karton. "Hier ist noch so ne rosa Kiste. Was ist da drin?", fragte er neugierig und wollte sie öffnen. "Nix. Absolut nichts", sagte ich laut, riss ihm die Kiste aus der Hand und wurde leicht rot. Das hätte ja noch gefehlt...

POV Anna

Wir hatten den Transporter von meinem Bruder vollgeladen und ich gab ihm den Schlüssel für mein Haus damit er schonmal fahren konnte. "Jetzt kommt mir das Haus viel größer vor als vorher", grinste ich und setzte mich zu Brittany auf die Couch. Sie lächelte nur kurz und verzog dann ein wenig das Gesicht. "Alles okay?", fragte ich ruhig und nahm ihre Hand. "Nur ein bisschen Unterleibschmerzen, alles gut. Mein Bruder war kurz davor unsere besondere Kiste zu öffnen", kicherte sie dann leicht und legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab. "Zum Glück nur fast", kicherte nun auch ich und streichelte mit meinem Daumen ihre Hand. "Hältst du hier die Stellung? Dann fahr ich schonmal zu mir. Viel hast du hier ja nicht mehr, das solltet ihr auch in eure Autos bekommen", schlug ich nach einer Weile vor und Britt stimmte zu. Mit einem kurzen Kuss verabschiedete ich mich vorrübergehend von ihr und fuhr zu meinem Haus um alles zu koordinieren. Eigentlich keine schwere Sache, denn die Kartons waren immerhin beschriftet. Eine Sache hatte ich meiner Freundin allerdings noch nicht verraten und freute mich auf ihr Gesicht. Vor einer Weile wollte ich mein Bett schon ersetzen, jetzt hab ich es auch endlich durchgezogen. Als wir für Babymöbel nochmal in einem Möbelhaus waren, hatten wir uns beide Hals über Kopf in ein echt gutes Boxspringbett verliebt und ich verlor keine Zeit damit es zu kaufen. "Ach Schwesterherz, schön dass du auch mal kommst. Dein Bett ist abgebaut, wohin damit?", begrüßte mich mein Bruder als er gerade die Treppen herunter kam. "Erstmal in den Keller, ich werd's wahrscheinlich verschenken", erwiderte ich, stellte die beiden Kartons aus meinem Auto ab und half ihm die Teile nach unten zu tragen. Als wir endlich alles soweit fertig hatten kam auch Brittany mit den letzten Kartons die wir erstmal einfach abstellten. Wir versammelten uns alle langsam aber sicher in meinem Wohnzimmer und genossen es ein paar Minuten nichts zu tun. "So wie wir hier alle sitzen schreit es nach Lieferdienst", lachte ich kurz und natürlich stimmten alle zu. Ich bestellte einige Pizzen und wir quatschten über den Tag an sich und über alles mögliche. "Schön dass wir jetzt alle endlich ruhig zusammen sitzen, also wirds endlich Zeit wenigstens ein bisschen zu feiern", freute sich Chrissie dann und holte drei Flaschen Sekt aus ihrer Tasche. Sofort merkte ich meiner Freundin an, dass sie sich anspannte und überlegte, wie sich davor drücken konnte. "Ich bin raus, mit den Schmerztabletten wegen meinem Rücken geht das nicht gut", lachte Brittany nervös und dankte ab. So schnell wäre mir nichts eingefallen. Immerhin wurde es akzeptiert und sie wich auf Saft aus, Glück gehabt. Wir ließen den Abend alle gemeinsam schön ausklingen und gesättigt entließen wir die Helfer auch nach Hause. "Bett?", fragte ich meine Freundin lächelnd. "Oh ja, auch wenn ich keine Ahnung habe warum ausgerechnet ich so müde bin", erwiderte sie kichernd nach einem Blick auf die Uhr und wir gingen hoch. "Nicht erschrecken okay?", warnte ich Britt noch vor und ließ sie dann zuerst ins Schlafzimmer gehen. "Du hast das wirklich gekauft?", fragte sie überrascht und ließ sich sofort darauf fallen. "Ja sicher, ich wollte doch sowieso ein neues", erwiderte ich kichernd und schloss die Tür. Schnell zogen wir uns um, machten uns im Bad bettfertig und legten uns in UNSER neues Bett. Kaum lagen wir unter der Decke kuschelte sich Brittany wieder an mich und schlang ihre Arme um mich. "Willkommen zuhause, Baby", sagte ich leise und küsste ihre Stirn. "Ich liebe dich", flüsterte sie müde und küsste meine Wange. Wieder waren wir endlich einen Schritt weiter in unserer Beziehung und während Brittany schon schlief, dachte ich an die letzten Monate zurück. Jede Hürde haben wir irgendwie gemeinsam gemeistert und ich könnte nicht glücklicher mit ihr sein. Das einzige was uns jetzt noch fehlte, ist der kleine Zwerg in ein paar Monaten.

Tell me it's...love! (Sendrick)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt