Zweite Chance?

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POV Brittany

Wie abgesprochen kam ich einige Minuten früher als erwartet beim Restaurant an und warum auch immer, war ich total nervös. Ich wartete auf einer kleinen Bank neben dem Eingang, allerdings nicht lange. "Hey du", begrüßte Tyler mich lächelnd und ich erwiderte die kurze Umarmung. "Ich hoffe du hast Hunger", zwinkerte er noch hinterher und wir setzten uns an unseren Tisch. Wir bestellten uns einen alkoholfreien Cocktail und zu Essen einfach Tapas. Während wir warteten herrschte eine unangenehme Stille, die ich einfach stoppte indem ich ihn fragte wie die Arbeit läuft. Immerhin hatten wir so ein Gesprächsthema, das war besser als das schweigen. "Also.. Ich hab dir was mitgebracht", setzte ich an als wir endlich das Essen und die Getränke hatten. Tyler sah mich fragend an während ich meine Handtasche nahm und ein Ultraschallbild rausholte. "Ich hab gefragt ob ich zwei haben kann, dann hast du auch eins für dich", schmunzelte ich und schob es ihm zu. "Wow, danke..", erwiderte er und starrte lächelnd das Bild an. "Mit dem Bild realisiere ich das erst so wirklich", kicherte er zurückhaltend, was ich erwiderte. In unserer Situation war alles an Gesprächen unangenehm, aber wir mussten über alles reden. Ich hatte es aufgegeben meine Gefühle zu unterdrücken, mir war es wichtiger dass wir versuchen befreundet zu bleiben, immerhin werden wir uns nie loswerden. "Ich hab mir Gedanken über das Haus gemacht, aber ich hab noch keinen Entschluss. Aber wenn wir es verkaufen sollten, könntest du das nicht machen? So könnten wir uns die Provision sparen, oder du bekommst einfach 55% und ich die 45%..", deutete ich irgendwann an, das war mit das unangenehmste Thema. "Könnten wir so machen.. Jetzt haben wir mehr über andere Dinge gesprochen als über das wesentliche", murmelte Tyler und trank seinen Drink aus während ich nur nickte. Wieder folgte diese Stille und das machte mich wahnsinnig. Als wir fertig waren, zahlte Tyler die Rechnung und wir verließen das Lokal. Da es noch nicht zu spät war entschieden wir uns noch eine kleine Runde spazieren zu gehen, aber so richtig wohl war mir dabei nicht. "Warum hast du das getan?", platzte es irgendwann aus mir heraus und ich unterbrach Tyler damit. "Was?", fragte er verwirrt während er kurz stehen blieb. "Du hast mit mir über Kinder geredet, sagst auch jetzt dass du dich freust und ich glaub dir das. Aber wenn doch angeblich alles so gut lief bei uns, wieso hast du mich betrogen?", fragte ich mit zittriger Stimme und unterdrückte meine Tränen. "Keine Ahnung.. Ich hab das nicht bewusst getan, wirklich. Das war ein einziger Ausrutscher. Das Mittagessen mit Kayla hatte einen ganz anderen Grund. Nur weil ich sie umarmt habe heißt das doch nichts. Ich liebe dich von ganzem Herzen, ich freu mich wirklich über unser Baby und glaub mir, wenn ich könnte würde ich den Fehler rückgängig machen", versuchte er sich zu erklären als wir an unseren Autos ankamen. "Hättest du es erst gar nicht getan wäre jetzt alles anders..", nuschelte ich und schmiss meine Tasche auf den Beifahrersitz. Krampfhaft versuchte ich meine Tränen zu unterdrücken, doch einzelne fanden trotzdem ihren Weg nach draußen. "Nein, bitte, ich will dich nicht weinen sehen", sagte Tyler leise, drehte mich um und drückte mich an sich. Ich hatte dieses Gefühl unheimlich vermisst und genoss diesen Moment, ohne daran zu denken was er alles falsch gemacht hat.

POV Anna K

"Tyler ist wirklich ein typischer Kerl. Nix brauchbares zum naschen im Haus", seufzte ich lachend und ließ mich wieder zu Marin und Meghan auf die Couch fallen. "Hätten wir geahnt dass die solange unterwegs sind hätten wir uns was mitgebracht", kicherte Marin und beschäftigte sich weiter mit Meghans Haaren. Die zwei waren wirklich schon etwas lange unterwegs, das gab mir ein ungutes Gefühl. "Warum haben sich Brittany und Tyler getrennt? Ich glaube er hat sie immer noch gern", fragte Meghan plötzlich aus dem nichts und wir waren ratlos. Sollten wir ihr die Wahrheit sagen oder gar nichts? "Er hat einen Fehler gemacht, einen großen..", nuschelte Marin und band die geflochtenen Haare zusammen. Nachdem wir uns mit Meghan einen alten Disney Film angesehen hatten, öffnete sich auch schon die Türe und Tyler kam rein. Er sah irgendwie glücklich aus, was mich wiederum verunsicherte. "Hey, Britt ist auch gleich bestimmt zuhause. Ich hab ihr gesagt ich sag euch Bescheid", lächelte er leicht und zog sich die Jacke und die Schuhe aus. Schnell räumten Marin und ich unsere Sachen zusammen und machten uns wieder auf den Weg zu Brittany.

Auf ihrem Grundstück angekommen parkte ich mein Auto hinter ihrem und wir gingen rein. "Hi, wie war euer Abend mit Meghan?", fragte Britt sofort und lächelte breit. "Uhm.. Ja ganz gut.. Und deiner?", erwiderte ich verwundert über ihre gute Laune. "Ich hab ein ungutes Gefühl", flüsterte Marin mir zu und verzog sich recht schnell nach oben ins Bett. Als wir hörten wie Marin oben die Tür schloss verschwand auch das Lächeln aus Brittany's Gesicht, was mich wunderte. Sie lehnte sich an die Kücheninsel und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Ich spürte sofort dass etwas nicht stimmt und ihre gute Laune nur gestellt war um Marin keine Sorgen zu bereiten. "Was ist denn los? Ist was passiert?", fragte ich sie sanft und legte meine Hand an ihren Rücken. "Er hat mich geküsst und ich hab mitgemacht. Ich hatte für eine Minute vergessen was er getan hat..", seufzte Brittany und trank ihr Glas Wasser auf ex. "Würdest du heute Nacht bei mir bleiben? Bitte..?", fragte sie mich dann schüchtern und lächelte leicht während sie meine Hand nahm. Selbstverständlich blieb ich bei ihr, ich würde niemals freiwillig eine Minute ohne sie verbringen. Während ich im Bett lag zog Brittany sich noch um und ich konnte nicht anders als ihren nackten Rücken zu betrachten, sie war so wunderschön. "Ich spüre deine Blicke auf mir", sagte Britt dann plötzlich und ich hörte ihr grinsen raus. "Wie könnte ich dich nicht anstarren?", erwiderte ich frech und wartete auf sie. Mit einem Lächeln kam sie zu mir ins Bett, blieb sitzen und schaute mir eine Weile in die Augen was ich erwiderte. "Deine Au-", setzte ich an, doch Brittany unterbrach mich mit ihrem Daumen auf meinen Lippen. Völlig unerwartet kam sie mir näher, ließ ihre Hand auf meiner Wange und legte sanft ihre Lippen auf meine. Oh mein Gott, ich träume oder?!

Tell me it's...love! (Sendrick)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt