Beichte mal anders

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POV Anna K

Schon den ganzen Tag gab mein Handy keine Ruhe, denn obwohl Rebel die Party schmiss, planten alle durcheinander irgendwas. Ich liebte die Mädels, aber manchmal kosteten sie mich wirklich nerven. Ich war allgemein kein Partymensch, ich war nur gut im Trinken. Brittany hingegen war ein Partyfan durch und durch, es gab keine Party auf der sie nicht aufgetaucht ist und das merkte man ihr schon den ganzen Samstag an. "Meinst du sie verlegt das alles ans Wasser?", munkelte sie und wühlte sich weiter durch ihre Klamotten. "Kann man bei ihr nie wissen, ist das denn so ausschlaggebend für dein Outfit?", erwiderte ich und lehnte mich an den Türrahmen. "Klar, am Wasser wird es schneller kalt als im Haus. Aber wenn ich mich hier so umsehe... Ich hab nichts zum anziehen", schmollte Brittany ernst, was mich zum lächeln brachte. Sie hatte bestimmt 10x so viele Klamotten wie ich, aber sie war halt auch typisch Frau. "Dein Kleiderschrank gleicht einer Boutique, für alle Stilrichtungen. Wenn jemand etwas zum anziehen hat, dann du", lachte ich und sah mich ebenfalls ein bisschen um. Die Zeit um noch bei mir vorbei zu fahren hätten wir sowieso nicht mehr gehabt. Während ich mich schonmal umzog, kümmerte Brittany sich dann doch erstmal um ihr Make Up und ihre Haare, da musste sie sich wenigstens nicht zwischen tausenden Klamotten entscheiden. "Oh mein Gott Anna!!!", rief sie ernst und ich rannte ins Bad, da ich dachte sie hätte sich verletzt. "Was?!", fragte ich verwirrt, da sie einfach nur in den Spiegel starrte und ihre Haare nach hinten hielt. "Bist du zum Vampir mutiert?! Was hast du mit meinem Hals gemacht?!", brachte sie entsetzt hervor, was mich kichern ließ. Vielleicht hatte ich ihr die letzte Nacht ein paar Knutschflecken zu viel hinterlassen. Aber meins ist nun mal meins. "Ich hab mein Revier markiert. Hast du doch auch gemacht", erwiderte ich unschuldig und erntete einen ernsten Blick. "Aber nicht so auffällig am Hals! Ugh.. Wenn ich das jetzt einfach so lasse müssen wir den anderen gar nichts mehr sagen, dann reicht es wenn du deinen Namen noch drunter setzt", scherzte Brittany und schaltete ihr Glätteisen an. Nach einem kurzen Schulterzucken schnappte ich mir den Kajal von der Ablage und setzte ihn am Hals an. "Man hör auf!", lachte sie dann und riss mir den Stift aus der Hand. "Guck dass du fertig wirst, die Zeit bleibt leider nicht stehen", fügte sie hinzu und kümmerte sich mit Concealer um ihren Hals. Ich musste ihr allerdings recht geben, wir mussten gar nichts sagen wenn wir zusammen ankommen und die anderen die unübersehbaren Spuren an ihr entdecken. Hoffentlich...

POV Brittany

Der Versuch die Spuren meiner Freundin zu überdecken war zwecklos. Ich konnte sie zwar etwas unsichtbarer machen, aber nicht sonderlich viel, ganz toll. Natürlich waren wir die letzten die ankamen, das war keine Überraschung bei der Zeit die wir damit verbrachten die passende Kleidung zu finden und meine Haare waren nicht gut drauf heute. Als wir alle begrüßt hatten entdeckte ich dann unerwarteterweise Anna, die eigentlich wegen der Trennung von Michael nicht dabei sein wollte. Aber es freute mich, denn vielleicht konnten wir sie auf andere Gedanken bringen. Als sie alleine in der Küche stand und sich was mixte, beschloss ich sie einfach mal anzusprechen, denn sie sah alles andere als gut gelaunt aus. "Hey, ich bin froh dass du doch hier bist.. Ablenkung könnte gut sein..", sagte ich leicht lächelnd, doch sie sah mich nicht eine Sekunde lang an. "Vielleicht, aber auf deine Ablenkung kann ich gut verzichten, danke", erwiderte sie ungewohnt kalt und nahm einen Schluck. "Wow ehm.. Okay? Darf ich wissen was ich dir getan habe?", fragte ich verwirrt während ich mir ein neues Bier nahm. "Jetzt tu nicht so unschuldig! Michael erzählt dir doch sonst alles und du ihm. Ausgerechnet jetzt habt ihr angeblich nicht miteinander gesprochen?!", warf Anna mir die Worte nur so an den Kopf, doch ich verstand weiterhin nur Bahnhof. Ich hatte nicht ein Wort mit Michael gewechselt, doch sie wollte es mir einfach nicht glauben. Außerdem hatte ich das Gefühl, sie würde mir gar nicht wirklich zuhören. "Weißt du, du kannst weiter versuchen dich rauszureden. Ich hör mir das nicht mehr an. Ich hab ja noch Tylers Nummer, vielleicht geh ich mit ihm ins Bett. Dann weißt du auch wie ich mich gerade fühle", sagte sie emotionslos und wollte mich stehen lassen. In meinem Kopf setzten sich die Puzzleteile nur so zusammen und es entwickelte sich eine unglaubliche Wut auf meinen besten Freund. Ich würde es nicht zulassen dass er mir die Freundschaft zu Anna kaputt macht. "Jetzt hör mir doch zu! Ich habe nicht mit ihm geschlafen und ich habe es auch nicht vor weil-", setzte ich meine Erklärung an, doch musste stocken. So wollten wir es unseren Freunden eigentlich nicht klar machen... "Weil was?!", zischte sie völlig desinteressiert und sah mich endlich an. "Weil sie sonst heftigen Streit mit mir hätte", hörte ich meine Freundin hinter mir und drehte mich um. Alle hatten uns die ganze Zeit zugehört und sahen jetzt etwas verwirrt aus. Augen zu und durch... "Wir sind.. zusammen.. Wir dachten so eine Party wäre eine gute Gelegenheit euch das zu sagen, aber so war das nicht geplant..", erklärte ich kleinlaut und fühlte mich etwas unwohl mit der plötzlichen Stille. "GEWONNEN!!!", rief Rebel dann plötzlich und feierte sich selbst. Anna schnappte sich nur ihr Getränk und verzog sich runter an den Strand. "Gewonnen?", fragte Chrissie dann verwirrt und nahm uns so die Worte aus dem Mund. "Ich hab euch beobachtet in letzter Zeit. Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder ihr wart 24/7 in euren Rollen oder es war mehr als nur Schauspielerei. Aber so gut wie ihr euren Job macht, konnte es nur das zweite sein. Ich bin so gut!", feierte Rebel sich weiter und wie erwartet freuten sich auch alle über uns. "Ich seh kurz nach ihr", flüsterte ich meiner Freundin zu während ich auf Anna deutete und verabschiedete mich mit einem kurzen Kuss von ihr. Mir blieb nur die Hoffnung dass der Streit nicht eskalieren würde, aber ich musste wissen wie sie darauf kam, dass ausgerechnet ich mit meinem besten Freund schlafen würde. Es konnte zwar nur von ihm kommen, aber wenn sich das als wahr herausstellen sollte, hatte er ein großes Problem mit mir.


Tell me it's...love! (Sendrick)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt