Fremdes Mädchen

100 4 0
                                    

POV Brittany

Anna hatte mir ungefähr hundert mal gesagt dass ich mir keine Sorgen machen sollte und dass sie nicht sauer auf mich wäre. Dennoch machte ich mir Sorgen, immerhin wollte ich ihre Beziehung nicht kaputt machen. "Weißt du.. Vielleicht sollten wir doch zurück in mein Haus..", deutete ich an als Marin und ich unsere Sachen nach nur einer Nacht wieder packten. "Ich richte mich nach dir, aber vielleicht lass ich meinen Koffer einfach gepackt..", erwiderte meine Nichte leise und nahm mir den schweren Koffer ab. "Ich musste gestern einfach aus dem Haus raus.. Aber ich hab mit Tyler gesprochen und wir treffen uns morgen Abend zum essen. Dem Baby und Charlie zuliebe sollten wir versuchen so gut wie möglich miteinander auszukommen. Wenn wir zuhause sind kannst du deinen Koffer auspacken und alles so lassen, versprochen", versuchte ich ihr gut zuzusprechen, oder auch mir selbst. Marin brachte die Koffer ins Auto während ich noch meine Nachrichten checkte.

Tyler [17.38Uhr]: Morgen um 20Uhr bei Greenleaf? Vorher schaff ich es nicht, ich hab um halb 6 noch eine Besichtigung.
Ich [17.42Uhr]: Ist okay, bis morgen.

Weirdo🥰[17.40Uhr]: Was möchtet ihr nachher essen?😜
Ich [17.42Uhr]: Ich fahre mit Marin erstmal in mein Haus. Magst du bei uns schlafen und wir bestellen uns etwas?😋

Als ich mich unten wieder von Anna verabschiedet hatte und mich nochmal bedankt hatte, setzte ich mich zu Marin ins Auto, welche gerade telefonierte. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu und sie flüsterte nur ein knappes "Grandma" und ich nickte. Keine fünf Minuten später, als wir gerade auf den Highway fuhren, stellte sie ihr Handy auf Lautsprecher. "Hey Mom", rief ich ins Handy und konzentrierte mich weiter auf die Fahrt. "Du hast lange nichts von dir hören lassen Süße, ist alles in Ordnung?", fragte meine Mom besorgt, doch jetzt ist nicht wirklich der richtige Zeitpunkt um ihr alles zu erzählen. "Alles gut Mom, wirklich. Ich hab einfach viel im Kopf momentan", erwiderte ich und hoffte sie kaufte es mir ab. "Na wenn du das sagst. Dein Dad und ich wollten in nächster Zeit sowieso mal nach Kalifornien rüber fliegen, denkst du du findest trotz dem Dreh Zeit für deine alten Eltern?", lachte sie leicht, was Marin und ich erwiderten. "Kriegen wir hin, ich lad euch zum Essen ein", lächelte ich und fuhr die nächste Ausfahrt raus. "Das werden wir dann sehen. Dann halt ich euch jetzt nicht länger auf. Passt auf euch auf ihr Schätze, ich liebe euch", verabschiedete sich meine Mom dann schließlich. "Wir lieben dich auch", antworteten wir synchron und Marin legte auf.  Zuhause angekommen packten wir die Koffer wieder aus und ließen uns auf mein Sofa fallen. Ich bin so müde, aber wovon verdammt? Anna sagte mir zum Glück zu für heute Abend, andernfalls hätte ich wahrscheinlich gedacht sie wäre sauer auf mich. Nachdem ich Marin bescheid sagte dass wir noch Besuch dazu bekommen würden, ging ich erstmal wieder hoch um zu duschen. Währenddessen bemerkte ich bei den leichtesten Bewegungen wie sehr meine Brüste eigentlich spannten und wie verdammt unangenehm sich das anfühlte. Diese Symptome waren mir dennoch eindeutig lieber als das dauernde übergeben!

POV Anna K

Mit dem nötigsten ausgestattet kam ich knapp eine Stunde nachdem ich zugesagt hatte bei Brittany an. Vor dem Grundstück bemerkte ich ein blondes Mädchen, welches höchstens 13 oder 14 Jahre alt war. "Kann ich dir helfen?", fragte ich sie freundlich als ich aus dem Auto stieg, denn ich dachte sie hätte sich vielleicht verlaufen. "Ähm vielleicht.. Wohnt hier dieser Mann?", erwiderte sie leise und gab mir zitternd einen Zettel mit Tylers vollem Namen und Geburtsdatum drauf. "Woher hast du den?", fragte ich weiter, denn einfach so konnte ich ihr doch nicht sagen wer hier wohnt. Ein wenig Privatsphäre sollten wir schon noch haben. "Ich h-.. hab den von einer.. einer Frau vom Ju-... Jugendamt", stotterte sie weiter und zitterte am ganzen Körper. Ich holte eine Strickjacke aus dem Kofferraum und gab sie ihr. "Warte kurz hier, okay? Ich hol nur kurz je- Seine Frau..", sagte ich dem jungen Mädchen und ging schnell zur Haustür. Ich klingelte direkt mehrfach um zu signalisieren, dass Brittany sich beeilen sollte. "Woah drückt die Blase oder wa-", setzte sie lachend an, doch ich unterbrach sie sofort. "Da vorne an meinem Auto steht ein Mädchen, lass sie höchstens 14 sein und sie hat nach Tyler gefragt. Den Zettel mit der Adresse und seinem Namen und Geburtsdatum hat sie vom Jugendamt bekommen. Sie ist total dünn, fast abgemagert und sie ist total verwahrlost. Vielleicht kannst du ihr helfen?", redete ich sofort drauf los, sodass Brittany sicher nur die Hälfte verstand. Sie schlüpfte aber in ihre Schuhe, zog sich eine dünne Jacke über und kam mit mir zu meinem Auto. Noch immer stand das Mädchen total schüchtern an meinem Auto, doch sie zitterte weniger und kuschelte sich regelrecht in die Jacke. Brittany musterte sie von weitem schon und warf mir einen mitleidigen Blick zu. "Hey, ich bin Brittany. Du suchst nach Tyler?", begrüßte sie die Blonde ruhig, aber freundlich. Da wir nicht mehr als ein Nicken bekamen und das Mädchen weiterhin auf den Boden schaute, blieb es erstmal ruhig. "Ich bin übrigens Anna. Magst du uns vielleicht auch sagen wie du heißt?", fragte ich sie dann und legte eine Hand auf ihre Schulter, in der Hoffnung sie etwas zu beruhigen. Doch anders als erwartet zuckte sie bei der Berührung sofort zusammen und ging total verängstigt einen Schritt zurück. "Me.. Meghan..", flüsterte sie beinahe und sah uns schüchtern an. "Möchtest du vielleicht mit reinkommen Meghan? Dann kannst du dich ein wenig aufwärmen", bot Britt ihr an und zögerlich folgte sie uns rein. Kaum hatten wir das Haus betreten, staunte Meghan über die kleinsten Dinge im Haus. Zum Beispiel dachte sie dass der Kühlschrank kaputt sei, da wo der Eiswürfelspender eingebaut war. Auch über den Fernseher wunderte sie sich, als wäre das alles völlig neu für sie. Als Charlie dann die Fremde bemerkte und auf sie zukam, versteifte sich Meghan dann wieder komplett. Brittany bemerkte das natürlich sofort und nahm Charlie auf den Arm. "Hast du Angst vor Hunden?", fragte ich sie ruhig und bekam ein Schulterzucken als Antwort. "Ich habe noch nie einen Hund so richtig gesehen oder angefasst..", erwiderte sie leise und starrte weiter auf die glückliche Charlie. Was zur Hölle ist mit diesem Mädchen passiert?

Tell me it's...love! (Sendrick)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt