Kapitel 15

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Mitch's POV

Weinend rannte ich raus in den Regen . Ich wollte nur noch weg. Wieso war es so?  Wieso hasste mich meine Familie so? "Mitch! " hörte ich Kyle's Stimme hinter mir,doch ich rannte weiter. Als ich an einem Baum angekommen war blieb ich keuchend stehen. Kyle erreichte mich jetzt und schloss mich eng in seine Arme. Schluchzend wollte ich ihn wieder weg stoßen. "Du musst mich doch hassen! Ich meine wegen dir weiß es jetzt bald die ganze Schule und ich werde ein armes Waisenkind sein!  Ich meine was willst du mit einem Waisenkind?  Ich kann verstehen wenn du mich nicht mehr willst! Ich meine guck dich doch mal an Kyle! Du hast was besseres Verdient und nicht so was wie mich! Wenn du gehen willst dann geh! " Schluchzend schlug ich mir meine Hände vors Gesicht. Eine Weile sah Kyle mich ungläubig an, dann nahm er mir sanft aber bestimmt die Hände vom Gesicht weg. "Mitch! Guck mich bitte an..  Seh ich aus wie etwas besseres? Nein! Und du weißt auch ganz genau das ich nicht unter den besten verhältnissen lebe. Und eins kann ich dir genau sagen! Das mit dir ist etwas komisches... Noch nie habe ich auch nur ansatzweise so starke Gefühle gehabt und glaub mir ich würde alles für dich aufgeben! Und wenn du jetzt ins Heim musst... Ja und? Das heißt doch nicht das unsere Beziehung kaputt gehen muss! Selbst wenn du das denkst ich werde alles dafür tun um deine Meinung zu ändern, denn ich kann nicht ohne dich und will auch nicht ohne dich! Das mit dir ist so groß.. Nur ich liebe dich zu sagen reicht da nicht im entferntesten aus. Und ich liebe dich.... Ich liebe dich so stark... Ich kann es noch nicht mal in Worte fassen! Mitch ich liebe dich! " Ich sah auf und sah wie er verzweifelt da stand.  Nun liefen ihm die Tränen über seine wunderschönen Sommersprossen die ich so mochte. Schluchzend stand er da und hielt zitternd meine Hände. Auch mir liefen die Tränen nur so runter. Ich lößte unsere Hände und nahm sein Gesicht.  Traurig sah er mir in die Augen und flüsterte wieder. "Ich liebe dich Mitch " Ich schluckte und nickte. Dann zog ich seinen Kopf näher zu mir ran. "Ich liebe dich auch Kyle " flüsterte ich mit Tränen erstickter Stimme und küsste ihn dann. Aus unseren Kuss sprach pure Verzweiflung, Liebe und Zusammenhalt. Er war so sanft und doch so stark. Zitternd hielten wir uns danach in den Armen. Klatschnass vom Regen.

"Können wir zu dir? " nuschelte ich und Kyle nickte. Wir lößten uns aus unserer Umarmung und liefen zu seinem Auto hin.
"I-ist dir a-auch so k-kalt? " fragte ich ihn zitternd. Er nickte und drehte die innenheizung an. "J-ja! Ich freu mich schon aufs Bett! " Dann fuhr er los.

Ich wachte davon auf das ich getragen wurde. Benommen sah ich auf und blickte in Kyle's besorgtes Gesicht. Während der Fahrt musste ich wohl weggetreten sein. Ich versuchte ihm aufmunternd zu zu lächeln,  ließ es aber sofort bleiben. Schmerzerfüllt kniff ich die Augen zusammen. Wir waren wohl im Haus angekommen,  denn Kyle setzte mich ab.  Ich sah mich um und bemerkte das ich mich in Kyle's gemütlichem Wohnzimmer befand. "Willst du was zu trinken Mitch? " Ich blinzelte ein paar mal, verwirrt darüber wer grade gesprochen hatte. Mir war so verdammt schwindelig. Dann erkannte ich Kyle. Leicht nickte ich. Sofort verschwand er in die Küche.  Mir war kalt und ich war immer noch klitschnass vom Regen. Eng schlang ich mir meine Arme um den Körper und zischte erschrocken auf. Mein ganzer Oberkörper schmerzte. Der schlag war wohl doch ziemlich doll gewesen.

"Der Tee dauert noch ein wenig... Oh Gott... Ist dir kalt? " Mein Freund stand mit aufgerissenen Augen da. Ich lächelte verzagt und nickte. Kyle verschwand schon wieder,  war aber nach ein paar Sekunden wieder da. Er legte eine Jogginhose,  ein T-shirt und einen großen Hoodie vor mir ab. In seiner anderen Hand befand sich Verbandszeugs. Ich runzelte die Stirn. "Wofür ist das? " hauchte ich und musterte ihn. Hatte mein Vater ihn etwa auch geschlagen? Aber er sah doch unverletzt aus. Kyle trat näher zu mir. "Mitchy.. Dein ganzes Gesicht ist aufgeschrammt und du blutet ziemlich aus der Nase. Spürst du denn gar nichts? " besorgt sah er mich an. Ich schüttelte den Kopf und merkte wie mir sofort wieder schwindelig wurde. Vorsichtig fuhr ich mit der Hand an meine Wange. Sie war wirklich voller Blut. Auch meine Klamotten waren wie ich jetzt bemerkte mit Blut benetzt. Mit großen Augen sah ich zu Kyle der nickte. "Ich mach das gröbste weg ja? " bat Kyle und ich nickte. Er befeuchtete einen Lappen und setzte sich zu mir aufs Sofa. Vorsichtig wischte er mir das Blut weg. Da ich komischerweise wirklich nichts spürte,  sah ich ihm einfach nur gebannt zu.

Kyle stand auf und schmiss die verschmutzten Tücher weg. Er gab mir ein dickeres Tuch. "Halt dir das vor die Nase. Ich hoffe das es dann endlich aufhört zu bluten. Aber meine Mutter wird nacher auch noch mal drüber gucken " meinte er. Ich nickte und hielt mir das Tuch vor die Nase. Es war so als ob alles betäubt war. Ich spürte rein gar nichts. "Eeehm Kyle? Hilfst du mir beim Anziehen? " schüchtern sah ich zu Kyle auf. Er nickte und ich bemerkte wie er sein grinsen zu unterdrücken versuchte. Vorsichtig stand ich auf. "Arme hoch" murmelte Kyle leise. Langsam hob ich die Arme. Ich biss vor Schmerz die Zähne zusammen als Kyle mir das Shirt auszog. Besorgt hielt er inne. "Geht's? " Ich nickte. "Geht schon " hauchte ich. Endlich war saß T-shirt aus und das trockene an. Vorsichtig zog er mir nun den Hoodie an. Seufzend sah ich auf meine Jeans runter. "Ich kann mich nicht beugen... Könntest du? " fragte ich wieder mit hochrotem Kopf. Nun könnte Kyle sein grinsen nicht mehr verbergen. "Oh Gott Kyle... Hör auf zu grinsen... Das ist mir grade sooo peinlich " jammerte ich. Er küsste mich kurz auf meine Stirn und lächelte mich warm an. "Mach dir keine Sorgen Mitchy... Ist doch alles gut! "Dann ging er in die Knie und zog vorsichtig die Hose runter.

Wenig später saß ich fertig angezogen und in eine dicke Decke eingemummelt auf dem Sofa.  "Hier dein Tee! " sagte Kyle und hielt mir die dampfende Tasse hin. Dankend umfasste ich sie mit beiden Händen.  Kyle ließ sich neben mich fallen und sah zweifelnd auf den Tee. "Jetzt können wir nur noch hoffen das er auch schmeckt " Ich musste leicht schmunzeln.  "An Tee kann man doch jetzt nicht so viel falsch machen oder? " Er schnaubte. "Du weißt gar nicht wie viel ich falsch machen kann " Kwurt pustete ich auf das heiße Getränk. Dann nippte ich vorsichtig dran und genoss die Wärme die nun meinen Körper durchzog. "Schmeckt aber super" lobte ich ihn. Er grinste. "Danke!" Langsam trank ich noch ein paar Schlucke, dann sah ich lächelnd zu Kyle. Stark musste ich gähnen. Das alles heute hatte mich ziemlich geschafft. Dicht rückte Kyle zu mir und legte seinen Arm um mich. Dankbar kuschelte ich mich eng an seine Brust und schloss die Augen.

Leises murmeln ließ mich die Augen wieder aufmachen. "Oh Mitch ist wach! " hörte ich eine leise Stimme. Es war Hannah. "Hallo Mitch!" erklang jetzt eine zarte Stimme. Ich blinzelte ein paar Mal und sah dann Anna direkt vor mir stehen. Unschuldig lächelte mich das süße Mädchen an. "Hey Anna " krächtzte ich heiser. Nun kniete sich Kyle und Hannah neben mich. "Wie gehts dir? " fragte mich Kyle's Mutter. Ich überlegte kurz. "Mein Gesicht tut weh" Und das stimmte. Nun tat es höllisch weh. Musternd ließ sie ihren Blick über mein Gesicht wandern. Dann sah sie zu ihrem Sohn. "Das hast schon ziemlich gut behandelt Kyle " lobte sie ihn.  Sie stand auf und ging etwas holen. Mit einem Spray kam sie wieder. "Ich hab mach dir das jetzt erstmal auf deine Wunden. Das betäubt das ganze ein wenig und du hast die nächsten Tage weniger Schmerzen. " erklärte sie und sprühte es mir drauf. Die erste Zeit brannte es stark,  dann ließ der Schmerz langsam nach. "Hast du noch irgendwo Schmerzen? " Ich nickte.  "Sein Brustkorb tut ihm weh" antwortete Kyle für mich. "Okay dann steh mal auf. " Langsam lößte ich mich aus meiner Decke und stand auf. Kyle hielt meine Klamotten hoch und Hannah sah über meinen blauen Oberkörper. Vorsichtig fing sie an abzutasten und ich stöhnte vor Schmerz auf. Nickend trat sie zurück. "Anna hol mir mal bitte den Verbandskasten " Die kleine lief sofort los und kam nach ein paar Momenten mit einem Koffer wieder der fast so groß war wie sie selbst. Rot vor Anstrengung zog sie ihn hinter sich her. Wären meins Schmerzen grade nicht so schlimm,  würde ich die Situation wohl ziemlich amüsant finden. Es sah einfach zu süß aus. Die beiden anderen dachten sich wohl genau das selbe,  denn lachend nahmen sie ihr den Koffer ab. Eine Weile wühlte Hannah in dem Koffer rum,  dann kam sie mit Verbandszeugs,  Creme und Tape wieder. "Beiß die Zähne zusammen... Könnte jetzt weh tun.  Es ist zwar zum Glück nur eine Prellung aber immerhin. " Dann schmierte sie mir ein kühlendes Geel auf meinen Oberkörper und fing an zu wickeln. Immer wieder wimmerte ich vor Schmerz auf. Zum Glück war sie relativ schnell fertig und ich atmete erleichtert auf. "Danke Hannah,  ihr seit alle so nett " lächelte und wollte mich grade erschöpft aufs Sofa sinken Lassen als Kyle mir dazwischen kam. "Nicht hinsetzen Mitchy, du schläfst bei mir im Bett " meinte er und hob mich im Brautstyle hoch.

Vorsichtig ließ er mich aufs Bett sinken und wollte sich grade umdrehen und gehen. "Wohin willst du? " fragte ich Stirnrunzelnd. Leicht verlegen trat er von einem Fuß auf den anderen. "Ich schlaf im Wohnzimmer " erklärte er. "Du bist ein Trottel... Wir sind zusammen und du kannst ruhig bei mir schlafen " lachte ich. Nun war es Kyle der rot wurde. Er nickte und schlüpfte zu mir unter die Decke. Ich kuschelte mich eng an ihn. Bevor die Müdigkeit mich überrollt,  flüsterte ich.  "Danke das ihr euch so um mich kümmert " Er gab mir einen leichten Kuss als Antwort, dann versank ich im Schlaf.

Bis ans Ende (Scömiché Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt