Mitch's POV
Völlig erschöpft und verwirrt kam ich wenige Minuten später wieder aus der Toilette. Den Typen auf meinem Bett ignorierte ich völlig, als ich zu meinem Schreibtisch ging und mir ein Feuchttuch raus nahm und mir mein Gesicht abwischte.
"Mitch? Erkennst du mich nicht? " fragte die tiefe Stimme wieder. Ich stütze meine Arme auf dem Tisch ab und sah in den Spiegel der darüber angebracht war. Ich sah schrecklich aus. Kalt lachte ich.
"Natürlich weiß ich wer du bist! Du bist der Typ wegen dem sich mein ganzes Leben zum schlechten verändert hat. Der, der meinem Vater verraten hat, das ich Schwul bin, worauf hin mein Leben zur Hölle wurde. Der, der selbst schwul ist und zu feige ist es zuzugeben! Mein bescheuerter kleiner Bruder! " fauchte ich und drehte mich mit hasserfüllten Blick zu Alex um, der verunsichert auf dem Bett saß.
"I-ich weiß, ich... Es tut... Was hast du denn da im Gesicht! " brach er ab, als ihm wohl plötzlich die leicht blaue Gesichtshälfte auffiel, stand auf und lief auf mich zu. Fauchend fuhr ich zurück. "Fass mich bloß nicht an! Du glaubst doch nicht wirklich das du hier einfach auftauchen und dich entschuldigen kannst und dann ist alles vergeben und vergessen oder was?!!" zischte ich. Alex schluckte und und setzte sich zögernd zurück auf mein Bett. "Ehrlich gesagt... Ja, ehrlich gesagt " Er stockte und fuhr sich kurz durch die Haare. Dann schloss er kurz die Augen und holte tief Luft. Er öffnete die Augen und sah mich traurig an. "Ehrlich gesagt... Bin ich wirklich hier um mich zu entschuldigen.. " murmelte er. Mit offenen Mund stand ich da. "Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? " fragte ich fassungslos. Alex saß nur da und presste die Lippen aufeinander.
Aufgebracht lief ich durchs Zimmer hin und her. "Du bist also wirklich in dem Glauben hergekommen, das du einmal herkommst, Entschuldigung sagst und ich dir dann vergessen habe das du mir mein ganzes Leben kaputt gemacht hast? " lachte ich und die letzten Töne gingen ein bisschen ins hysterische über. "Nein.." murmelte er leise, doch ich achtete gar nicht drauf. "Weißt du Alex? Ich hätte dir alles verziehen...Alles! Das du Vater gesagt hast das ich schwul bin, das ich daraufhin rausgeflogen bin, ja und ich hätte dir sogar verziehen das ich in diesem grausamen Heim gelandet bin. Aber eine Sache... Eine Sache werde ich dir niemals verzeihen! Und zwar das durch diese ganzen Abläufe Kyle gestorben ist! " sagte ich mit vor wut triefender Stimme. Alex riss die Augen auf. "Das ist doch nicht meine Schuld! " rief er aus. Ich schnaubte. "Doch! Alex, Ich...Ich möchte das du jetzt gehst! " sagte ich und zeigte auf die Tür.
"A-aber... "
"Nichts aber, bitte geh und komm nicht wieder " sagte ich mit zittriger Stimme und wich seinem Blick aus.
Eine Weile passierte nichts, dann hörte ich wie Alex von meinem Bett aufstand. "Okay... " flüsterte er und lief an mir vorbeo zur Tür. Bevor er ganz raus war, warf ich ihm noch einen Blick zu und sah das auch er mich anguckte. Schnell wand ich den Blick ab, damit er nicht sah das mir schon die ersten Tränen über die Wange liefen. "Tschüss Mitchy..." murmelte er und schloss dann die Tür.Nun hielt meine Tränen nichts mehr zurück. Schluchtzend legte ich mich auf mein Bett und schlug auf das Kissen ein. Warum? Wieso musste er hier auftauchen und mein Leben nur noch mehr durcheinander bringen. Ich nahm mein Kissen und schlug rein. Die Tränen rannen mir nur so übers Gesicht. Alles war so vernebelt das ich gar nicht mitbekam, wie Braden ins Zimmer kam.
So erschrak ich mich auch dementsprechend als er mir eine Hand auf die Schulter legte. Kreischend warf ich mich zur Seite und presste mich in die Ecke meines Bettes. Mit vor Angst geweiteten Augen sah ich nun in Bradens erschrockenes Gesicht.
"Oh mein gott Mitch, was ist passiert?! "
Ich schüttelte nur den Kopf und versuchte mich zu beruhigen.
Der braunhaarige Junge stand nur da und wusste nicht was er tun sollte. Doch so hatte ich Zeit etwas runter zu kommen. Nach ein paar Augenblicken hatte ich es dann geschafft. Zitternd holte ich Luft. "Ich war vorhin draußen, mit Princess, und dann kam Travis. Ich denke ich hab ihn provoziert. Ich habe nicht nachgedacht und wir sind aufeinander losgegangen " erzählte ich die Geschichte mit Travis. Das mit Alex würde ich ihm nicht erzählen.
Bradens Augen weiteten sich.
"Verdammt Mitch! Wie viele Probleme willst du dir noch einbringen? " rief er aus. Verzweifelt sah ich ihn an. "Ich weiß doch auch nicht was mit mir los war! Denkst du ich mach mir freiwillig hier das Leben noch mehr zur Hölle als vorher? " fragte ich nit Tränen in den Augen. Für einen Moment war er still, dann seufzte er und schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht. " Dann murmelte er noch etwas, wo ich nur die Worte "Auch nicht mehr" verstand und setzte sich aufs Bett. Erst da viel mir auf, wie schlecht er aussah. Besorgt setzte ich mich an die Bettkante meines Bettes. "Braden? Ist alles okay? " fragte ich. Doch er brummte nur und ignorierte mich. Traurig sah ich zu ihm rüber. "Wenn irgendwas ist, was du mit mir bereden möchtest...Du kannst mir wirklich alles anvertrauen " murmelte ich. Entschuldigend sah Braden nun kurz zur mir rüber. "Danke Mitch... Aber ich muss mir da alleine drüber klar werden! " sagte er und das war das letzte was er an diesem Abend zu mir sagte.
Als er mir später noch nicht einmal Nacht sagte, ging ich niedergeschlagen ins Bett.
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Bis ans Ende (Scömiché Fanfiction)
AcakMitch ist ein 15 jähriger zierlicher Junge. Er wohnt in einem Haus bei seinen reichen Eltern. Da er immer kränklicher und als sein etwas jüngerer Bruder Alex war, mochten sie ihn nicht wirklich. Als er sich dann noch outet geben sie ihn in ein ...