Mitch's POV
Und ich sollte recht behalten. Zwar konnte sie mir Princess nicht wegnehmen, aber sie konnte mir alle möglichen Dinge verweigern und noch strenger mit mir umgehen als sie es sowieso schon tat. Machte ich auch das kleinste bisschen falsch, wurde ich niedergemacht.
Und das nahm sich Travis zum Nutzen, denn er ahnte instinktiv das er keinen Ärger dafür bekam wenn er mich runter machte. So wie auch heute.
Ich saß grade draußen auf dem Hof und ließ Princess einem Grashalm hinterher jagen, als mich jemand auf die Schulter tippte. Ich fuhr zusammen und blickte nach hinten. Erschrocken weiteten sich meine Augen als ich Travis endeckte, der mich mit einem hinterhältigen grinsen ansah."Hey Loser! " sagte er und schwang sich auf den Baumstamm neben mich. Nichts antwortend presste ich nur die Lippen aufeinander. Er stieß mir mir der Hand gegen den Unterarm.
"Ey, ich hab mit dir gesprochen! "
Ich sah ihn an und schloss dann kurz die Augen. "Na und...." murmelte ich und sah ihn kurz an. Ich war stolz! Ich hatte diesen Satz ohne jegliches Zittern in der Stimme über die Lippen gebracht. Einen Moment lang sah er mich schweigend an, dann verzog sich Mund zu einem ekelhaften grinsen.
"Seit wann bist du den so aufmüpfig Schwuchtel!? " lachte er abfällig und stieß grob gegen meine Schulter, sodass ich fast vom Baumstumpf fiel.Er hatte aber Recht. Seitdem ich in den letzten eineinhalb Wochen mehr mit Braden unternahm, war ich tatsächlich eim wenig mehr aus mir rausgekommen. Das hieß aber noch lange nicht das ich keine panische Angst vor ihm hatte. Trotzdem nahm ich jetzt nochmal all meinen Mut zusammen.
"Lass das Travis! " fauchte ich und richtete mich wieder auf.
Nun lachte er nicht mehr und mein plötzlicher Mut verließ mich so schnell wie er gekommen war. Ich schluckte und kauerte mich ein wenig zusammen. Seine Augen blitzen und verzogen sich zu schmalen Schlitzen.
"Was wenn nicht? Bringst du mich dann auch um, so wie du es bei deinem Schwuchtel-freund getan hast?! " zischte er.
Mein ganzer Körper versteifte sich und ich riss meine Augen auf. Ein ungewohntes Gefühl von hass durchströmte meine Adern.
"Was hast du gesagt? " grollte ich und drehte mich langsam um. Er grinste nur noch breiter und setzte sogar noch einen drauf. "Gib es doch zu! Di hast den Fahrer darauf angesetzt das er ihn umbringt! Du hattest seinen kleinen Schwanz wohl satt! " lachte er und stand auf.Ich atmete knurrend aus und drehte mich nun gänzlich zu ihm und stand langsam auf. "Das hast du nicht gesagt! " sagte ich mit gesenkter, knurrender Stimme und sah ihn wütend an. Ich meinte einen winzigen Hauch von Unsicherheit in seinen Augen zu endecken, der aber sofort wieder verschwand. Doch er lachte nur und nahm sich sogar noch raus mir kurz durch Haare zu wuscheln. In dem Moment knallte bei mir eine Sicherung durch. Laut kreischend stürzte ich mich auf ihn, krallte meine Fingernägel in seine Arme und riss sie mit aller Wucht runter.
"Ahhhhhh! Bist du bescheuert?! Du kleiner Hurensohn! " brüllte er und versuchte mich wegzuschubsen. Doch ich schlug weiter mit meinen Armen auf ihn ein. Das, dass nichts nützte merkte ich erst als er plötzlich meine beiden Handgelenke fest umschlungen in einer Hand hielt. Fauchend und zischend wand ich mich und versuchte seinem Griff zu entkommen. "Du bist doch selber ein Hurensohn! Und was weißt du eigentlich, Homophobes Arschloch! Du kennst doch eh nix anderes als das Heim! Und du wirst auch nichts anders kennenlernen! " schrie ich und versuchte ihn zu beißen, doch im nächsten Moment traf mich seine Faust voll im Gesicht und ich ging zu Boden."Du hast mir garnichts zu sagen Wixxer! " spuckte er aus und wollte zum nächsten Schlag ausholen, als eine Stimme erklang. "Mr.Grassi!! Sie haben Besuch. Er erwartet sie in ihrem Zimmer! Und noch was! Diese Prügelei wird auf ihre Kosten gehen, warten sie nur ab,warten sie nur ab. Das wird ein Nachspiel haben! " erklang Mrs.Brightons hohe Stimme.
Grob schubste Travis mich zurück so das ich auf den Rücken fiel und lief mit einem letzten gewinnenden grinsen zu mir weg.
"Komm mit ich verbinde dir deine Wunden! " hörte ich noch leise von unserer Heimbesitzerin, bevor sie verschwanden.Schwer atmend zog ich mich auf den Baumstumpf rauf und rang nach Luft. Was war das? Das kannte ich überhaupt nicht von mir... Aber er hatte es verdient. Und trotzdem hätte ich es lassen sollen. Die Probleme würden jetzt nur noch schlimmer werden. Langsam rollte mir eine Träne die Wange herunter. Vielleicht hätte ich doch auf Braden hören sollen und nicht alleine, ohne ihn rausgehen sollen. Er beschützte mich ja. Aber ich wollte auch mal alleine sein. Ich schluckte und holte schniefend nach Luft. Ich wollte das alles nicht! Ich wollte Kyle zurück und nicht dieses bescheuerte Leben was ich jetzt führte.
Weinend strich ich meine Haare glatt und klopfte den Schmutz von meinen Sachen ab. Mein Gesicht tat weh und mir war mal wieder unglaublich schlecht. Doch ich versuchte durchzuhalten. Mich hier zu übergeben war, das was ich am wenigsten wollte. Also richtete ich mich zitternd auf die Beine, nahm Princess auf den Arm und lief langsam zu meinem Zimmer zurück.Besuch... Wer das wohl war? Anna und die kleine besuchten mich schon länger nicht mehr und jemanden hatte ich nicht. Aber es wäre schön wenn die beiden es wären. Vielleicht war es Esther! Dann konnte ich ihr alle meine Sorgen erzählen und mich von ihr trösten lassen. Mit schweren Schritten schleppte ich mich die Treppen rauf und lief die dreißig Meter zu meinem Zimmer. Vor der Zimmertür blieb ich kurz stehen und holte tief Luft. Dann drückte ich langsam und vorsichtig die Klinke runter und lief in mein Zimmer.
"Hallo Mitch! " sagte eine tiefe mir sehr wohl bekannte Stimme und ich riss meinen Blick hoch. Augenblicklich wurde mir total schlecht. Schnell ließ ich Princess runter, rannte zur Toilette und übergab mich.
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Bis ans Ende (Scömiché Fanfiction)
RastgeleMitch ist ein 15 jähriger zierlicher Junge. Er wohnt in einem Haus bei seinen reichen Eltern. Da er immer kränklicher und als sein etwas jüngerer Bruder Alex war, mochten sie ihn nicht wirklich. Als er sich dann noch outet geben sie ihn in ein ...