Kapitel 19

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Kyle's POV

Die ganze Nacht über hatte ich im Wohnzimmer gesessen und auf den Schwarzen Fernseher gestarrt. Ich konnte nicht glauben das es Eltern gab, die zu soetwas im stande waren. Ich meine ich könnte mir nie vorstellen Anna einfach wegzugeben. Sie war mein Engel und neben Mitch auch mein halt. Genauso ging es meiner Mutter. Wären wir nicht gewesen, wäre sie höchstwahrscheinlich an dem Tot von Dad zerbrochen. Das wusste ich und das wusste sie.

Als Dad gestorben ist, bin ich abgerutscht. Hab Drogen und alles genommen. Doch als ich gemerkt hatte das Mom daran innerlich fast zerbrach, hörte ich auf. Dann fingen meine Ausbrüche an. Immer wenn ich nicht mehr konnte, rannte ich zu meiner Hütte und reagierte mich ab. Sie wusste zwar das ich mich so auch weh tat, aber es war ihr lieber als wenn sie zugucken hätte müssen, wie aus ihrem Kyle plötzlich ein ganz anderer wird. Und ehrlich gesagt ist es mir im Nachhinein auch lieber. Ich bin so froh das Anna das alles nicht mit ansehen musste. Und als ich dann später die Ausbrüche hatte, bin ich immer so schnell wie möglich rausgerannt. Aber mit der Zeit haben wir auch das bearbeitet.

Doch diese Situation mit Mitch ließ alle Gefühle des Verlustes wieder hochkochen. Ich hatte Angst..
Angst ihn zu verlieren. Angst vor der Zeit ohne ihn. Doch ich hoffte einfach nur das ich ihn finden werde. Ihn wieder finden und ihn dann fest in meine Arme schließen.

"Kyle? " Ich sah auf. Meine Mutter stand in der Tür. "Hast du die ganze Nacht hier gesessen ? " Ich suchte nach einer Uhr, fand jedoch keine. "Wie spät ist es denn? " Meine Stimme klang rauh und kaputt. Ich schluckte, doch es wurde nicht besser. "Es ist neun Uhr morgens... Willst du nicht schlafen? " Besorgt sah sie mich an. Doch ich schüttelte den Kopf und stand auf. "Ich hab Durst..." murmelte ich und lief an ihr vorbei in die Küche. Schnell machte ich mir ein Wasser mit Eiswürfeln.

Doch als ich es mit meiner Hand umschließen wollte, zischte ich vor Schmerz auf. Die Wunden waren unter dem Verband wohl trocken geworden und nun spannte sich der Wundwuchs. Ich nahm das Glas in die andere Hand und trank einen Schluck. "Ich verbind dir das gleich neu Schatz... " sagte meine Mutter. Ich nickte nur und lief Wortlos an ihr vorbei ins Wohnzimmer.

Ich ließ mich auf die Couch fallen und machte den Fernseher an. Während ich schaute, starrte ich Monoton auf die Glotze, bekam jedoch von dem was lief nichts mit. In regelmäßigen Abständen nach ich einen Schluck zu trinken.
Fast erschrak ich als meine Mutter sich neben mich setzte und meine verwundete Hand nahm. Ich bis mir auf die Lippe vor Schmerz als sie sie mir Verband. Doch zum Glück war sie schnell fertig. Ich versuchte ein wenig zu lächeln und murmelte leise "Danke...." Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und strich mir sanft übers Haar. Sie brauchte nichts sagen. Ihre Bewegung war ersichtlich genug gewesen. Ich lehnte mich wieder zurück und sah weiter Fern.

Im laufe des Nachmittags fing meine Mutter an aufzuräumen. Das tat sie immer wenn sie wütend, angespannt oder aufgeregt war. Um Anna konnte sie sich grad nicht kümmern da die im Kindergarten war. Ich kümmerte mich nicht weiter drum, sondern sah wie schon die ganze Zeit auch weiter auf den Fernseher, hörte aber nicht wirklich hin. Zwar würde ich ihr sonst immer helfen, doch war ich einfach grad nicht in der Verfassung dafür.
"KYYYYYLEEE!! " Aufgeregt rannte meine Mutter ins Wohnzimmer. Ich sah auf und sah ihr Glückliches Gesicht. Ich verstand das nicht. Wieso konnte sie glücklich sein.? Mitch war weg...! Mit einem Satz ließ sie sich zu mir aufs Sofa fallen und grinste mich an. Verständnislos sah ich sie an. "Kyle.... Ich hab eine Visitenkarte von einem Heim gefunden...! " erklärte freudig. Ich blinzelte ein paar mal. "Sie ist von einem HEIM! Verstehst du denn nicht? Mitch könnte sie für dich dagelassen haben " rief sie. Es dauerte ein wenig dann weiteten sich meine Augen und ich sprang auf. "Komm los! Wir müssen da hin " schrie ich. Sie stockte kurz, dann hielt sie mich am Arm fest und schüttelte den Kopf. "Nein... Du kannst morgen hinfahren. Bis zu diesem Heim Dauer es knapp drei Stunden. Es ist jetzt 19.00 uhr. Du wirst da jetzt nicht hinfahren " meinte sie bedauernd. Ich holte kurz tief Luft um zu protestieren, ließ es dann doch sein. Sie hatte recht. Fest nahm ich sie in dem Arm und mich durchströmte zum ersten Mal an diesem Tag wieder Freude. "Morgen.... " flüsterte ich. "Morgen seh ich ihn wieder " Sie nickte und gab mir einen Kuss auf den Kopf. Ich lößte mich von ihr und sah sie fragend an. "Weckst du mich morgen? Denn ich geh jetzt schlafen " Sie nickte. "Klar... Geh nur. " Schnell lief ich ins Zimmer und legte mich hin.

Bis ans Ende (Scömiché Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt