Kapitel 30

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Mitch's POV

Mit lautem Sirenen geheule kamen wir nach einer schier unendlichen Unendlichen Zeit an.
Die Sanitäter waren sichtlich angespannt.
Der Wagen kam zum stehen und sie hieften Kyle mit einem Ruck raus. Hannah folgten Ihnen sofort.
Auch ich wollte das,  konnte wegen meinen zitternden Beinen jedoch nicht. Hilflos sah ich zu wie Kyle immer weiter von mir weggebracht wurde und versuchte Ihnen zu folgen. Erschrocken zuckte ich zusammen als sich ein Arm um meine Hüfte schlang.
Ich sah zur Seite und blickte in Tamus  beruhigende Augen.
"Ich helfe dir... " murmelte er.
In stummer Einstimmung legte ich ihm meinen Arm über die Schulter und ließ mich vorsichtig von ihm aus dem Krankenwagen rüber ins Krankenhaus stützen.

Tamu brachte mich in einen kleinen weißen Raum mit einem Fernseher, einer Couch und Decken und Kissen.
Vorsichtig ließ ich darauf niedersinken. Unschlüssig stand der braunhaarige da und sah mich an.
Dann seufzte er.
"Ich komme gleich..." Versprach er mir und verschwand.

Als Tamu wenig später wieder kam,  saß ich noch genauso da wie er mich zurück gelassen hatte.
Seufzend nahm er sich eine der Decken die auf dem Stuhl neben der Couch lagen, faltete sie auseinander und schlang sie um mich. Dann setzte er sich neben mich.

Eine Weile lang musterte er mich stumm, dann fuhr er sich durchs zottelige kastanienbraune Haar.
"Du heißt Mitch oder? " versuchte er sich an einer Konversation.  Ich nickte jedoch nur stumm. Wieder war Stille.
"Er war sicher ein sehr guter Freund von dir " stellte er fest. Etwas krampfte sich in mir zusammen.
"Ist...Nicht war... Und er ist mein fester Freund" krächtzte ich, Es war komisch plötzlich wieder zu sprechen.  Das ganze Weinen hatte meinen Hals total ausgetrocknet. Ich blickte ihm zum ersten mal ins Gesicht und suchte nach irgendwelcher Überraschung hinsichtlich meines Outings,  doch da war nichts.

Plötzlich erklang ein brummen. Tamu zog ein kleines Gerät aus seiner Hosentasche. Sein Blick wurde ernst und er runzelte die Stirn während er darauf sah. Er stand auf und blieb vor mir stehen. Vorsichtig legte er mir eine Hand auf die Schulter.
"Mitch. Ich werde dir nicht versprechen können das wir deinen Freund retten, aber ich verspreche dir das wir alles in unserer macht stehende tun werden um ihn zu retten" versprach er mir, lächelte mich ehrlich an und versuchte meinen Blick einzufangen, doch ich senkte nur still den Kopf und starrte wieder zu Boden.

Wenig später hörte man die Tür klappen und ich war alleine

Meine Tränen waren inzwischen versiegt,  ich saß einfach nur da, starrte auf den Boden und versuchte das erlebte nicht wieder hochkochen zu lassen.

Wieder ging die Tür auf. Ich musste nicht hochsehen um zu wissen das es Hannah war. Kurz strich sie mir übers Haar und ließ sich dann  mit ihrer kleinen Tochter in den Sessel mir gegenüber sinken.
Unruhig klopfte sie mit dem Fuß immer wieder auf den Boden.

"Kyle wird grade Operiert... " sagte sie leise. Ich schluckte.  Ich wollte das alles nicht hören... Es machte mir furchtbare Angst.
Ich hörte wie Anna von dem Schoß ihrer Mutter rutschte und zu mir rüber tippelte. Sanft aber bestimmt nahm sie meine aufgestützten Arme von meinem Schoß und kletterte selbst drauf.
Eng kuschelte sie sich an mich und schlang ihre kleinen Arme um mich.
Auch sie sagte nichts und zeigte keinerlei Regung. Doch ihre Nähe tat mir unglaublich gut.
Vorsichtig legte ich auch meine Arme um sie.

Hannah wurde unterdessen immer nervöser, während wir einfach nur vor uns hinstarrten und hofften das alles bald vorbei sein würde.  Zitternd knetete sie ihre Hände und stand auch immer mal wieder auf um aus dem Fenster zu sehen. Doch nach kurzer Zeit setzte sie sich immer wieder mit einem Seufzer in den Sessel.

Ab und zu ließ sich ein Arzt sehen und gab uns über den Zustand Kyle's Operation Infos. Doch genaueres bekamen wir nie zu hören.

Später verließ Hannah das Zimmer um eine zu rauchen und kam mit einem Kaffee und zwei Kakao wieder zurück, die sie uns gab. Still tranken wir. Es war nur das unnachgiebige Pusten zu hören,  da die Getränke einfach nicht kälter wurden.

Nach Stunden, es war schon weit in die Nacht rein, klopfte es an unserer Tür und sie öffnete sich.
Ein älterer Man mit Silbergrauen Haaren und einer kleinen Brille, den wir bis jetzt noch nicht gesehen hatten stand in der Tür und lächelte uns an.
Dieses lächeln...
Es war undefinierbar für mich. Ich konnte nicht abschätzen was für eine Nachricht er uns gleich überbringen würde. Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran das ich so müde war. Doch ich war hellwach als er sagte das wir jetzt zu Kyle dürften.
Anna war inzwischen eingeschlafen,  also nahm ich sie auf den Arm und dann folgten wir dem Mann.
Wir blieben vor einer weißen Tür stehen.
"Okay... Ich werde mit reinkommen.. Sie werden sicherlich viele Fragen haben" meinte der Arzt. Zitternd sah ich auf die Tür. Ich hoffte auf das beste.

Bis ans Ende (Scömiché Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt