Kapitel 28

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Mitch's POV

Der Wagen kam mit einem ekelhaften gequitsche zum stehen.
Ich erwachte aus meiner Starre und rannte zu Kyle der auf dem Boden lag.

Schnell ließ ich mich an seiner Seite niederfallen. Er sah fürchterlich aus. Der Wagen hatte ihn voll erwischt.
Seine Klamotten waren zerrissen und Blutgetränkt. Auf seiner Stirn prangte eine große Wunde aus der ununterbrochen Blut lief. Seine Augen waren geschlossen.
Vorsichtig umfasste ich sein Gesicht mit den Händen.

"Kyle..." flüsterte ich ich ängstlich.
Seine Lieder zuckten kurz und gingen dann schwer nach oben. Durch seine halb offenen Augen sah er mich nun müde an.
"Hey Mitchy... " röchelte er und ich merkte wie er versuchte zu lächeln.
Ich riss die Augen auf.
"Hör auf zu reden! E-es kommt gleich s-sicher jemand und ruft den Krankenwagen! Das einzige was du tun müsst ist wach bleiben! " sagte ich und versuchte ruhig zu bleiben.

"Wo ist Anna? " Er ignorierte was ich eben gesagt hab.
Ich sah auf.
Erst jetzt bemerkte ich das kleine Mädchen das immernoch da stand wo sie stand, bevor der Unfall passierte.
Bleich und mit weit aufgerissenen Augen stand sie da und sah auf ihren verunglückten Bruder herunter.
Das Blut war auch auf ihr Kleid und ihr Gesicht gespritzt.

"Anna... Hey.... Anna.. " sagte ich und streckte die Hand nach ihr aus.
Doch sie reagierte nicht. Sie stand einfach nur mit weit aufgerissenen Augen da und starrte auf ihren Bruder. Nein... Eher durch ihn hindurch...
Sie machte mir Angst.

"Hallo? Oh mein Gott! E-es tut mir so leid! I-ich habe ihn nicht gesehen und...-" Es war die Fahrerin. Ich unterbrach sie.
"Verdammt nochmal! Stehen sie da nicht so rum und machen nichts. Nehmen Sie die kleine und rufen Sie den Krankenwagen! Ich will das er hier lebend rauskommt! "
Fauchte ich sie wütend an.

Sie nickte heftig, nahm Anne auf den Arm und verschwand.

Wieder wendete ich mich Kyle zu.Er blickte die ganze Zeit nur auf mich,
sagte aber nichts. Er sah mich einfach nur an. Zitternd fuhr ich ihm durchs blutgetränkte Haar.
"Alles wird wieder gut....Du schaffst das... Wir schaffen das... Alles wird gut... Jaa wird es.. Alles wird wieder gut..." flüsterte ich monoton. Ich wusste nicht zu wem von uns beiden ich es sagte. Wahrscheinlich für uns beide.

Als sich eine Zeit lang nichts tat, sah ich mich um. Wo war nur seine Mutter? Es musste doch jemand kommen und uns helfen! Doch es kam niemand.

Als ich wieder auf Kyle hinunter sah, lächelte er mich an.
"Du bist so wunderschön! " hauchte er.
Ich schluckte und nahm seine Hand.
"Du doch auch mein Schatz... "
Blut lief aus seinen Mundwinkeln als die zuckten.
"Wenigstens sterbe ich schön! "
Ich schluckte.
"Du stirbst doch nicht! Es wird alles wieder gut ! Du wirst schon sehen! Gleich kommt der Krankenwagen und nimmt uns mit... Und im nullkomanix bist du wieder draußen! " versuchte ich ihm gut zureden.
Dran glauben tat ich selber nicht.
Aber er MUSSTE es einfach schaffen.

Kyle's Augen blitzten und er hob unter größter Anstrengung seinen Arm um ihn mir ans Kinn zu legen.
"Kyle lass das... Das ist zu anstrengend! " meinte und wollte seine Hand wegnehmen, doch er behielt sie eisern da.

Vorsichtig strich er mir mit dem Daumen übers Kinn.
Trotz all dem blitzen seine Augen gerade unglaublich glücklich. So als ob all der Schmerz den er grade spüren musste gar nicht da wäre.

"Ich liebe dich Mitchy... So sehr das ich es nicht in Worte fassen kann... Und das würde ich gerne! Aber ich kann es nicht und das macht mich fertig! Aber ich kann dir das sagen... Ich wollte Alles von dir und mit dir. Es wäre so schön gewesen mit dir zusammen die Zukunft zu erleben. Eine gemeinsame Zukunft zu haben!
Irgendwann zu heiraten und unsere süßen Kinder im Garten spielen zu sehen! Das alles wollte ich und es tut unglaublich weh es nicht zu können. Doch bitte.. Tue wenigstens das... Bitte, bitte denk an mich solange du kannst! Vergiss mich nicht! Und werde glücklich! " flüsterte er und zog mich zu einem Kuss runter.
Ich merkte gar nicht wie die Tränen mir runter liefen und unsere beide Gesichter benetzten.

Erschöpft von der Rede und dem Kuss ließ Kyle mich los. Immernoch lächelnd sah er mich an. Dann schloss er die Augen und das lächeln verschwand.
"A-aber... Kyle.. Das werden wir... Du wirst schon sehen. W-wie werden all das machen! G-gleich wird jemand kommen... Versprochen... Kyle wach auf... Gleich wird jemand kommen und uns helfen! "
Ich rüttelte an seinem Arm.
"Kyle.... Wach auf... Los... Kyle es wird jemand kommen! Wach auf!" Doch es passierte nichts.
"SCHEIßE JETZT HELFT UNS DOCH! " schrie ich und mein Schrei hallte durch die Nacht.

Ich sah wieder zu Kyle runter. Mein ganzer Körper zitterte wie verrückt.
Tränen liefen mir wie in strömen übers Gesicht.
"Kyle.... Ich liebe dich doch! Du darfst jetzt nicht sterben! Du kannst mich nicht alleine lassen. Wir schaffen das! Du musst wach bleiben! Hörst du? Du musst... Wach bleiben! I-ich liebe dich doch...." stotterte ich panisch. Ich schlug auf den Boden neben mir und schrie vor Wut auf.
Weinend legte ich mich neben Kyle und kuschelte mich weinend an seine unverletzte Seite an der Brust. Dort vergrub ich meinen Kopf.
"Ich liebe dich doch... " schluchzte ich.

Bis ans Ende (Scömiché Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt