Kapitel 16

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Kyle's POV

Mit Mitch in den Armen wachte ich am nächsten Morgen auf. Lächelnd sah auf ihn herunter, wurde aber schlagartig Ernst als ich sein geschundenes Gesicht erblickte. Er tat mir so leid. Mitch hatte so eine kranke Familie. Vom eigenen Bruder verraten und von den Eltern gehasst und ausgestoßen. Ich wollte nicht darüber nachdenken wie es weiter geht. Bald würde er ins Heim kommen. Aber in der Zeit davor wird er auf jedenfall erstmal bei uns wohnen. Doch danach? Alleine lassen werde ich ihn auf jedenfall nicht. Allein lassen würde ich ihn aufjedenfall nicht. Selbst wenn er dann weiter weg wohnen würde, werde ich ihn so oft wie möglich bei ihm sein.

Vorsichtig lößte ich mich aus Mitch's griff und stand auf.  Ich stank. Also lief ich ins Bad. Schnell sprang ich unter die Dusche. Ich genoss das kühle Wasser auf meiner Haut. Grundsätzlich duschte ich kalt,  nur an manchmal Abends,  wenn mir danach war,  auch mal warm.
Erfrischt stieg ich aus der Dusche und trocknete mich ab. Dann band ich mir das Handtuch um die Hüfte und lief wieder ins Schlafzimmer.  Leise, um Mitch nicht zu wecken,  öffnete ich meinen Schrank.  Ich streckte mich um mir meine Boxershorts rauszuholen. "Ein schöner Anblick am Morgen macht auch hoffentlich einen guten Tag oder? " erklang es heiser hinter mir. Mit der Boxer in der Hand, drehte ich mich grinsend zu Mitch,  der nun aufgerichtet im Bett saß. "Ich hoffe es! " lachte ich,  lief zu ihm und küsste ihn sanft auf die Wange. "Gut geschlafen? " fragte ich und setzte mich zu ihm. Mitch lächelte leicht. "So gut wie noch nie " meinte er. Doch ich sah ihm an das dies nicht stimmte. "Wie gehts deinem Gesicht und deinem Brustkorb? " Er legte den Kopf leicht schief. "Es geht, aber deine Mutter hatte recht... Mein Gesicht tut wirklich nicht mehr so weh " erklärte er. Ich nickte. "Das ist schön " lächelte ich.  Eine Weile lang war es leise. "Du solltest dir vielleicht was anziehen gehen " murmelte er. Ich sah an mir runter. Ich war immer nur noch im Handtuch. Spöttisch sah ich zu ihm und strich vorsichtig über sein Kinn. "Willst du das wirklich? Ich meine ich kann das auch gerne noch weiter runter ziehen! " schlug ich vor und fimmelte an dem Handtuch rum. Mitch riss die Augen auf und starrte auf meine Handy. "Ich glaub das wäre keine so gute Idee... " flüsterte er. Ich grinste noch mehr und stand aber auf. "Wenn du meinst... Du verpasst was " grinste ich. Mit hochroten Wangen sah Mitch auf die Bettdecke runter.

Fertig angezogen kam ich wieder zu ihm. "Kommst du? Mama hat schon alles gedeckt " Er nickte lächelnd und versuchte auf zu stehen. Schnell eilte ich zu ihm und half ihm hoch. Dann stützte ich ihn unterm Arm und wir liefen so ins Wohnzimmer.

"Guten Morgen Mitch " lächelte meine Mutter uns zu. Vorsichtig ließ er sich auf den Stuhl sinken und lächelte ebenfalls.  "Guten Morgen " Ich setzte mich auch und reichte ihm ein Brötchen. Dankend nahm er es an und beschmierte es. Leise fingen wir an zu Essen an. Dann sah meine Mutter zu Mitch. "Wie gehts dir? " fragte sie.  Mitch schluckte den bissen den er im Mund hatte runter und nickte. "Viel besser! Danke nochmal Hannah " Sie nickte. "Bitte,  es ist doch alles okay! " Dann sah sie zwischen ihm und mir her. "Und was macht ihr zwei heute so? " fragte sie. Ich zuckte mit den Schultern und sah zu Mitch der genauso fragend drein guckte. Ich legte den Kopf schief. "Ich denk mal das wir nur rumchillen " Mitch nickte zustimmend und schluckte den letzten bissen runter. "Na dann viel Spaß " lachte sie, stand auf und brachte die Teller raus.
Ich half Mitch dabei wieder ins Schlafzimmer zu kommen und lief dann zurück zu meiner Mutter. Sie nickte mir zu. "Ich wollte eh noch mal mit dir Sprechen Kyle " lächelte sie und lehnte sich an die Küchentheke. Ich stellte mich ihr gegenüber.  "Wie wird das jetzt laufen mit Mitch? " fragte sie sanft. Ich guckte sie traurig an. "Ich weiß es nicht... Er tut mir so leid " Mir stiegen die Tränen in die Augen und ich schluckte. Eine nach der anderen Träne rollte mir über die Wange. Verständnisvoll sah Mama mich an. "Er hat kein wirklich gutes Leben.. Aber er wird wahrscheinlich bald vom Jugendamt abgeholt werden.  Aber ich bin dafür das wir ihn solange erstmal bei uns behalten " schlug sie vor. Ich fing glücklich an zu grinsen. "Das selbe hatte ich auch schon gedacht!" Ich nahm sie in den Arm. Vorsichtig strich sie mir übers Haar. "Er ist dir sehr wichtig oder? " Ich schniefte. "Jaa sehr! " Sie drückte mich ein Stück weit weg und küsste mich auf die Stirn. "Ich bin sehr stolz auf dich Kyle.. " lächelte sie. Dankbar sah ich sie an und drückte sie eng an mich. "Ich hab dich lieb..! " murmelte ich. "Ich dich auch.."

Bis ans Ende (Scömiché Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt