Kapitel 9

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Mitch's POV

Immer wieder musste ich mich zwei Tage später in der Schule zusammen reißen, um aufzupassen. Meine Gedanken drifteten immer wieder zurück ans Wochenende. Breit grinsend sah ich auf meine Finger runter. Ich hätte nie in meinem Leben daran gedacht, das es mal soweit kommen könnte. Erschrocken schrack ich zusammen, als ein räuspern direkt über mir erklang. Aus großen Augen sah ich nach oben zu meiner Lehrerin. Aus einer Mischung von verärgerung und besorgtheit sah sie mich an. "Mr.Grassi? Ist alles okay? Oder sind sie nicht weiter gewillt dem Unterricht zu folgen? " fragte sie mit ihrer viel zu hohen Stimme. Entschuldigend sah ich zu ihr und erklärte ihr bereitwillig dem Geschichtsunterricht nun wieder die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.

Als die quälenden darauf folgenden 45 Minuten endlich vorbei waren und ich grade aufstehen und rausgehen wollte, kam Alex in die Klasse und bedeutete mir sitzen zu bleiben. Ich nickte und setzte mich wieder hin. Gelangweilt beobachtete ich Alex dabei, wie er ein paar Leute aus meinem jetzigen Kurs abklatschte und dann zu mir kam. Wie ich gesagt hatte. Alex ist beliebt, ganz im Gegensatz zu mir.
Nun saß mein Bruder vor mir und musterte mich lächelnd. "Hey! " meinte er. Verwirrt sah ich ihn an. "Hey....?" Alex seufzte und rückte näher an mich ran. "Papa hat gesagt das Kyle gestern da war.. Als ein Freund meinte er..." etwas argwöhnisch sah er mich an. "Läuft da was? " Für einen Moment blieb mein Herz stehen und ich sah ihn erschrocken an. Hatte er etwa etwas gesehen? Kyle hatte meine Unsicherheit wohl bemerkt und zog eine Augenbraue hoch. "Pass auf was du machst Mitch.." meinte er und lächelte mich an. Dann stützte er sich auf den Tisch und stand auf. Grade als er aus dem Raum gehen wollte, erschien Kyle's Gesicht. Alex nickte ihm bloß zu und schob sich dann an ihm vorbei nach draußen. Kyle's Blick blieb kurz an meinem hängen, dann lief er weiter. Ich hoffte das es eine Aufforderung dafür war ihm zu folgen, denn das tat ich jetzt auch.
Als ich um die Ecke war, konnte ich ihn nicht mehr entdecken. Verwirrt sah ich mich um, doch wurde gleich darauf in die Jungs-Toillette gezogen. Und schon sah ich in das grinsende Gesicht von Kyle. Auch ich fing an zu lächeln und ging mit ihm in einer der Kabinen.

Kyle stützte beide Arme neben meinem Kopf ab und sah mich einfach nur an. "Mitch...? " hauchte er. "Hmmm? " Er biss sich auf die Unterlippe und sah für einen Moment unsicher aus. "Es ist komisch... Früher habe ich wirklich gedacht das ich dich hasse... Doch als ich dann zum ersten Mal mit dir unterwegs war,merkte ich das es anders ist und mein Gefühl schwul zu sein wurde stärker. Und als wir uns gestern geküsst haben.. Ich weiß nicht. Noch nie in meinem Leben hat sich etwas so gut angefühlt. Und ich hätte nie gedacht das ich es selbst nach einem Tag so vermissen könnte " beendete er seinen Satz. Mit großen Augen sah ich h ihn an. War das gerade wirklich wahr was er zu mir gesagt hatte. "Kyle.. " stammelte ich und er lachte leise los. Noch verwirrter als vorher sah ich ihn nun an. Doch er nickte nur grinsend in Richtung Toilette. "Es ist nicht unbedingt der schönste Ort um romantische Sachen zu sagen " kicherte er. Jetzt musste auch ich lachen. Er hatte Recht. Als wir uns beruhigt hatten, sah ich ihn schmunzelnd an und legte dann sanft meine Arme um seinen Nacken. "Ich habe es mindestens genauso doll vermisst wie du! " murmelte ich. Kyle beugte sich zu mir runter und legte seine Lippen auf meine. In einem vorsichtigen Kuss spielten unsere Lippen miteinander.
Während des Kusses wanderten meine Arme zu seinem Bauch und ich schlang meine Arme um seine Hüfte. Vorsichtig lößten wir uns und standen Stirn an Stirn gelehnt da. Lächelnd schloss ich meine Augen und genoss die Körpernähe die ich mir schon solange herbei gesehnt hatte.

Genervt seufzte ich als die Glocke läutete. Ich sah zu ihm auf. "Komm, lass uns zu unserem Kurs gehen " Kyle seufzte auch und schmiegte seine Wange an meine. "Ich will aber nicht... " schüchtern sah er mich an und diesmal ich lachen. Es ist irgendwie befreiend zu sehen, wie unbeholfen er in dem ganzen war. Ich selber hatte schon eine kurze Beziehung mit einem Jungen gehabt. Kurz küsste ich ihn auf die Wange und zog ihn dann aus der Toilette. "Wir müssen " seufzte ich.

Vor unserem Kursraum ließ mich Kyle zuerst in den Raum gehen. Er selbst würde in fünf Minuten nach kommen. So würde unsere Beziehung nicht auffallen, denn das wollen wir verhindern.
Zum Glück kam ich noch pünktlich rein und setzte mich nach hinten auf meinen Platz. Wir hatten jetzt Mathe mit Mr.Lisbon. Ein knuffiger alter Lehrer, der einem gut Dinge beibringen konnte. Selbst unsere Badboys hörten ihm aufmerksam zu.
Kaum hatte der Unterricht begonnen, klopfte es an der Tür. Mr.Lisbon ging zur Tür und öffnete sie. Ein kleines lächeln schlich sich auf seine Lippen als er Kyle sah. "Blake... So nennt ihr Badboys euch doch, beim Nachnamen oder? Hast du irgendwas zu sagen? " freundlich sah er auf ihn. Ein verlegenes Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht. "Ja Mr.... Beim Nachnamen! Es tut mir leid das ich zu spät komme " Er sah zu Boden. Doch Mr.Lisbon klapste ihm nur aufmunternd auf die Schulter. "Kein Problem... Sieh zu das es nur nicht nochmal vorkommt " Mit den Worten schickt er Kyle auf seinen Platz. Dann fing der Unterricht an.

Bis ans Ende (Scömiché Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt