Kapitel 33

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Hört Bitte das Lied dazu ❤

Mitch's POV

Ein lautes durchgängiges piepen durchhallte den Raum.
Neben mir standen Hannah und ihre Tochter die bitterlich weinten.
Auch ich wollte weinen. Doch ich konnte es nicht.
Es war als ob mir jemand die Hand auf den Mund legte und fest zu drückte. Meine Lungen arbeiteten, doch es war als ob mir jemand die Luft zum atmen genommen hatte.

Ich konnte nicht mehr weinen. Ich fühlte nichts, außer unendliche Trauer. Doch es kamen keine Tränen.
Stattdessen stand ich heftig geschüttelt vom Zittern da und starrte auf das Bett vor mir.

Kyle...
Er war Tod.
Der Junge der mir mehr als mein Leben bedeutete war Tod.
Er hatte mir die Kraft gegeben um weiter zu machen. Und er war nicht mehr da. Wie sollte ich- wie konnte ich nur ohne ihn weiter machen.

Alles in mir schien sich zu zerreißen. Mein Herz schmerzte wie noch nie. Alles tat weh und ich konnte mich vor zittern kaum auf den Beinen halten.

Er lag da in seinem Bett als ob nichts gewesen wäre. Ganz ruhig und seelig, ja fast schon glücklich sieht er aus. So als ob er jeden Moment die Decke zurück schmeißen , aufspringen und mich in den Arm nehmen und mir zu flüstern würde das alles nur ein Spaß war.

Eng schlang ich die Arme um meinen Oberkörper und versuchte mit Alles Kraft mein zittern zu unterdrücken, doch erreichte eher das Gegenteil. Ich kniff die Augen zusammen.

Flashback

Mit frisch geputzten Zähnen und einem Kaffee in der Hand kam ich am Morgen wieder ins Krankenhauszimmer. Hannah holte sich gerade mit Anna in irgendeinem Supermarkt etwas zu essen, da sie nicht wirklich Lust auf das Krankenhausessen hatten. Sie hatten mir gefragt ob ich auch etwas wolle, doch ich schlug aus. Mir war der Hunger vergangen. Also blieb ich in dem Zimmer bei Kyle.

Sanft fuhr ich seine Gesichtskonturen nach. Normalerweise würden jetzt seine Mundwinkel zucken, er würde mich sanft am Nacken runter zu sich ziehen und kurz bevor er mich küssen würde, ich liebe dich flüstern. Wie in Trance ging ich dieser Vorstellung nach. Meine Hand streifte meinen Nacken und ich verlor mich in diesem Gedanken. Ich schloss die Augen, als ich mir die Situation so echt wie möglich vorstellte und Gänsehaut überzog mich. Meine Finger wanderten weiter runter zu meinem Kinn, ich legte meinen Kopf in den Nacken und genoss es. Einen wundervollen Moment lang ließ ich meine Hand Hand dort weilen, dann ließ ich sie zu meiner Wange gleiten. Wie von seinen Händen geleitet bewegte ich meinen Kopf runter. Kurz vor seinen Lippen machte ich halt, legte all meine Vorstellungskraft in den jetzigen Moment und legte meine Lippen auf seine. Ich stellte mir vor wie er vorsichtig seine Lippen bewegen würde und ich darauf mit der selben Vorsicht antworten würde. Ich stellte mir vor das dieser Kuss so voller Liebe und Zärtlichkeit war, das ich davon immer nähren könnte.

Ich nahm meine Lippen von den seinen und legte meine Stirn an seine. Meine Augen geschlossen und dicht an ihn gelehnt lagen wir nun da. Doch die Wirklichkeit holte mich wieder ein. Ich spürte wieder die jetzige ungewohnte Kälte seiner Haut. Ich wusste es gab wenig Chancen das er wieder aufwachen würde. Dieser Gedanke ließ mich aufschluchtzen. Aber ich weigerte mich der Vorstellung zu entziehen das dort keine Kabel an seinem Körper waren, das dass gleichmäßige piepen der Maschine neben uns nicht den Raum erfüllte und das er nicht wach war. Ich wollte grade traurig sein in einer heilen Welt. Ich ließ die vergangenen Erlebnisse nochmals in meinem Kopf passieren. Laut schluchzte ich auf und die Tränen fingen an zu laufen an. Immer heftiger wurden die Tränen und mein Körper bebte stark. Ich krallte meine Finger in sein Haar und zog leicht dran, während mein Schluchzen den Raum erfüllte. Ich vermisste ihn. Ich brauchte ihn. Doch ich wusste, ich musste anfangen mich an den Gedanken zu gewöhnen das er bald nicht mehr bei mir sein könnte. Ich wollte nicht, doch mir war klar das seine Chancen nicht so gut standen.

Bis ans Ende (Scömiché Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt