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The Truth in your Eyes

Kapitel 23

Jimin

*

Ich wurde wach durch Schmerz. Meine Beine taten weh. Verwirrt, warum öffnete ich meine Augen und blickte in das Gesicht von Yoongi. 

Mein Kopf hob ich langsam und sah mich um, ehe mein Blick zurück zu ihm kehrte. Er hatte seine Augen noch immer geschlossen und meine Erinnerung kam zurück. Ich wollte freiwillig zu Yoongi. Ich bin freiwillig zu ihm gegangen, um zu sehen, wie es ihm geht. 

Er lag noch immer in derselben Position wie ich ihn heute Nacht zuletzt gesehen hatte. Meine Hand hielt seine immer noch fest und mit einem kleinen Unterschied. Yoongi hielt meine ebenfalls fest. 

Mein Herz klopfte bei der Erkenntnis verräterisch schnell. Das tat es schon immer, wenn mich Yoongi berührte oder mit seinen schönen Augen ansah. 

Jimin, reiß dich zusammen! 

Ich schüttelte meinen Kopf. Ich muss bei klarem Verstand bleiben. Durfte mich nicht einnehmen lassen. Doch mein Herz spielte verrückt. 

Der Abend hatte mir gestern ein klein wenig die Augen geöffnet. Die Familie Min wurde trügerisch hintergangen und ich selbst war das größte Opfer, das mehr gelitten hatte, als alle anderen. 

Dürfte ich Ihnen da noch sauer sein? Sie konnten nichts dafür… und doch hatten sie mich für schuldig befunden. Tat man das einem Menschen an den man liebte? Der, der die bessere Hälfte des anderen war?

Nein… 

Ich wusste eines mit Sicherheit. Wäre Yoongi damals in meiner Situation gewesen. Ich hätte den Beweisen keinesfalls geglaubt, denn ich vertraute Yoongi. Wenn man einen Menschen bedingungslos liebt und das tat ich bei Yoongi, wäre ich für ihn eingestanden. Ich hätte ihn verteidigt. 

Halmoeni sagte schon damals, dass ich viel zu gutmütig für die Welt wäre. Ich würde nur das Beste und Schönste im Leben sehen und allen nur das Gute wünschen. 

Ich blickte wieder zur Hand und stützte mich mit meiner freien Hand etwas auf, um meine Beine anders zu richten. Ich saß ja auch nicht gerade bequem. 

Ich löste ganz vorsichtig meine Hand von Yoongi. Kaum war sie weg, bewegte er sich und ich hielt die Luft an. 

Bitte nicht aufwachen.

Yoongi schlief weiter. Erleichtert atmete ich aus. Ich stand langsam und vorsichtig auf. Verdammt taten mir meine Beine weh. Mit leicht verzogenem Gesicht schlich ich mich raus und hoffte, Yoongi nicht zu wecken. Als ich an der Tür ankam, hörte ich, wie sich Yoongi bewegte. 

Verschreckt hielt ich wieder die Luft an und sah zu ihm. Er hatte sich zur Seite gedreht und schlief weiter. 

Ich drehte mich wieder zur Tür und öffnete sie leise, trat hinaus und schloss sie, dann atmete ich auf. 

"Das war knapp.", murmelte ich leise und schritt durch die Suit und zur Tür. Draußen auf dem Gang herrschte zu meinem Glück noch Stille. Schnell rannte ich in mein Zimmer und ging zu meinem Bett.

Noch völlig verwirrt von meinen Gedanken legte ich mich einfach ins Bett und deckte mich zu. Wie spät war es eigentlich? Ich hob meinen Kopf und sah mich um. Die Uhr zeigte halb 7 in der Früh. 

Gott, das war viel zu zeitig. Ich kuschelte mich tiefer in die Decke und drehte mich zur Seite. Zog meine Beine an. 

Meine Gedanken wandern wieder zu Yoongi. Ich wusste einfach nicht, wie ich ihm gegenüber treten sollte. 

The Truth in your Eyes ||•Yoonmin•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt