The Truth in your Eyes
Kapitel 9
Jimin
*
Man konnte das ticken der großen Uhr an der Wand hören. Sie war edel und doch schlicht. Passte hervorragend in diesem Café.
Das ticken machte einen nervös. Obwohl ich keinen Grund hatte nervös zu sein. Selbst die Menschen auf der Straße hörte man kaum oder die Autos.
Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Ich musste neutral bleiben, versuchen klar zu sehen und die perfekte Entscheidung für mich zu treffen.
Jin hatte sich beruhigt und saß an die Fensterscheibe gelehnt da, denn vor der großen Fensterscheibe waren Bänke mit Kissen ausgelegt, sodass man mit dem Rücken zur Scheibe saß, aber die Sonne auf den Rücken schien. Einen von hinten wärmte, es war angenehm. Die grünen Pflanzen die überall standen, gaben dem Raum eine gemütliche Atmosphäre.
Jin hielt seine Tasse in den Händen und blickte auf diese, bemerkte immer wieder seine Blicke auf mir. Die Serviette, die er dazu bekam diente als Taschentuch. Sie war zerknüllt und fest in seiner Hand, nur ab und an hörte ich es leise von ihm schniefen.
Meine Tränen waren ebenfalls getrocknet. Ich habe zwar ein paar vergossen, jedoch nicht so viel wie Jin. Ich hatte so viel geweint die letzten Monate. Ich glaubte nicht mehr daran je wieder so viel weinen zu können, irgendwann hat man keine Kraft mehr, über Dinge zu weinen, die keinen Sinn ergaben.
"Ji...Jimin?", hauchte Jin nachdem weitere Minuten vergingen in dem keiner Sprach. Gäste waren bisher nicht gekommen.
Ich blickte leicht zu ihm, sah mich wieder an und so als hätte man einen Wasserhahn geöffnet, tropfen wieder vereinzelte Tränen aus seinen Augen."Kannst du mir verzeihen? Uns?", hauchte er und das ticken der Uhr war am Ende so laut, das ich dachte sie hinge neben mir.
Starr blickte ich zu ihm, bewegte mich nicht. Verzeihen? Ihm? Ihnen? Für all das was passiert ist und was sie mir angetan haben? Durch ihnen, durch ihr nicht Vertrauen. Durch einen Teil ihrer Familie, war ich in diesem Schlamassel erst hineingekommen. Man hat meinen Namen befleckt.
"Ich weiß das kommt Spät. Aber wir waren so geblendet. Haben nicht bedacht, dass die Beweise gefälscht sein könnten. Wir...Yoongi hat mit dem Polizisten gesprochen, der auch den Fall betreut hatte, sie haben im geheimen alles wieder aufgenommen. Wir wollen die Wahrheit herausfinden.", sprach Jin ruhig und doch stockend aus.
Sie wollten den Fall erneut aufrollen? Wollten sie mich erneut befragen? Musste ich da zu den Min's? Der Gedanke daran schnürt mir die Kehle zu ich wollte nicht in das Haus, in dem man mich festnahm und weg schaffte, als wäre ich ein Tier.
Und doch wollte ich die Wahrheit wissen. Wollte wissen wer mir das antat, ein Gedanke hatte ich schon, Junseok!
Jin war still und in mir tobten viele Gedanken. Konnte ich ihm oder ihnen verzeihen? Vielleicht! Irgendwann! Nicht heute, nicht Morgen und auch nicht übermorgen. Dazu waren die Narben zu tief.
"Vielleicht...", sprach ich leise. Jin sah mich an.
Fest sah ich zu ihm.
"Eines Tages kann ich es vielleicht tun, dir verzeihen oder den anderen. Aber nicht heute, oder Morgen, oder die Tage darauf. Zu sehr habe gelitten! Und dies ist nicht mit dem euren Leid zu vergleichen, denn es gab mehrere Dinge die sich unterscheiden. Ihr hattet einen Dach über den Kopf. Ihr hattet etwas zu Essen. Ihr hattet warme Kleidung. Ihr hattet Wasser um euch zu reinigen. Ihr hattet keine Verletzungen. Ihr hattet Geld. Ich hatte nichts!", sprach ich jeden Satz fest aus.Jin sah mich stumm an. Nur das glitzern seiner verweinten Augen zeigten mir, das er zuhörte und je mehr ich sprach umso mehr füllten sie sich wieder einmal mit Tränen.
"... tut mir Leid!", whisperte er und nahm ein Schluck seines Getränkes. Ich durfte mich nicht von Gefühlen leiten lassen. Ich musste sachlich bleiben. Das wichtigste war einen Job zu finden.
Während ich mich kurz umsah, verfestigte sich mein Vorhaben.Ich würde anfragen, ob ich hier Arbeiten könnte. Warum nicht bei jemanden den ich kannte, er war ein guter Chef. Das hatte ich schon damals öfters mitbekommen. Jin bezahlte seine Mitarbeiter gut und dies wäre mir eine gute Hilfe, allein für Yugyeom und BamBam.
Ich räusperte mich.
"Ich habe vorhin ein Gespräch mitbekommen. Als der junge Mann neben Felix etwas sagte, das ihr noch eine helfende Hand sucht. Ich brauche einen Job.", sprach ich aus und blickte zu Jin."Wenn euch meine Hände genügen, würde ich gern arbeiten. Wie du weißt kenne ich mich mit Cafés gut aus.", fügte ich etwas leiser hinzu.
Woanders würde es schwieriger sein, einen Job zu finden.
"Du kannst gern hier Arbeiten.", sprach Jin fest aus. Verwundert blickte ich zu ihm.
"Durch unsere Schuld, wirst du Schwierigkeiten haben einen guten Job zu finden. Ich, wir sind es dir schuldig. Ich helfe dir wo ich kann, um dir ein leichteres Leben zu ermöglichen. Wir werden alles in unsere Macht stehen tun um dein Namen wieder rein zu waschen Jimin.", sprach er ernst und fest aus.Doch statt etwas zu sagen, nickte ich nur.
"Wann soll ich anfangen?"
"Komm Morgen wieder. Ich werde einen Arbeitsvertrag vorbereiten und alles in die Wege leiten. Dir alles zeigen und dich den Mitarbeitern vorstellen."
"Ist gut! Nur eine Bitte hätte ich.", sprach ich und blickte zu ihm."Die anderen sollen es nicht wagen mir näher zu kommen, das bei dir war eine Ausnahme! Verbieten kann ich es ihnen nicht, wenn sie hierher kommen möchten. Ich werde sie dann wie jeden anderen Gast auch behandeln."
So wollte ich das durchziehen! Damals im anderen Café von Jin, waren sie oft bei ihm. Ich hoffte, das dies nicht zur Gewohnheit wird.
"Keine Sorge Jimin! Ich werde ihnen erst einmal nichts sagen. Wenn sie hier auftauchen, dann ist das so. Erst dann werde ich ihnen die Sachlage schildern.", sprach Jin un klang aufrichtig. Hatte sich nun völlig beruhigt.
"Gut! Ich würde dann gern zahlen und gehen. Ich komme dann Morgen wieder."
"Das geht aufs Haus, Jimin! Komm Morgen 12 Uhr."Ich nickte und stand auf, verbeugte mich leicht vor Jin und ging. Spürte die blicke auf meinem Rücken.
Als ich draußen war, wehte eine leichte Brise, gierig sog ich die frische Luft ein. Mir ging es gut damit, ich hätte nicht damit gerechnet. Doch wie lange hielt dies an?
War es das richtige? War das der richtige Weg?
*
Copper-Curly
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The Truth in your Eyes ||•Yoonmin•||
Hayran KurguWahrheit liegt im Auge des Betrachters, doch es gibt immer zwei Seiten, die man betrachten sollte. Vertrauen ist das A und O, doch Neid und Manipulation kann das schnell ändern. Park Jimin, in der Blüte seiner Zeit und mit eigener Kraft, hat erfolg...