12

1.2K 67 10
                                    

The Truth in your Eyes

Kapitel 12

Jimin

*

"Jimin? Was? Was machst du hier in Jin's Büro?", fragte er verwirrt nach. Sah zu dem Bild in meiner Hand und dann wieder zu mir. Ich schluckte.

Warum musste ausgerechnet jetzt jemand von ihnen hier sein. Wieso? Warum Hobi?

Ich stellte das Bild was ich noch in der Hand hielt wieder auf Jin's Schreibtisch. Wischte mir die Tränen vom Gesicht. Statt zu antworten wollte ich meine Sachen ergreifen, wurde jedoch durch Jins Stimme unterbrochen.

"Hobi! Entschuldige das du wart-...Jimin! Was machst du denn noch hier? Ich dachte du bist schon längst gegangen.", sprach er erschreckt aus. Blickte etwas unsicher von mir zu Hobi und wieder zurück.

Ich räusperte mich.
"Die anderen brauchten die Hilfe.", kam es leise von mir, drehte mich leicht und griff zu der Tüte.

Ich hörte Jin seufzen.
"Tut mir Leid Jimin! Momentan ist es hier sehr voll. Danke für die Hilfe, die Stunden bekommst du selbstverständlich bezahlt.", kam es von ihm.

Ich nickte nur, sah Jin jedoch nicht an.
"Ich geh dann..."
Ich ließ Jin gar keine Zeit mehr etwas zu sagen und stürmte mit meiner Arbeitskleidung in der Tüte raus. Winkte den anderen leicht zu und stürmte durch die Eingangstür nach draußen.

Gierig atmete ich die Luft ein. Das war ein verdammt heißes Eisen. Wie viel Pech musste ein Mensch haben? Gut, so viel Unglück auch wieder nicht, es war zum Glück nur Hobi. Doch ich konnte mir vorstellen, das er Antworten wollte.

Immerhin stürmte ich vor ein paar Tagen einfach an ihnen vorbei, würdigte ihnen allen nur einen kurzen Blick und mehr nicht. Zu diesem Zeitpunkt sah ich auch nicht sonderlich ansehnlich aus. Ein Mensch aus der Gosse entsprach das eher. Allein mir wurde von meinem Geruch übel.

Ich schüttelte den Kopf. Egal Jimin! Jetzt musst du dich auf das hier und jetzt konzentrieren. Der Tag lief doch soweit gut. Ich atmete tief aus und lief los. Richtung Bus. Für heute war ich durch. Das Bild und die Begegnung mit Hobi hatte mich durcheinander gebracht. Ich freute mich auf mein Bett.

*

Jin

*

"Was zum Henker war denn das bitte? Was macht Jimin hier, Jin? Vor Tagen rannte er förmlich vor uns weg und heute steht er hier und...", kam es von Hobi aufgeregt, doch ich unterbrach ihn.

"Sunshine! Hol tief Luft. Ich erkläre es dir! Doch vorher verspricht du mir auf deine Leidenschaft, des Tanzens, dass du niemanden etwas hiervon erzählst. Sonst rennen sie alle die Bude ein und das kann Jimin nicht gebrauchen. Als ich dich herbestellt habe, dachte ich das Jimin schon weg wäre. Dumm gelaufen.", sprach ich etwas genervt aus.

Hätte ich nur besser aufgepasst. Das muss Jimin total überfordert haben. Seine Tränen in den Augen sind mir nicht entgangen, wollte ihn nicht darauf ansprechen. Sonst hätte er mit sicher noch mehr abgeblockt. Ich war einfach glücklich das er hier war.

Zuerst hatte ich Sorge, das er einen Rückzieher macht, aber das war dem nicht so. Zum Glück. Doch das er schon so schnell, von jemanden aus unsere Gruppe sieht, wollte ich vermeiden.

Aber jetzt konnte ich dies auch nicht mehr ändern. Mein Blick fiel auf mein Schreibtisch und sah, dass das Bild von Halmoeni und Jimin bewegt wurde. Ich nahm es zur Hand und jetzt sah ich die nassen Spuren. Jimins Tränen.

"Scheiße!", sprach ich leise aus.
"Jin! Ich warte...", sprach Hobi und blickte mich ungeduldig an. Ich sah zu ihm und seufzte.
"Setzt dich! Ich erzähle es dir."

Hobi setzte sich und überschlug die Beine und sah mich auffordernd an. Ziemlich ernst sah er aus, für seine Verhältnisse.

"Gestern war ich im Büro und hatte zu tun. Als ich fertig war ging ich nach vorn, jedoch war es ziemlich ruhig, sah nicht das wir einen Gast hatten. Erst als Felix dem Kunden die Bestellung brachte und wieder zu uns kommen wollte, sah ich Jimin da sitzen.", lächelte ich Hobi leicht an.

"Du hättest ihn sehen sollen. So unschuldig und klein. Angespannt und doch etwas ängstlich. Man sah ihm an das er gern weggelaufen wäre, aber nicht konnte. Ich nutzte die Chance und ging auf ihn zu. Ich hatte mich beim ihm entschuldigt für alles, auch wenn es nicht zu verzeihen ist. Jedenfalls bekam er ein Gespräch von Felix und Hyunjin mit. Er fragte nach einen Job."

"Und du gibst ihm einen Job. Meinst du, dass das wirklich eine so gute Idee ist? Wie stellst du dir das vor? Du weißt doch das die anderen immer zu irgendeiner Zeit auftauchen. Du kannst Jimin nicht auf Dauer verstecken.", sprach Hobi.

"Das werde ich auch nicht. Jimin selbst sagt, das er es euch nicht verbieten kann. Nur möchte er nicht, das ihr ihm zu Nahe kommt. Er sagte auch, das er uns momentan nicht verzeihen kann. Vielleicht eines Tages, aber nicht von heute auf morgen. Ich möchte ihm etwas wiedergeben, das bin ich, wir ihm schuldig.", sprach ich zu Ende.

Hobi seufzte auf und nickte.
"Ich hoffe du weißt was du tust. Vergiss jedoch nicht das auch wir einen Eid der Freundschaft geschworen haben. Keine Lügen und keine Geheimnisse."
"Ich weiß Hobi. Aber hier geht es um Jimin. Du hast nicht seine Narben gesehen. Seinen Schmerz. In dieser Sache muss ich das richtige tun.", sprach ich leise.

Kurzzeitig sahen wir uns an, ehe ich meinen Blick auf das Bild mit Halmoeni und Jimin richtete.
Ich tat das richtige, auch wenn ich meinen Brüdern dadurch etwas verheimliche, aber nur für einen Moment.

Für Jimin!

*

Copper-Curly

The Truth in your Eyes ||•Yoonmin•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt