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The Truth in your Eyes

Kapitel 6

Jimin


Tief kuschelte ich mich in die herrliche Wärme der Decke. Ich drückte meinen Kopf in das Kissen, das angenehm nach Weichspüler duftete. Die Federn im Kissen knirschten unter meinem Ohr.

Leise hörte ich die Autos, die weiter entfernt vom Heim über die Straße fuhren. Wahrscheinlich auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause.

Langsam öffnete ich meine Augen und blinzelte. Versuchte mich zu orientieren, wo ich war. Ich sah mich langsam um und erkannte das Zimmer.

Das Obdachlosenheim!

Ich drehte mich wieder in meine Ursprungsposition zurück und kuschelte mich wieder in die Decke.
Ich wollte das Bett nicht verlassen. Es war einfach zu warm und gemütlich. Schloss wieder meine Augen und nach mehreren Minuten des weiteren Dösens klopfte es an meine Tür. Ich reagierte nicht, da ich dies alles unterschwellig wahrnahm. Die Tür öffnete sich und hörte Schritte.

"Schau ihn dir an! So unschuldig wie ein Baby! Wir werden ihm helfen BamBam! Er bleibt hier, selbst wenn ich ihn fesseln und knebeln muss, oder ihn mit zu unserem Haus schleppe. Wir haben genug Platz.", vernahm ich die aufgeregte Stimme von Yugyeom.

"Alles was du möchtest mein Lieber! Auch ich möchte das es Jimin besser geht. Zusammen werden wir das schaffen. Wir werden ihm helfen und sein Leben auf die gute Bahn lenken. Er ist stark und wird es schaffen.", sprach BamBam zuversichtlich.

War ich wirklich stark? Früher war ich das vielleicht mal. Jetzt im Moment, war ich einfach nur müde.

"Sie dir sein Gesicht an. Selbst seine Haut sieht müde aus. Lassen wir ihn schlafen und schauen später noch mal nach ihm!", seufzte Yugyeom.

Ich hörte Schritte und eine Tür, dann kehrte wieder Stille ein. Mit der Stille übermannte mich die Dunkelheit.

Irgendwann wachte ich wieder auf. Ich lag nicht mehr auf der Seite wie ein Fötus eingerollt.

Diesmal lag ich auf meinem Bauch mit den Armen an meiner Brust gepresst.
Blinzelnd dreht ich mich auf die Seite und streckte mich. Genüsslich seufzte ich auf. Der Schlaf hatte gut getan.

Doch meinem Magen schien das nicht gefallen zu haben, denn dieser knurrte laut
los. Ich schob die Decke von mir und stand auf, als die Tür aufging und Yugyeom mit einem Tablett reinkam. Sofort schlug mir der Duft entgegen und schon knurrte mein Magen erneut los.
Dies brachte Yugyeom zum lächeln, ich senkte nur beschämt den Kopf.

"Ach Jimin, du musst dich nicht schämen. Nicht dafür! Na komm, setzt dich auf dein Bett und dann kannst du essen, während ich rede."

Yugyeom stellte das Tablett auf das Bett ab und ich fing an mit Essen. Langsam.
"Jimin! Ich habe mit BamBam gesprochen! Wie gesagt, lassen wir dich nicht mehr auf der Straße leben. Du kannst dich frei entscheiden wo du Leben möchtest, entweder hier oder bei uns im Anwesen.", sprach er aus. Unsicher zog ich leicht die Augenbrauen zusammen. Doch dann fiel mir das letzte Wort auf.

Anwesen? Sie hatten ein Anwesen?

Ich musste laut gedacht haben, den Yugyeom nickte.
"Ja, Anwesen. Wir haben ein großes Grundstück mit einem Haus und Garten."
Ich sah ihn an, lange.
Mein Hirn begann zu arbeiten.

Ich wollte ihnen nicht auf der Tasche liegen. Doch hier gab es kaum zu tun, vielleicht konnte ich mich im Anwesen nützlich machen. Den Garten sauber halten oder ihre Wäsche waschen, den Haushalt schmeißen.

Zumindest so lange, bis ich vielleicht irgendwann allein mit beiden Beiden fest auf den Boden stand.

"Anwesen...", sprach ich leise. Yugyeom nickte.
"Okay! Sehr schön, dann iss in Ruhe auf und dann können wir los. Ich bringe dich nach Hause und zeige dir alles. BamBam hält hier die Stellung. Wir werden auch ein paar Sachen für dich besorgen.", sprach er aus.

Ich schüttelte verhemmt den Kopf.
"Kein Geld.", stellte ich leise klar und blickte weg.

Daraufhin spürte ich eine Hand auf meinem Arm und zuckte unmerklich zusammen.
"Mach dir wegen dem Geld keine Sorgen Jimin! Wir wollen dir helfen und da ist uns das Geld egal. Wir wollen auch nichts von dem wiederhaben.", sprach er aufrichtig aus. Damit war ich nicht einverstanden. Mein Gewissen wurde mich nie wieder schlafen lassen.

Ich nickte, da ich im Moment nicht mehr zustande brachte. Stattdessen aß ich still weiter. Während ich das Essen weiter verschlang, saß Yugyeom auf einem Stuhl in der Ecke des Raumes und tippte auf seinem Handy. Es verging einige Minuten bis ich fertig war.

"So, das Tablett kannst du stehen lassen. Es wird später weggeräumt. Wir fahren jetzt nach Hause, dann zeige ich dir alles."
Ich nickte wieder mit dem Kopf, doch innerlich schrie ich.

Ich wollte keine Almosen annehmen, aber auf der Straße wollte und konnte ich auch nicht mehr Leben. Deshalb würde ich im Haus von Yugyeom und BamBam mein Bestes geben, um meine Schuld zu begleichen.


Copper-Curly

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