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The Truth in your Eyes

Kapitel 7

Yoongi


Konzerte, Events, Gala Aufführungen ohne Ende. Das alles stand uns noch bevor. Mein Kopf wollte heute nicht mitmachen. Meine Laune war am Tiefpunkt angelangt.

Ich konnte mich nicht konzentrieren.
Immer wieder kam das Geschehen vor Tagen zum Vorschein. Das was Jin mir sagte.

Jin und Namjoon waren drei Tage später nochmal im Obdachlosenheim und wollten Jimin sehen. Er war aber nicht mehr dort.
Er war zu Yugyeom und BamBam ins Anwesen gezogen. Das Grundstück der beiden grenzte genau an unseres.

Vor einem Jahr sind sie in das Anwesen gezogen und haben es nach ihrem Geschmack sanieren lassen. Davor lebten sie in dem Haus, was jetzt als das
Obdachlosenheim umfunktioniert wurde. Nobel.

Doch wenn Jimin mit in das Anwesen zog, war er nur wenige Meter von mir entfernt. Diese Erkenntnis ließ meinen Magen einen Purzelbaum schlagen. Ich wusste einfach nicht mehr weiter.

Mein unbeschwertes, geordnetes Leben fiel wie ein Kartenhaus zusammen. Mit Jackson hatte ich gesprochen. Er war so nett und kam am nächsten Morgen gleich zu mir und wir besprachen alles.

Die anderen mussten ebenfalls eine erneute Zeugenaussage machen und schildern was sie gesehen hatten. Jackson würde sich darum kümmern. Er war gut und ich vertraute ihm.

Nachdem wir alles zusammengefasst hatten, sprach er nicht als Polizist zu mir, sondern als Freund und das hielt mir nochmals vor Augen wie blind ich gewesen bin. Blind vor Trauer. Vor Enttäuschung.

"Ich konnte nie glauben, das Jimin so etwas getan habe! Er hatte dich und deine Halmoeni angebetet. Und plötzlich soll er sie umgebracht und Geld entwendet haben? Nein!"

Ich war ein Idiot! Ich vertrieb den Mann dem mein Herz gehörte. Ich ließ einen Schrei los, schmiss mein Stift auf den Schreibtisch und stand auf.

Wütend über mich selbst lief ich zum Fenster und blickte raus. Ganz Seoul war zu sehen, eingetaucht in die letzten Strahlen der Abendsonne.

Wie es ihm wohl jetzt ging? Ging es ihm gut? Aß er genug? Hatte er Sachen zum anziehen? Bekam er genug Schlaf?

...

Gott, ich war so erbärmlich! Die letzten Monate hatte es mich nicht interessiert wie es ihm ging, weil ich dachte, er hätte sich mit dem gestohlenen Geld ein schönes Leben gemacht.

Ich seufzte auf und fuhr mir über das Gesicht. Es klopfte an der Tür.
"Herein!" Kookie trat durch die Tür.

"Hey Hyung!"
"Hey, kleiner Bruder! Sind die Aufnahmen fertig?", fragte ich ihn direkt.
Kookie sah mich nur an setzte sich und seufzte, dann schüttelte er den Kopf.
"Mehr oder weniger! Ich kann mich nicht konzentrieren.", sagte er leise und spielte mit seinen Händen an meinem Namensschild am Schreibtisch.
"Ich denke so oft an ihn", sprach er leise und blickte zu mir. Kurz sahen wir uns an.

"Da bist du nicht der einzige.", flüsterte ich und ließ mich wieder auf meinen Drehstuhl fallen.
"Meinst du, dass er uns je wieder an sich ran lässt? Auch wenn wir uns entschuldigt haben?", wollte mein kleiner Bruder traurig wissen.

"Das weiß ich nicht Kookie! In meinem Kopf tobt gerade ein Sturm. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.", kam es nach kurzem Zögern von mir.

"Ich glaube das Beste ist die Wahrheit heraus zu finden und dann geben wir Jimin das zurück was er verloren hat. Egal in welcher Form. Wir haben immerhin Mitschuld an allem!", sprach Kookie und in dem Moment fragte ich mich, wer der ältere von uns war.

Daher nickte ich nur und fügte mich dem gesagten, denn Kookie hatte Recht. Wir trugen Mitschuld an allem, was Jimin widerfahren war. Hätten wir ihm vertraut und den Beweisen keinen Glauben geschenkt, dann wäre er immer noch an meiner Seite und würde dem Traum meiner Halmoeni leben.

Die Min-Balett-Academy.

Copper-Curly

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