- Kapitel 32 -

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Ganz allmählich komme ich wieder zu mir, bemerke jedoch in meinem Halbbewusstsein, wie jemand meinen Arm berührt und gerate unmittelbar in entsetzliche Panik.

Die Dunkelheit ...

Sein nach Qualm stinkender Atem an meinem Ohr ...

Eine schwielige, raue Hand, die sich jedes einzelne Mal langsam und zugleich genüsslich über meinen Mund schiebt ...

Das widerliche Stöhnen ...

Ich richte mich mit einem Ruck auf.

"Nein! Fass mich nicht an!"

Mein Rufen ist schrill und hysterisch, während ich versuche blindlings davonzulaufen.

Die sich fremd anfühlenden Beine sind so verdammt wackelig, dass ich bei der Flucht über meine eigenen Füße zu fallen drohe. Es ist wie einer dieser Alpträume, wo man rennen will, aber es niemals schafft vom Fleck zu kommen.

Starke Finger halten mich wiederum mit behutsamen Griff am Handgelenk auf und eine dunkle, sanfte Stimme setzt alles daran mir gut zuzureden.

"Hey, hey Janssen, es ist in Ordnung. Beruhigen Sie sich. Ich möchte Ihnen helfen. Schauen Sie mich an."

Augenblicklich fange ich vor bloßer Angst an zu hyperventilieren.

"K-k-keine L-L-Luft ...", stoße ich wimmernd aus.

"Scheiße! MELINA!", ruft dieser jemand ziemlich energisch und ich erkenne allmählich durch das dumpfe Gefühl hindurch, dass es die raue Stimme von General Davis ist.

"Ich weiß, wir verstehen uns keineswegs besonders gut, aber tust du mir einen großen Gefallen und stirbst jetzt bitte nicht? Das würde sich auch sehr schlecht in meiner Karrierelaufbahn machen ... Okay, das war unpassend ... Entschuldige bitte den ganz blöden Witz meinerseits ..."

Wow, das ist doch jetzt auf keinen Fall sein Ernst!?

Indessen wird mein Atem auf einmal wieder langsamer, während ich mich innerlich über seine unangebrachte Bemerkung echauffiere.

Das ist seine verdammte Masche mir zu helfen?

"Arschloch ...", flüstere ich heiser, sauge jedoch immer noch stoßweise Luft ein und aus. Ich bin überrascht, dass er es trotz dessen zustimmend zur Kenntnis genommen hat mit seinem gebrummten 'Mmmmhh'.

Wo zum Teufel bin ich eigentlich und wieso ist ausgerechnet General Davis bei mir? Was ist überhaupt passiert?

So genau kann ich mich an die letzten 20, oder waren es sogar 30 Minuten, nicht erinnern ...

Es schien mehr Zeit verstrichen zu sein, als meine Erinnerung mir in diesem Moment bereit ist preiszugeben ...

Aber diese unaussprechliche Angst und mein Schutzmechanismus lassen unter keinen Umständen zu, dass ich die Augen öffne. Ich kneife sie verzweifelt weiter zusammen, wobei mein Atem unregelmäßig durch den leicht geöffneten Mund strömt. Eine Eiseskälte durchzieht allmählich meinen ganzen Körper.

"Eleanore, öffne deine Augen und sieh dich ruhig um ... Es ist nichts Angsteinflößendes hier, okay? Außer mir natürlich ... Oh man, es tut mir leid, wenn ich nervös bin, kommt dieser unangebrachte, schwarze Humor zu Tage ..."

Von sich selbst genervt, stöhnt Davis kurz auf. Nichtsdestotrotz spüre ich, wie er nun dicht hinter mir zum Stehen kommt und seine Hand dabei beruhigend auf meine Schulter legt. Es ist beinahe so, als würde seine plötzliche Berührung die Kälte in mir Stück für Stück zurückweichen lassen.

Es dauert einen Augenblick bis ich tatsächlich zu mir komme.

Ein Blinzeln: Die Umgebung viel zu verschwommen.

Kampflos ergebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt