akzeptieren

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Dies ist für Lena-Longbottom2005. und vorab; ich mag Ginny eigentlich, aber sie passt meiner Meinung nach nicht an Harrys Seite und es passt so ganz gut in die Storry. Viel Spass.

Alle zusammen sitzen wir am Esstisch der Weasleys und lassen uns Molys Braten schmecken. Neben mir ist Ginny und streicht mit ihrer Hand immer wieder über meinen Oberschenkel. Schon mehr als einmal habe ich ihre Hand da weg genommen, aber sie tut sie trotzdem jedes Mal wieder zurück. Auch wenn das viele denken, will ich nichts von Ginny und eigentlich habe ich ihr das auch schon mehrmals gesagt, aber sie hat immer nur gelacht und den Kopf geschüttelt. Ich bin schwul, wieso verdammt kann sie das nicht einfach akzeptieren? Okay, sie weiss es im Grunde gar nicht, aber trotzdem. Eine Woche bin ich nun schon hier und wirklich jedes Mal beim Essen, hat sie ihre Hand auf meinem Oberschenkel, meinem Knie oder, und das ist am schlimmsten, auf meinem Schritt. Gestern habe ich beschlossen, dass es vielleicht etwas bringt, wenn ich mich endlich oute.

«Leute?», frage ich also unsicher.

«Ja, Harryschatz, was ist denn?» ich verdrehe über den Spitznamen von Ginny nur die Augen.

«Ich bin schwul.», so jetzt ist es raus. Ginny sieht mich bestürzt an-yes. Für genau zwei Sekunden, dann beginnt sie zu lachen, bevor sie mich ernst ansieht.

«Darüber macht man keine Witze, Harry. Es gibt Leute, die haben das wirklich. Das wäre ja wie, wenn ich sagen würde, ich habe keine Beine.», tadelt sie mich.

«Aber ich...» «Ich weiss, du hast das nicht böse gemeint, Schatz, ist okay.», lacht sie.

«Ich bin nicht dein Schatz.», flüstere ich, jedoch hört sie das gar nicht mehr, da sie schon wieder mit Ron diskutiert. Wieso kann sie nicht einfach akzeptieren, dass ich nichts von ihr will? Ihr grosser Bruder ist doch tausendmal heiser.

^^^^

Ich liege im taufeuchten Gras und betrachte die Sterne. Nach dem Essen sind wir wie jeden Abend noch in der Stube gewesen. Jedoch ist Ginny schon wieder die ganze Zeit halb auf mir gesessen und hat auch nicht gecheckt, dass ich immer weiter von ihr weggerutscht bin. Las ich ganz an der Wand sass, wurde es mit zu bunt und ich bin abgehauen.

Ich weiss nicht, wie langen ich einfach nur da gelegen bin und in den Himmel geschaut habe, jedoch legt sich plötzlich jemand neben mich.

«Du hast das vorhin ernst gemeint, oder?», fragt die Person. An der Stimme erkenne ich Fred, was mein doofes Herz höher schlagen lässt. Wieso musste ich mich auch ausgerechnet in ihn verlieben. Hätte ich mich nicht einfach in Ginny verleiben können und mit ihr glücklich werden?

«Was meinst du?» Ich weiss genau, was er meint, will aber die Antwort noch etwas hinauszögern.

«Dass du schwul bist. Dich hat die Reaktion verletzt, stimmt's?», fragt er weiter. Ich nicke, obwohl er das nicht sehen kann.

«Sie hat getan, als wäre es eine Krankheit.», flüstere ich. Meine Stimme klingt erstickt, was vielleicht an diesen Scheisstränen liegen könnte, die sich schon wieder den Weg in meine Augen bahnen.

«Ich auch.» Fred sagt dies ganz leise, aber trotzdem habe ich ihn gehört und was er sagt, lässt mein Herz eine Spur schneller schlagen, was sich nur noch verstärkt, als er einen Arm um mich legt.

«Sie denken, du liebst Ginny.» «Ich weiss, aber es ist nicht so.» «Gibt es denn überhaupt jemanden?» «Ja, gibt es. Er ist einfach wunderbar» «Und wer, wenn ich fragen darf...?» Seine Stimme klingt plötzlich ängstlich und verletzlich und da wird mir klar, dass ich alles auf eine Karte setzten muss. Dass ich es ihm erzählen muss.

«Du kennst ihn sogar sehr gut. Im Grunde ist er Ginny gar nicht so unähnlich.», meine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern. Unsicher schaue ich zu ihm rüber.

«Harry?» «Ja?» «Darf ich etwas ausprobieren?» «Alles, was du willst.» Und dann küsst er mich endlich. Seine Lippen sind einfach nur toll, sodass ich gar nicht anders kann als ihn zurückzuküssen. Und dann knutschen wir. Es ist, als wären nur noch wir. Um uns herum könnte gerade die Welt untergehen, ich würde es nicht merken und er hoffentlich auch nicht.

«Harry?», fragt er, als wir uns schliesslich doch gelöst haben.

«Hmm?»

«Willst du mit mir zusammen sein?»

«Unbedingt!» Und schonwieder küssen wir uns.

«Lass uns wieder reingehen, du hast eine Gänsehaut.» Sanft streicht er über meine Arme.

«Aber da ist Ginny.», murre ich.

«Ich werde schon dafür sorgen, dass sie dir nicht zu nahe kommt, Süsser» Mit diesen Worten nimmt er meine Hand und zieht mich nach drinnen. Im Wohnzimmer setz Fred sich wieder auf den Boden und zieht mich auf seinen Schoss, wo ich mich sofort an seine Brust kuschle.

«Na endlich! Ron ich penn wohl heute bei dir im Zimmer. Ich will die zwei nämlich ungern hören.», lacht George und klopft seinem Zwilling auf die Schulter. Ich werde durch seine Worte rot und verstecke mein Gesicht in Freds anderer Schulter, was diesen zum Schmunzeln bringt.

«Du betrügst mich mit meinem älteren Bruder. Du bist echt ein Arsch Harry. Sowas hätte ich von dir echt nicht erwartet.»

«Verdammt nochmal Ginny, wir waren nie zusammen! Ich will nichts von dir und das habe ich dir oft genug gesagt. Heute habe ich euch erzählt, dass ich schwul bin und ihr habt getan, als sei es eine fucking Krankheit! Wisst ihr eigentlich, wie scheisse sich das angefühlt hat. Ich habe dir oft genug gesagt, du sollst deine Hand von meinem Oberschenkel nehmen. Wenn man es genau nimmt, kann man das sogar unter sexuelle Belästigung zählen! Hast du jetzt endlich verstanden, dass ich nichts von dir will, oder muss ich es dir ins Hirn prügeln.» Ich schreie schon fast und ohne, dass ich es bemerkt hatte, sind mir Tränen über die Wangen gerinnt. Fred streicht sie sanft weg und wirft seiner Schwester auch nochmal einen giftigen Blick zu.

«Wir suchen uns so bald wie möglich etwas Eigenes, dann können wir euch nicht anstecken.», seine Stimme trieft nur so vor Sarkasmus und Abscheu. Er nimmt mich auf den Arm und trägt mich in sein Zimmer. Dort legt er mich aufs Bett und beginnt mich bis zur Boxer auszuziehen, bevor er mich in die Decke wickelt.

Aufs Mal öffnet sich die Tür. «Ich will ja nicht stören, aber ich bräuchte ein paar Schlafsachen. Und gebt den Neandertaler da unter bitte etwas Zeit. Ihr braucht nicht hier wohnen bleiben, aber ganz gebe ich dir meinen Bruder nicht, tut mir leid, Harry. Aber vergesst nie, ich stehe hinter euch.», sagt George und geht zu seinem Schrank.

«Danke Georgi.»

Fred zieht sich ebenfalls aus und legt sich neben mich. Dann zieht er mich ihn seine Arme, wo ich kurz darauf glücklich einschlafe.

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