Kapitel 53

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Nervös streicht sie den Stoff ihres Kleides glatt.

Sie sind vor circa einer halben Stunde im Rudelhaus angekommen. Schnell haben sich die drei Frauen dann in den Raum, wo sie sich jetzt befindet, verkrochen. Dort haben sie Ann beim Anziehen des Brautkleides geholfen.

Als sie damit fertig waren, bat Ann ihre Begleiterinnen, sie einige Minuten allein zu lassen. Diese haben sie ihr, ohne zu zögern gegeben und den Raum verlassen.

Und nun steht Ann hier mitten in dem hellen Raum.

Dieser ist eigentlich ein Besprechungsraum. Das merkt man an den Tischen und den Stühlen, die an die rechte Seite gerückt wurden. Der Raum selbst, wird von vielen Fenstern mit Licht durchflutet.

"Ann?" ertönt Neros Stimme auf der anderen Seite der dunkelbraunen Massivholztür.

Seine Stimme lässt sie blitzschnell zu den großen Flügeltüren blicken.

"Nicht reinkommen! Das bringt Unglück!" ruft Ann panisch.

"Keine Sorge. Das hatte ich nicht vor." lacht er fröhlich.

"Besser so." sagt sie gespielt sauer. Laut lacht er wieder.

"Ich wollte eigentlich noch etwas mit dir machen, beziehungsweise dir sagen."

"Was denn?"

"Ein Gelübde."

"Aber das sagen wir doch gleich." Antwortet Ann verwirrt.

"Ich weiß, aber das gleich wird kein persönliches. Das hier soll nicht vorgegeben sein und nur unter uns beiden bleibt. Es soll eins sein, was niemand je erfährt außer uns beiden." Haucht er.

"Schöne Idee. Fang du an, dann kann ich noch überlegen, was ich sage." Schmunzelt Ann.

Wieder hört sie ihn lachen.

"Ok. Also zuerst einmal. Ann. Du bist die schönste Frau, die mir je begegnet ist. Ich liebe dich aus tiefster Seele. Ich will nicht, dass jemals jemand anderes dein Herz in seinen Händen hält, deine Lippen küsst oder seine Arme um dich legt. Denn das ist nur mein Platz. Auf ewig."

Ann merkt, wie ihre Augen wieder wässrig werden. Geschickt wischt sie an dem Geschminkten vorbei, um die aufkommenden Tränen von ihrem Weg abzuhalten.

"Nero, ich weine gleich und das darf ich eigentlich nicht, sonst sehe ich aus wie ein Panda. Aber weißt du was? Wenn ich so drüber nachdenke, dann ist mir das jetzt gerade egal. Ich liebe dich auch aus tiefster Seele. So sehr, dass es schon fast schmerzt. Es würde mich zerstören, wenn du eines Tages in unser Zuhause kommst, um mir zu sagen, dass du mich nicht mehr liebst, weil du deine Mate doch noch gefunden hast oder die Liebe verschwunden ist und wir uns deswegen trennen. Ich könnte das nicht verkraften und würde deswegen in das bodenlose schwarze Loch fallen, wo ich damals schon einmal vorstand. Wir sind ein Team. Eine Einheit. Auf ewig uns."

Kurz ist es still auf Neros Seite.

"Versprochen? Auf ewig uns?" fragt Nero.

"Versprochen." spricht sie entschlossen.

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